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Sechs Bündner, zwei Fragezeichen

Mit dem Nachtslalom in Schladming steht am Dienstag das letzte Weltcuprennen auf dem Programm, bevor am Mittwoch die Selektionen für die am 4. Februar in Are startenden Weltmeisterschaften bekannt gegeben werden. Im Überblick erfahrt Ihr, wo die Bündner Athleten im Selektionsprozess stehen.

29.01.19 - 04:30 Uhr
Ski alpin
Carlo Janka könnte zur WM fahren, ohne die Selektionskriterien erfüllt zu haben.
Carlo Janka könnte zur WM fahren, ohne die Selektionskriterien erfüllt zu haben.
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JASMINE FLURY

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Mit dem vierten Platz in Gröden hat die Davoserin in ihrer Paradedisziplin Abfahrt das geforderte Top-7-Resultat (siehe Infobox am Ende des Artikels) früh in der Saison eingefahren. Trotz zuletzt fallender Formkurve dürfte sie für die WM-Abfahrt einen Startplatz erhalten. Ebenso in der Disziplin Super-G, in der die 25-Jährige schon Vierte (Gröden) und Fünfte (Cortina d’Ampezzo) wurde und hinter Lara Gut-Behrami die Nummer 2 im Schweizer Team ist.

 

MAURO CAVIEZEL

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Als 10. des Abfahrts-Weltcups und 6. in der Super-G Wertung – in beiden Disziplinen fuhr er diese Saison schon aufs Podest – hat der 30-jährige Domleschger in den «schnellen Disziplinen» einen Startplatz auf sicher. Ebenso dürfte er für die Alpine Kombination berücksichtigt werden. In dieser Disziplin erlebte er mit der Bronzemedaille vor zwei Jahren an der Heim-WM in St. Moritz eine Sternstunde.

 

THOMAS TUMLER

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Dank dem zweiten Platz beim Riesenslalom in Beaver Creek hat der 29-jährige Samnauner die Selektionskriterien von Swiss Ski in dieser Disziplin locker erfüllt. Ein Startplatz im «Riesen» ist für Tumler reserviert. Im Super-G (Ränge 15 und 16 als Bestresultat) dürfte der vierte Startplatz erst vor Ort vergeben werden. Hinter Mauro Caviezel, Beat Feuz und Marco Odermatt hat Tumler derzeit aber die besten Karten.

 

GINO CAVIEZEL

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Gino Caviezel erfüllt die Kriterien von Swiss Ski im Riesenslalom mit vier Resultaten in den Top 15 problemlos. Als Nummer 3 in der aktuellen Schweizer «Riesen»-Hierarchie hinter Loic Meillard und Thomas Tumler wird der 26-Jährige einen Startplatz erhalten – unabhängig vom Resultat des noch ausstehenden Riensenslaloms in Garmisch-Partenkirchen am kommenden Sonntag. Zudem ist Mauro Caviezels jüngerer Bruder ein Kandidat für den Teamwettbewerb.

 

CARLO JANKA

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Ein Wackelkandidat ist Carlo Janka. Mit Rang 11 in der Abfahrt von Beaver Creek erfüllt er die Selektionskriterien zwar nur zur Hälfte. Ein gutes Resultat am Samstag in Garmisch-Partenkirchen könnte dem ehemaligen Gesamtweltcupsieger indes noch einen Startplatz bescheren – auch, weil im Schweizer Abfahrtsteam hinter Beat Feuz und Mauro Caviezel derzeit ein grosses Vakuum besteht und die Schweiz dank Titelverteidiger Feuz über fünf Startplätze verfügt. Ein Fragezeichen steht derweil hinter Jankas physischer Verfassung. Die Hahnenkamm-Rennen musste der Obersaxer zuletzt mit Kniebeschwerden auslassen.

 

SANDRO SIMONET

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Fährt Sandro Simonet am Dienstagabend beim Nachtslalom von Schladming in die Top 15, hat er die Selektionskriterien erfüllt. Die erste Tranche der geforderten Resultate fuhr er im Dezember in Madonna di Campiglio mit Platz 14 ein. Im derzeit starken Schweizer Slalom-Team könnte aber die Situation entstehen, dass Athleten trotz erfüllter Selektionskriterien aussen vor bleiben. Simonet befindet sich im Kampf um den vierten Schweizer Startplatz hinter den gesetzten Daniel Yule, Loic Meillard und Ramon Zenhäusern im direkten Duell mit Tanguy Nef (Beste Platzierungen 11 und 13). Auch Luca Aerni, Marc Rochat oder Reto Schmidiger, denen in Schladming ein Exploit zuzutrauen ist, spekulieren noch auf einen WM-Startplatz.

Bei den Überlegungen der Selektionäre könnte am Ende noch ein anderer Faktor den Ausschlag zugunsten Simonets geben. Mit Rang 11 in Wengen hat sich der 23-Jährige vom Skiclub Lenzerheide-Valbella nachhaltig für einen der fünf Schweizer Startplätze in der Alpinen Kombination beworben. Sollten Simonet, Nef, Rochat und Schmidiger nach dem Rennen in Schladming ein ähnliches Slalom-Resultatblatt aufweisen, dürfte Simonet die besten Karten haben. Erfüllt Aerni, der als amtierender Kombinations-Weltmeister einen Startplatz in der Kombination auf sicher hat, in Schladming auf den letzten Drücker noch die Slalom-Selektionskriterien, dürfte er den vierten Slalom-Startplatz erhalten.

WM-Selektionsprozess
Swiss Ski fordert von seinen Athleten in einer Disziplin ein Weltcup-Resultat in den Top 7 oder zwei Resultate in den Top 15. Das Erreichen der Selektionskriterien bedeutet nicht automatisch eine Selektion für die WM-Rennen. Umgekehrt können auch Athleten, welche die Selektionskriterien nicht erfüllt haben, ein WM-Aufgebot erhalten. Dies je nach teaminterner Konkurrenzsituation innerhalb einer Disziplin. Insgesamt darf die Schweiz total 24 Frauen und Männer, davon maximal 14 pro Geschlecht, nach Are schicken. Pro Disziplin können pro Nation maximal vier Athleten plus die Titelverteidiger der letzten WM starten.

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