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Federer verliert im Viertelfinal gegen Zverev

Roger Federer scheitert am Masters-1000-Turnier in Schanghai nach einem emotionalen Viertelfinal an Alexander Zverev. Der als Nummer 2 gesetzte Basler unterliegt dem Deutschen 3:6, 7:6 (9:7), 3:6.

Agentur
sda
11.10.19 - 21:44 Uhr
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Für Roger Federer endete das Turnier in Schanghai in den Viertelfinals
Für Roger Federer endete das Turnier in Schanghai in den Viertelfinals
KEYSTONE/AP/ANDY WONG

So sieht man Roger Federer nur ganz selten. Nachdem er bereits im Tiebreak des zweiten Satzes verwarnt worden war, weil er den Ball entnervt aus dem Platz geschossen hatte, kassierte er vom spanischen Schiedsrichter Nacho Forcadell im dritten Durchgang wegen des gleichen Vergehens sogar einen - regeltechnisch korrekten, aber sehr hart ausgesprochenen - Punktabzug. Federer stand danach mit 0:3 und 15:40 mit dem Rücken zur Wand.

Emotional verhinderte der 38-jährige Basler, der für gewöhnlich die Ruhe in Person ist, ein zweites Break. Die Partie nochmals wenden konnte er aber nicht. Der Weltranglisten-Sechste Zverev, der in Schanghai so stark spielt wie noch nie in diesem Jahr, liess sich kein zweites Mal mehr düpieren und nützte nach 2:04 Stunden den sechsten Matchball zum vierten Sieg im siebten Duell mit Federer. Ausser ihm haben nur noch Rafael Nadal (24:16) und Novak Djokovic (26:22) mindestens sieben Mal gegen den Schweizer gespielt und weisen eine positive Bilanz auf.

Federer gelang aber fast eine noch verrücktere «Entfesselungs-Aktion» als tags zuvor im Achtelfinal gegen David Goffin, als er den ersten Durchgang nach fünf abgewehrten Satzbällen noch für sich entschieden hatte. Zverev war lange Zeit in allen Belangen der bessere Spieler und schlug bei 6:5 im zweiten Satz ein erstes Mal zum Match auf. Beim Stand von 40:0 wehrte Federer drei Matchbälle in Folge ab, im folgenden Tiebreak folgten zwei weitere, ehe er seine erste Chance zum Satz-Ausgleich bei 8:7 resolut packte.

Der 16 Jahre jüngere Deutsche liess jedoch trotz der Enttäuschung kein bisschen nach, im Gegenteil. Er nahm Federer gleich zum 2:0 den Aufschlag ab. Der schnelle Rückstand, nachdem er sich mental im Vorteil gefühlt hatte, nervte den vierfachen Sieger in Schanghai (zweimal am Masters, zweimal beim Masters-1000-Turnier) so sehr, dass er wohl erstmals in den letzten 15 Jahren einen Punktabzug kassierte.

Federer fand nicht zum ersten Mal gegen den Aufschlag Zverevs kein probates Mittel. Er war praktisch immer nur am Reagieren und machte auch am Netz für ihn ungewohnte Fehler. Der Deutsche schlug doppelt so viele Winner wie der Schweizer und kaum mehr unerzwungene Fehler.

Da auch der Titelverteidiger und die Weltnummer 1 Novak Djokovic gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas verlor, steht bereits vor den Halbfinals fest, dass es in Schanghai einen neuen Sieger geben wird. Tsitsipas, der sich damit erstmals für die ATP Finals in London qualifiziert hat, trifft auf den Aufsteiger des Jahres Daniil Medwedew, Zverev auf den Italiener Matteo Berrettini. Die beiden kämpfen um einen der letzten zwei Plätze in der O2 Arena.

Djokovic braucht bis Ende Saison 1280 ATP-Punkte mehr als der aktuell im Jahresranking führende Rafael Nadal, wenn er seine Position an der Spitze verteidigen will.

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