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Der NOSV ehrt die Kranzgewinner

In Schänis haben 251  Personen zu den Geschäften des Nordostschweizerischen Schwingerverbandes (NOSV) getagt. Bei der Versammlung wurden auch aktive und zurückgetretene Spitzenschwinger geehrt.

Südostschweiz
17.01.23 - 10:02 Uhr
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Acht «Böse» von zwei Ehrendamen flankiert: Armon Orlik, Michael Bless, Martin Roth, Samuel Giger (hinten, von links), Werner Schlegel, Damian Ott, Marcel Räbsamen und Marco Good (vorne, von links) werden in Schänis als Esaf-Kranzgewinner geehrt.
Acht «Böse» von zwei Ehrendamen flankiert: Armon Orlik, Michael Bless, Martin Roth, Samuel Giger (hinten, von links), Werner Schlegel, Damian Ott, Marcel Räbsamen und Marco Good (vorne, von links) werden in Schänis als Esaf-Kranzgewinner geehrt.
Bild Taria Hösli

von Jakob Heer

Nach 29 Jahren tagte der Nordostschweizerische Schwingerverband (NOSV) am Sonntag wieder einmal in Schänis. Wurde damals der Präsidentenwechsel von August Brunner (Kaltbrunn) zu Manfred John (Plons) vollzogen, so war es diesmal die erste physisch durch­geführte Delegiertenversammlung seit 2020. Damit konnte der Winterthurer Rolf Lussi die Teilnehmer erstmals in seiner Amtszeit im normalen Rahmen begrüssen, nachdem er 2020 als Nachfolger von Hanspeter Rufer zum NOSV-Präsidenten gewählt worden war.

Der Technische Leiter des Verbandes, der Glarner Fridolin Beglinger, würdigte an der DV die Erfolge seiner Schützlinge im vergangenen Jahr. Die Bilanz jedoch fiel zwiespältig aus. So gab es bedeutende Siege zu feiern wie jene von Samuel Giger am «Baselstädtischen» oder von Werner Schlegel am Nordwestschweizer Teilverbandsfest. Auf der Rigi und auf dem Brünig schnitten die Nordostschweizer als Team erfreulich ab. Nebst Schlegel (Brünig) erreichte auch Domenic Schneider (Weissenstein) einen Schlussgang an einem Bergklassiker. Am heimischen Bergfest auf der Schwägalp war es eine interne Final-Ausmarchung zwischen dem Thurgauer Samuel Giger und dem Glarner Roger Rychen.

Würdigung einiger ganz Grossen

Beim Saisonhöhepunkt, dem «Eidgenössischen» Ende August in Pratteln, mussten die Nordostschweizer aber mit Niederlagen umgehen. Beglinger gab zu, dass es nach drei Gängen um die Stimmung im NOS-Zelt nicht zum Besten gestanden hatte. Nachdem sich die NOSV-Schwinger im vierten Gang wieder aufgerafft hatten, war der fünfte Gang ein neuerlicher Rückschlag gewesen, womit der Traum vom Königstitel zunehmend entschwunden war.

Trotzdem hatte es am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (Esaf) mit zehn Kränzen einen versöhnlichen Abschluss für den NOSV gegeben. Die acht anwesenden Kranzgewinner von Pratteln wurden an der Delegiertenversammlung auf die Empore berufen und geehrt.

Seit der DV 2020 haben diverse Spitzenschwinger ihren Rücktritt erklärt. Nun erhielten sie ihre verdiente Würdigung: Daniel Bösch (Zuzwil), Arnold Forrer (Stein), Michael Bless (Gais), Marcel Kuster (Altstätten SG), Tobias Krähenbühl (Wetzikon TG) und Beni Notz (Güttingen) sind alle eidgenössische Kranzschwinger, die dem NOSV eine geballte Ladung an sportlichen Erfolgen bescherten – Forrer 2001 in Nyon gar mit den Königstitel (Arnold Forrer 2001 in Nyon), Bösch 2011 mit dem Unspunnen-Sieg. Insgesamt erkämpften sich die sechs Eidgenossen phänomenale 518 Kränze. Rekordhalter Forrer hat mit dem 151. Kranzgewinn am Schaffhauser Kantonalen 2022 Schwingsportgeschichte geschrieben.

