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Wenn Konkurrenten zu Teamkollegen werden

Der von Roger Federer mitinitiierte Laver Cup findet vom Freitag bis Sonntag zum dritten Mal statt. In diesem Jahr in Genf.

Agentur
sda
20.09.19 - 06:07 Uhr
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Roger Federer am Gala-Abend des von ihm mitinitiierten Laver Cup
Roger Federer am Gala-Abend des von ihm mitinitiierten Laver Cup
KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Bei den beteiligten Spielern hat sich der Laver Cup zu einem Saisonhighlight gemausert. Die besten Spieler der Welt werden für ein verlängertes Wochenende Teamkollegen. Sie feuern sich gegenseitig an und fiebern miteinander mit. Das sind die Bilder, die geblieben sind, von den ersten beiden Austragungen 2017 in Prag und 2018 in Chicago. Diesmal ist die Palexpo-Halle in Genf der Austragungsort des Events. Die verfügbaren Tickets waren innerhalb kürzester Zeit abgesetzt. Über 50'000 Zuschauer werden an den drei Tagen das Stelldichein der Stars mitverfolgen.

Das Team Europa, das gegen den Rest der Welt antritt, kann auf eine beeindruckende sechsköpfige Mannschaft zurückgreifen. Mit Roger Federer, Rafael Nadal, Dominic Thiem, Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas und Fabio Fognini stehen Captain Björn Borg sechs der besten elf Spieler der Weltrangliste zur Verfügung. Roberto Bautista Agut, die Nummer 10 der Welt, ist Ersatzspieler. Die von John McEnroe gecoachte Weltauswahl bilden John Isner, Milos Raonic, Nick Kyrgios, Taylor Fritz, Denis Shapovalov und Jack Sock.

Europa hat die ersten beiden Austragungen gewonnen, im letzten Jahr dank dem Sieg von Zverev gegen Kevin Anderson. «Das war ein unglaubliches Gefühl», erinnert sich der Deutsche. Die Teilnehmer, die für einmal nicht um Weltranglisten-Punkte spielen, werden nicht müde, den Anlass zu loben, die Bedeutung hervorzuheben, sei dies nun Federer, Nadal oder der Österreicher Thiem, der am Freitag den Laver Cup mit seinem Einzel gegen den Kanadier Shapovalov eröffnet.

«Der Laver Cup wurde ins Leben gerufen, um dem Tennis etwas zu bringen. Die Rückmeldungen, die ich bekomme, sind exzellent. Wer möchte nicht eine Woche mit Rafael Nadal verbringen und vor 20'000 Zuschauern für ein Team spielen, das von Björn Borg oder John McEnroe gecoacht wird?», fragt Federer rhetorisch. Einer der wenigen, der sich nicht mit den Organisatoren einigen konnte, ist Stan Wawrinka. Er ist neben Novak Djokovic die bedeutendste Absenz, zumal er nur zehn Minuten von der Palexpo-Halle daheim ist.

Auch ohne Wawrinka und Djokovic ist Europa, der Sieger der ersten zwei Austragungen, klarer Favorit. Welchen sportlichen Wert diese Erfolge haben, ist umstritten und abhängig von der Perspektive, die man einnimmt. Der herausragende Teilnehmerfeld und die Resonanz beim Publikum geben dem Laver Cup Gewicht. Andere Aspekte erinnern doch mehr an eine Exhibition, etwa der Modus: Am ersten Tag gibt es für einen Sieg einen Punkt, am zweiten zwei und am dritten drei. Damit ist gesichert, dass die Entscheidung erst am Schlusstag fällt.

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