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OK-Chef Tuffli: «Sind uns der Riesenverantwortung bewusst»

Trotz Coronapandemie findet der Swissalpine Davos auch in diesem Jahr statt. Im Interview erklärt OK-Chef Andrea Tuffli die Beweggründe dafür – und er verrät, weshalb gerade die Halbmarathondistanz am Swissalpine besonders beliebt ist.

Südostschweiz
23.07.20 - 04:30 Uhr
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Andrea Tuffli ist seit der Gründung 1986 das Gesicht des Swissalpine.
Andrea Tuffli ist seit der Gründung 1986 das Gesicht des Swissalpine.
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Andrea Tuffli, der Wettkampfsport steht wegen der Coronapandemie seit März weitgehend still. Was hat Sie bewogen, den Swissalpine am letzten Juli-Wochenende dennoch auch in diesem Jahr zu lancieren? 

Andrea Tuffli: Bis im Juni herrschte auch bei uns im OK Ungewissheit. Wir entschlossen uns dann aber, den Swissalpine im Rahmen der unter Corona bedingten Möglichkeiten durchzuführen. Entscheidend war, dass wir den K68, die neue Königsdisziplin des Swissalpine, in diesem Jahr lancieren wollen. Mit sehr vielen Top-Athleten können wir das nun gar optimal tun. Wir sind uns bewusst, dass wir mit der Durchführung eine Riesenverantwortung nicht nur gegenüber den Teilnehmern, sondern auch gegenüber der Destination Davos Klosters und dem Kanton Graubünden tragen. Wir unternehmen alles, damit wir den Swissalpine unter den Coronabedingungen sicher bewältigen werden. 

Wie waren die Reaktionen der Läuferinnen und Läufer auf die Ausschreibung? 

Die Mehrheit begrüsst die Durchführung sehr. Sie wollen einfach wieder einmal wettkampfmässig laufen und sich messen, nachdem sie nun monatelang nur trainieren konnten. Der Swissalpine wird für die Teilnehmer, auch für die Spitzenathleten, eine erste Standortbestimmung und überhaupt eine rare Startgelegenheit. Sonst findet ja am Berg in diesem Jahr kaum eine grössere Veranstaltung statt. 

Wie viele Athleten werden am Anlass teilnehmen? 

Wir haben zurzeit rund 1600 Anmeldungen (rund eine Woche vor dem Anlass, Anm. d. Red.). Ich erwarte, dass in diesem Jahr in den vier Rennen insgesamt zwischen 1800 und 2000 Läuferinnen und Läufer antreten werden. 

Sie haben das Programm wegen der Coronasituation auf vier verschiedene Rennen und erst noch verteilt auf zwei Tage reduziert. Welche Einschränkungen müssen die Swissalpine-Starter sonst noch in Kauf nehmen? 

Beim Eintritt in den Start-/Zielbereich muss am Morgen jeder Teilnehmer eine Schutzmaske tragen und zwar so lange, bis er nach dem Start das Stadion verlässt. Wir bieten heuer keine Garderoben und keine Duschmöglichkeiten an. Unterwegs hat es etwas weniger Verpflegungsposten.

Das BAG lässt nur Veranstaltungen bis 1000 Personen zu. Was bedeutet dies für den Swissalpine? 

Wir haben den diesjährigen Swissalpine in vier separate Rennen unterteilt und die Startzeiten so angelegt, dass es keine Überschneidungen gibt. Beim K68 und dem K23 am Samstag sowie dem K43 am Sonntag werden wir in je zwei Blöcken zu etwa 300 Läuferinnen und Läufern in einem Abstand von 30 Minuten starten – beim K68 um 8 Uhr und um 8.30 Uhr. Der Start selber erfolgt im Schwarm statt in der Masse, so dass die Abstandsvorschriften eingehalten werden können. Unterwegs auf der Strecke verteilen sich die Athleten dann ohnehin. 

Welche Einschränkungen gelten für die Zuschauer? 

Im Start-/Zielbereich im Sportzentrum Davos, also im Stadion, werden keine Zuschauer zugelassen. Das Risiko von Massenansammlungen wäre zu gross. Der Sport erhält absolute Priorität. Ausserhalb des Stadions ist natürlich für die Zuschauer alles offen. Da ist jeder für sich selber verantwortlich. Unterwegs befinden sich während den Rennen viele attraktive Standorte, um das Wettkampfgeschehen zu beobachten. 

Wie sieht die finanzielle Situation am diesjährigen Swissalpine aus? 

Dank der Startgelder, der Unterstützung durch Sponsoren und des Beitrags aus dem Sportfonds der Destination Davos Klosters erwarte ich eine schwarze Null. 

Seit Jahren gehört der K23 mit Start in Klosters und Ziel im Davoser Sportzentrum zum fixen Bestandteil des Swissalpine. Was zeichnet diesen Wettkampf aus und macht ihn bei den Teilnehmern so beliebt? 

Der K23 ist am Swissalpine ein Klassiker. Der Halbmarathon ist in Läuferkreisen generell eine beliebte Distanz. Die Strecke von Klosters nach Davos ist sehr attraktiv. Der Start erfolgt in Klosters am Samstag beim Sportzentrum in zwei Blöcken um 8.30 und 9 Uhr. So haben wir Gewähr, dass die Teilnehmer des K23 im Ziel in Sportstadion in Davos vor den Läufern des K68 eintreffen werden.

Inteview vom Veranstalter zur Verfügung gestellt.

Mr. Swissalpine
Andrea Tuffli hat den Swissalpine 1986 gegründet und ist seither OK-Chef des Events. Nach der Austragung 2020 gibt er die Verantwortung als oberster Organisator ab, verbleibt aber im Vorstand. (krt)

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