NOS-Nachwuchs auf dem Ricken

Schon länger vergeben waren die NOS-Feste der Aktiven 2023 (am 25. Juni in Mollis) und 2024 (Meilen) sowie jenes des Nachwuchses 2023 (am 20. Mai in Näfels). Die Austragung des Teilverbandsfestes 2025 wurde an der DV dem Stadtverband St. Gallen zugesprochen. Die Moral des Stadtverbandes, nach der Niederlage bei der Abstimmung zum «Eidgenössischen» 2025 weiterhin Schwingfeste durchzuführen, ist damit ungebrochen.

Leuzinger am Unspunnen

Die Glarner Schwinger nehmen nebst dem «Glarner» in Elm (29. Mai) und dem «Bündner» in Flims (18. Juni) auch am «Appenzeller» in Oberegg (9. Juli), dem «Schaffhauser» in Ramsen (13. August) sowie am «Thurgauer» in Neukirch-Egnach (30. April) teil. Dazu am «Nordostschweizerischen» in Mollis und auf der Schwägalp. Ferner sind die NOS-Schwinger zu Gast auf dem Stoos, Rigi und Brünig. Der Glarner Martin Leuzinger ist sowohl am «Nordostschweizerischen» in Mollis, als auch für den Unspunnen-Schwinget als Kampfrichter gewählt. Der Unspunnen am 27. August bildet den Saisonhöhepunkt.

Der NOS-Nachwuchsschwingertag 2024 kommt wie schon 2012 auf dem Rickenpass zur Austragung. Am 5. August dieses Jahres findet dort bereits der St. Galler kantonale Nachwuchsschwingertag statt – einen Tag vor dem Ricken-Schwinget. «Wir mussten erst ausmessen, ob es für sechs Plätze, die es an einem ‘Kantonalen’ benötigt, Platz hat», liess Adrian Oertig, der Präsident des «Rapperswiler» Schwingerverbandes, die Delegierten wissen.

Ständerat Beni Würth aus Rappers­wil-Jona legte als Gastredner noch eine Schippe drauf und sagte: «Es wäre wieder einmal Zeit für ein ‘Nordostschweizerisches’ im Einzugsgebiet des Schwingerverbandes Rapperswil und Umgebung.» Letztmals war dies 2006 in Rapperswil der Fall.

Statutenrevision gutgeheissen

Gesprächsstoff lieferte ein Antrag des Vorstandes, der Anpassungen bei den Statuten mit sich zieht. Der Antrag beinhaltet als Hauptpunkt, dass nicht mehr zwingend jeder Kanton aus dem NOSV-Gebiet mit einer Person im Verbandsvorstand vertreten sein muss. Kann ein Kanton mal keine geeignete Person ausfindig machen, kann im Ausnahmefall ein anderer Kanton ein Doppelmandat innehaben. Die Versammlung folgte dem Antrag des Vorstandes und hiess die Statutenrevision gut.

Auch dank des NOS in Bichelsee-Balterswil mit 9000 Zuschauern konnte der Kassier Martin Kurmann einen Gewinn aus dem Jahr 2022 präsentieren. Zum Schluss der Versammlung wurden fünf neue Ehrenmitglieder erkoren: Willi Breiter (Neerach), Andreas Betschart (Bäretswil), Wendelin Gantner (Berschis), Thomas Gosswiler (Mastrils) und Martin Kurmann (Gähwil), fiel diese Ehre zu. Letzterer trat aus dem NOS-Vorstand zurück. Seine Nachfolge übernimmt der Oberländer Reto Bleiker – wie er dies bereits als Präsident des St. Galler Kantonalschwingverbandes getan hat. Für eine tadellose Organisation der Delegiertenversammlung in Schänis sorgten die Teflon Tigers und die Männerriege Schänis. Umrahmt wurde die dreieinhalbstündige Tagung in der Mehrzweckhalle durch den Jodelklub Schänis.

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