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Neff gewinnt Gold, Vogel Silber

Die Mountainbikerin Jolanda Neff hat ihren EM-Titel souverän verteidigt. Die Ostschweizerin triumphierte in Brünn. Florian Vogel aus Jona gewann Silber hinter Mathieu van der Poel.

Agentur
sda
29.07.19 - 18:16 Uhr
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Jolanda Neff jubelt in Brünn über die gelungene Titelverteidigung.
Jolanda Neff jubelt in Brünn über die gelungene Titelverteidigung.
KEYSTONE

In Abwesenheit der amerikanischen Weltcup-Leaderin Kate Courtney setzte sich Jolanda Neff am Sonntag auf dem unbekannten Kurs in Brünn schon in der ersten Viertelstunde des Rennens an der Spitze ab. In der Folge baute die 26-Jährige, die im Weltcup noch auf den ersten Saisonsieg wartet, ihre Reserve sukzessive aus. Dahinter kämpfte mit Alessandra Keller zunächst eine weitere Schweizerin um eine Medaille. Die U23-Weltmeisterin aus Nidwalden, die sich Mitte Mai bei einem Sturz beide Mittelhandknochen gebrochen hat, wurde schliesslich Sechste.

«Es war brutal hart und ich bin froh, dass ich es ins Ziel gebracht habe», erklärte Neff trotz des grossen Vorsprungs. «Ich verzeichnete einen optimalen Start, und es verlief alles nach Plan. Aber ich musste kämpfen, es waren so viele Runden.»

Für Neff ist es der vierte EM-Titel nach 2015, 2016 und 2018. Schon im Vorjahr in Glasgow hat sie mit mehr als zwei Minuten Vorsprung gesiegt. Das Saison-Highlight folgt in einem Monat mit der WM in Kanada. Dort will sich Neff das Regenbogen-Trikot zurückholen, das sie in der letzten Saison an Courtney abtreten musste. Davor stehen noch die Weltcup-Stationen in Val di Sole und Lenzerheide auf dem Programm.

Triumph von Van der Poel, Silber für Vogel

Zwei Monate nach seiner Siegpremiere im Weltcup errang Mathieu van der Poel seinen ersten bedeutenden Titel mit dem Mountainbike. In Abwesenheit von Nino Schurter und Mathias Flückiger, den grössten Konkurrenten im Weltcup, triumphierte der 24-jährige Allrounder aus den Niederlanden 43 Sekunden vor dem Schweizer Altmeister Florian Vogel. Dritter wurde Van der Poels Landsmann Milan Vader. Zweitbester Schweizer war Reto Indergand als Fünfter. Titelverteidiger Lars Forster musste sich mit Platz 11 begnügen.

«Dass ich 21 Jahre nach meinem ersten EM-Titel bei den Junioren immer noch vorne dabei bin, macht mich stolz»
Florian Vogel, Vize-Europameister aus Jona

Florian Vogel bewies, dass er auch mit 37 Jahren noch zu Spitzenresultaten fähig ist. Der Joner, der seit dieser Saison für die französische Equipe KMC Ekoi Orbea fährt, verwies seinen niederländischen Teamkollegen Milan Vader um 19 Sekunden auf den 3. Platz und komplettierte damit seinen Medaillensatz an Europameisterschaften. 2008 und 2017 hatte er den Titel geholt, 2011 war er Dritter.

«Dass ich 21 Jahre nach meinem ersten EM-Titel bei den Junioren immer noch vorne dabei bin, macht mich stolz. Neben Leuten wie Van der Poel auf dem Podest zu stehen, ist eine Ehre», sagte Vogel, dessen konservative Taktik sich abermals auszahlte. Während sich die Gegner in Positionskämpfe und Tempowechsel verstrickten, fuhr Vogel in seinem Tempo zu Silber. «Es fühlt sich an, als ob die Routine das Alter jedes Jahr mehr wettmacht», so Vogel.

Koller und Lillo in den Top 7
Florian Vogel sorgte an den Mountainbike-Europameisterschaften in Brünn für das beste Einzelresultat der Teilnehmer aus der Region. Titelverteidiger Lars Forster verpasste die Top 10 um 6 Sekunden. Der 25-Jährige aus Neuhaus kam mit 2:24 Minuten Rückstand auf Sieger Mathieu van der Poel als Elfter ins Ziel. Forsters Klubkollege vom VC Eschenbach, Andri Frischknecht (Feldbach), belegte den 14. Rang.
Im U23-Rennen der Frauen wurde Nicole Koller aus St. Gallenkappel Siebte. Auf die Siegerin, Landsfrau Sina Frei, büsste Koller 2:17 Minuten ein, auf den dritten Podestrang fehlten ihr 1:45 Minuten. Der Eschenbacher Dario Lillo, der wie Frischknecht am Donnerstag Gold im Teamwettkampf hatte, fuhr bei den U19-Junioren als Sechster über die Ziellinie. Für die Bronzemedaille fehlten ihm 41 Sekunden. Der Belgier Lukas Malezsewski gewann das Rennen hauchdünn vor dem Schweizer Janis Baumann. (lz)

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