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«Wäre gerne 15 Meter hoch gesprungen»

Freeskier Kim Gubser hat eine ereignisreiche Saison hinter sich, die in einem Weltrekord und der Rückkehr ins Schweizer Nationalteam endete. Im Interview erklärt er unter anderem, weshalb er in diesem Sommer auf Trainings in Saas Fee verzichten wird.

Pascal
Spalinger
13.05.24 - 07:00 Uhr
Schneesport
Kim Gubser während seines Weltrekords hoch über der Schanze.
Kim Gubser während seines Weltrekords hoch über der Schanze.
zVg/Theo Acworth

DZ: Kim Gubser, die abgelaufene Saison bot Ihnen einiges. Wie sind Sie ­damit zufrieden?

Kim Gubser: Ich bin mit meiner Saison sogar sehr zufrieden. Ich konnte mich gegenüber der Vorsaison stark verbessern. Und zwei, drei kleine Unfälle gingen glimpflich aus. Zudem konnte ich im «Big Air»-Gesamtweltcup einen Platz unter den besten Zehn erreichen. So bin ich wieder ins Schweizer Nationalteam aufgestiegen. Und nicht zuletzt machte es unheimlichen Spass, einen neuen Höhen-Weltrekord aufgestellt zu haben.

Wir gross ist denn Ihr Stolz, den Weltrekord von 14.60 Metern auf dem Schilthorn aufgestellt zu haben?

Ich bin natürlich sehr stolz darauf. Ich wäre zwar lieber 15 Meter hoch gesprungen, dann wäre die Differenz zum alten Weltrekord noch grösser. Ich bin aber happy, dass es geklappt hat. 15 Meter wären auch tatsächlich möglich, es kommt auf den Schanzenbau an. Wer weiss: Vielleicht versuche ich später einmal mit einem eigenen Projekt, die 15 Meter zu übertreffen.

Haben Sie sich speziell auf den Weltrekord-Sprung vorbereitet?

Eigentlich nicht. Ich absolvierte diverse Übungssprünge und gab dann einmal Vollgas. Ich konnte nicht viele Sprünge auf eine grösstmögliche Höhe machen. Einerseits wurde der Schnee mit der Zeit langsamer, und andererseits gehen solche Sprünge in die Beine.

Was gelang Ihnen in der abgelaufenen Saison besonders gut?

Einen richtigen Höhepunkt gab es eigentlich gar nicht. Sehr zufrieden bin ich aber mit meinem zehnten Platz im «Slopestyle», den ich in Frankreich erreichen konnte. Gleichenorts wurde ich im «Big Air» Elfter.

Womit sind Sie nicht ganz zufrieden?

Manchmal bin ich blöde gelandet, was zu kleinen Unfällen führte. Einmal holte ich mir fast eine Fersenprellung und legte danach sicherheitshalber eine kleine Pause ein. Und beim letzten Weltcup-Anlass der Saison landete ich bei einem Sturz auf dem Hinterkopf.

Dank Ihrer Leistungen sind Sie vom A-Kader wieder ins Nationalteam von Swiss-Ski aufgestiegen. Wie stolz sind Sie auf diese Leistung?

Meine bisherige Karriere war von Aufs und Abs geprägt, was die Kaderzugehörigkeit betrifft. Dass ich nun wieder in der Nationalmannschaft bin, erfüllt mich schon mit einem gewissen Stolz und motiviert mich für die kommende Saison zusätzlich. Grosse neue Vorteile ergeben sich aus dem neuen Kaderstatus aber nicht – ausser vielleicht, dass man für gewisse Sponsoren interessanter wird.

Nun steht schon bald wieder das Sommertraining auf dem Programm. Was ändert sich dort?

Der Trainingsaufbau wird wohl ähnlich sein wie bisher, aber wir werden nicht mehr in Saas Fee trainieren, sondern absolvieren unsere ersten Schneetrainings in Australien und Neuseeland. Dort findet dann auch der erste Weltcup-Wettkampf der neuen Saison statt. Zunächst stehen nun aber Krafttraining und Einheiten auf dem Airbag an.

Wie geht es bei Ihnen in den nächsten Monaten weiter?

Zunächst einmal werde ich mein Praktikum bei der AO Foundation beenden und die kaufmännische Ausbildung mit den Prüfungen abschliessen. Danach werde ich mich voll auf den Sport konzentrieren können.

Inwiefern haben Sie sich auch schon gewisse Ziele für die nächste Saison gesteckt?

Zunächst möchte ich vor allem einmal verletzungsfrei bleiben und meine Klassierungen im Weltcup weiter verbessern. Und natürlich würde ich auch gerne meinen ersten Weltcup-Podestplatz erreichen. Zudem findet in der nächsten Saison die Weltmeisterschaft auf Corvatsch statt, und dafür will ich mich ebenfalls qualifizieren.

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