Rang zwei: Roger Rychen muss sich am «Appenzeller» nur Festsieger Domenic Schneider geschlagen geben
Roger Rychen wird seiner Rolle am Appenzeller Kantonalschwingfest gerecht und erreicht zum dritten Mal in dieser Saison bei einem Kranzfest den zweiten Rang. Es ist der einzige Glarner Kranzgewinn.
Roger Rychen wird seiner Rolle am Appenzeller Kantonalschwingfest gerecht und erreicht zum dritten Mal in dieser Saison bei einem Kranzfest den zweiten Rang. Es ist der einzige Glarner Kranzgewinn.
von Theres Tschudi
Mit dem Appenzeller Kantonalschwingfest ging am Sonntagabend in Oberegg AI ein ereignisreiches Wochenende zu Ende. Während sich die Jungschwinger bereits am Samstag duellierten, griffen die Aktivschwinger am Sonntagmorgen ins Geschehen ein. Aufgrund von Verschiebungen und verletzungsbedingten Absagen war das «Appenzeller» mit drei Eidgenossen nicht sehr stark besetzt. Trotzdem wurde den 1800 Zuschauenden im Appenzellerland attraktiver und schöner Schwingsport geboten.
Die beiden Gasteidgenossen Roger Rychen und Domenic Schneider forderten entsprechend die vom Innerrhoder Eidgenossen Martin Hersche angeführten Appenzeller gleich von Beginn weg heraus. Der Glarner Rychen traf bereits im ersten Gang auf einen Appenzeller, den Teilverbandskranzschwinger Andrin Poltera. Mit 9,75 Punkten entschied Roger Rychen diesen ersten Kampf souverän für sich. Mit der Höchstnote 10 lieferte der 32-Jährige auch im zweiten Gang gegen Pirmin Gmür aus Amden ab. Fejzai Naim aus Wolfhalden musste sich Rychen ebenfalls geschlagen geben.
Rychen besiegt den Lokalmatador
Im vierten Gang kam es dann zur mit Spannung erwarteten Eidgenossenpaarung zwischen dem Lokalmatador Martin Hersche und Roger Rychen. Obwohl sich der Gang ausgeglichen gestaltete, musste Hersche auch im zweiten Aufeinandertreffen in dieser Saison mit Roger Rychen die Niederlage anerkennen.
Im fünften Gang wartete auf Rychen eine hohe Hürde. Das Duell mit Domenic Schneider liess die Zuschauenden leise und erwartungsvoll werden. Nach spannendem und längerem Kampf, der ausgeglichen war, musste sich Rychen den Schwingkünsten Schneiders beugen, wie bereits am Sonntag vor zwei Wochen am «Nordostschweizerischen» in Mollis. Das Quäntchen Glück fehlte Rychen in Oberegg und er verpasste somit die Endausmarchung.

Diese bestritten der Einheimische Martin Hersche und Rychen-Bezwinger Domenic Schneider. Der Thurgauer Schneider siegte gegen Hersche in der 9. Minute mit Kurz/Kreuzgriff und erreichte seinen sechsten Kranzfestsieg, den dritten in dieser Saison.
Trotz der Niederlage gegen den Festsieger fand Roger Rychen im sechsten Gang zu seiner Kraft und Motivation zurück und siegte mit der Höchstnote 10 souverän gegen den Mittel-Rheintaler Fabian Ulmann. Stolz nahm Rychen das Rind Roxana in Empfang. «Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden», sagte der gebürtige Molliser nach dem Rangverlesen und ergänzte: «Das Zusammentreffen im fünften Gang mit Domenic Schneider war die logische Folge, ihn zu bezwingen ist eine grosse Herausforderung.»
Keine weiteren Glarner Kränze
Die weiteren Glarner Aktivschwinger konnten mit ihren Leistungen im Appenzell-Innerrhodischen mehrheitlich zufrieden sein. Beni Rhyner aus Ennenda startete mit einem Sieg gegen Corsin Magani. Im zweiten Gang musste er sich geschlagen geben, fand in der Folge das Erfolgsrezept aber wieder.
«Das Zusammentreffen im fünften Gang mit Domenic Schneider war die logische Folge, ihn zu bezwingen ist eine grosse Herausforderung.»
Er schwang im sechsten Gang in dieser Saison zum ersten Mal um den Kranz, verlor aber unglücklich gegen Andrin Poltera. Ebenfalls um den Kranz kämpfte Christian Pianta aus Mollis, der lange Zeit verletzt war. Pianta ist noch nicht zurück in seiner alten Form und verpasste das Ziel vom Kranzgewinn um dreiviertel Punkte.
Der Netstaler Turnerschwinger Thomas Riedi gewann drei Partien, davon zwei mit der Höchstnote. Es ist sein bisher bestes Resultat in dieser Saison. Tobias Fässler aus Engi erreichte mit je zwei gewonnenen, gestellten und verlorenen Gängen Rang 16, und Pirmin Tschudi aus Matt erreichte zum ersten Mal in seiner noch jungen Aktivkarriere den Ausstich und durfte somit alle sechs Gänge bestreiten.