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Noch sind ein paar Startplätze für Peking zu haben

Zehn Fahrer und sieben Fahrerinnen dürfen bislang mit dem Olympia-Ticket für Peking rechnen. Die Rennen in Kitzbühel und Cortina sind die letzten, bevor am Montag die Selektion erfolgt.

Agentur
sda
19.01.22 - 08:00 Uhr
Ski alpin
Marco Odermatt lässt sich in Adelboden nach seinem Sieg im Riesenslalom von seinen Teamkollegen und Betreuern feiern
Marco Odermatt lässt sich in Adelboden nach seinem Sieg im Riesenslalom von seinen Teamkollegen und Betreuern feiern
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Zweieinhalb Wochen vor Beginn der Winterspiele stimmt der Formstand vieler Schweizer Alpin-Cracks zuversichtlich. Zuletzt beim Heimspiel in Wengen sorgten Marco Odermatt, Beat Feuz und Daniel Yule dafür, dass im Super-G, in beiden Abfahrten und auch im Slalom immer mindestens ein Swiss-Ski-Athlet auf dem Podest stand. Parallel dazu reihten sich beim Speed-Wochenende der Frauen in Zauchensee Lara Gut-Behrami (Abfahrt) und Corinne Suter (Super-G) in den Top 3 ein.

Auch in allen anderen olympischen Disziplinen - ausser in der Kombination, die im Weltcup nicht mehr ausgetragen wird - steht Swiss-Ski in dieser Saison mit mindestens einem Podestplatz zu Buche. Die 2018 in Pyeongchang geholten sieben Medaillen stellt für die Schweiz auch auf den weitgehend unbekannten chinesischen Pisten eine realistische Ausbeute dar. Mit Beat Feuz, Michelle Gisin, Wendy Holdener und Ramon Zenhäusern ist das so erfolgreiche Quartett von Südkorea auch vier Jahre später erneut dabei.

Bei den Männern Odermatt und Feuz...

Der grösste Hoffnungsträger in Yanqing, dem olympischen Skigebiet rund 75 Kilometer nordwestlich von Peking, aus Schweizer Sicht heisst natürlich Marco Odermatt. Von den bislang 27 Top-3-Klassierungen des Winters sind alleine deren zehn durch den Nidwaldner herausgefahren worden. Die Hälfte davon schaffte er im Riesenslalom, in welchem der Olympia-Debütant gleich als haushoher Favorit ins Rennen gehen wird. Im Super-G und Abfahrt gehört Odermatt ebenfalls zu den aussichtsreichen Medaillenanwärtern.

Gleiches gilt natürlich auch für Beat Feuz, der in bisher sechs Saison-Abfahrten auf vier Podestplätze kommt. Gut möglich, dass seine Bilanz am Wochenende bei den zwei Abfahrten am Hahnenkamm noch zusätzlich aufgewertet wird. Von den Winterspielen 2018 kehrte der Emmentaler mit je einer Medaille in Abfahrt (Bronze) und Super-G (Silber) heim.

...Gut-Behrami bei den Frauen

Ebenfalls auf vier Top-3-Platzierungen in diesem Winter - sie allerdings in drei verschiedenen Disziplinen - kam Lara Gut-Behrami. In ihrem bereits grossartigen Palmarès fehlt der Gesamtweltcupsiegerin 2016 einzig noch Olympia-Gold, nachdem sie vor Jahresfrist in Cortina gleich die WM-Titel im Super-G und Riesenslalom holte. Obwohl sie um die Weihnachtszeit wegen einer Corona-Infektion gleich fünf Rennen verpasste, stimmt Gut-Behramis Formstand, wie sie am vergangenen Samstag mit ihrem 34. Weltcupsieg zeigte.

Jeweils zweimal auf dem Weltcup-Podest standen in dieser Saison Michelle Gisin (je einmal im Riesenslalom und Slalom), Niels Hintermann (Abfahrt), Holdener (Slalom) und Corinne Suter (je einmal in Abfahrt und im Super-G). Dazu stiess am Sonntag noch Daniel Yule.

Nur ein Männer-Platz noch frei

Neben den Obengenannten haben bei den Männern auch Gino Caviezel, Justin Murisier, Loïc Meillard, Stefan Rogentin, Luca Aerni und Ramon Zenhäusern die Selektionskriterien erfüllt. Bei den Frauen sind dies noch Jasmine Flury, Joana Hählen und Camille Rast. Verletzungen oder eine kurzfristig eingehandelte Corona-Infektion vorbehalten, sind damit 17 der 22 Schweizer Startplätze besetzt.

Da diese paritätisch zwischen den Geschlechtern vergeben werden, verfügt Männer-Cheftrainer Thomas Stauffer nur noch über einen offenen Platz. Für diesen infrage kommen Yannick Chabloz, der in der Abfahrt die halbe Limite geschafft hat, und nun in Kitzbühel nach erzwungener Corona-Pause zwei weitere Chancen erhält, sowie Tanguy Nef. Der Genfer hat als Slalom-Spezialist allerdings einen schweren Stand, da im Stangenwald die vier Tickets schon vergeben scheinen.

Ticket auch für Aline Danioth?

Einiges mehr Spielraum hat Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor. Priska Nufer hat in beiden Speed-Disziplinen jeweils die halbe Limite erfüllt, gleiches gilt für Noémie Kolly in der Abfahrt und Andrea Ellenberger im Riesenslalom. Als Investition in die Zukunft wäre zudem eine Selektion von Aline Danioth denkbar. Die Urnerin steht nach zwei schweren Knieverletzungen in ihrer Comeback-Saison und punktete im Slalom bereits wieder zweimal.

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