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Desplanches zieht es durch: WM-Silber über 200 m Lagen

Jérémy Desplanches sorgt zwölf Jahre nach Flavia Rigamonti endlich für die nächste Schweizer Medaille an Weltmeisterschaften. Der 24-jährige Genfer wird nur vom Japaner Daiya Seto geschlagen.

Agentur
sda
25.07.19 - 19:33 Uhr
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Jérémy Desplanches schlug in Südkorea über 200 m Lagen in 1:56,56 und damit abermals mit Schweizer Rekord an. Bereits im Halbfinal tags zuvor - als er die Bestzeit aller Teilnehmer geschwommen war - hatte er seine zuvor zwei Jahre alte Bestleistung auf 1:56,73 gesenkt.

Der Sieg in Gwangju ging in 1:56,14 an den Japaner Daiya Seto. Dritter wurde der amerikanische Titelverteidiger Chase Kalisz (1:56,78), der am Ende stark aufkam. Auch der Deutsche Philip Heintz (4.), der Brite Duncan Scott (5.) und der Chinese Wang Shun (6.) blieben unter der 1:57er-Marke. Enttäuschend hingegen das Abschneiden des nur siebtklassierten Australiers Mitchell Larkin, der mit der Saisonbestzeit über die kürzere Lagen-Distanz nach Südkorea angereist war.

Desplanches nach 50 m Erster

Seto hatte auf der zweiten Bahnlänge die Führung vom schnell gestarteten Desplanches übernommen. Danach lieferten sich der Asiate und der Schweizer ein Kopf-an-Kopf-Rennen - mit dem besseren Ende für Seto. Doch Desplanches, im letzten August in Glasgow als erster männlicher Schwimmer aus der Schweiz Europameister geworden, störte dies keineswegs. Auch die Silbermedaille hat aus Schweizer Sicht eine historische Dimension.

Desplanches ist erst der vierte Schweizer Schwimmer, der an seit 1973 stattfindenden Weltmeisterschaften die Top 3 im 50-m-Becken erreicht. Zuvor gelang dies nur der Tessinerin Flavia Rigamonti mit dreimal Silber über 1500 m Crawl (2001, 2005, 2007), sowie 1986 den Genfern Dano Halsall mit Silber und Marie-Thérèse Armentero mit Bronze jeweils über die damals noch nicht-olympischen 50 m Crawl.

Die bislang einzige WM-Goldmedaille für Swiss Swimming überhaupt gab es 2011 im Langstreckenschwimmen. Damals in Schanghai schwamm Swann Oberson - auch sie eine Genferin - im offenen Gewässer vor der chinesischen Metropole über die nicht-olympischen 5 km zu Gold.

Mamié mitten in der Weltspitze

Lisa Mamié hat in Gwangju als Neunte die WM-Finalteilnahme über 200 m Brust nur ganz knapp verpasst. Wie die Zürcherin überzeugte auch der Genfer Roman Mityukov (13. über 200 m Rücken) ebenfalls mit zwei Schweizer Rekorden.

Bereits am Morgen hatte Lisa Mamié ihren Landesrekord, welchen sie erst im März an den Schweizer Meisterschaften in Uster aufgestellt hatte, um 0,81 Sekunden auf 2:24,93 gesenkt. Einige Stunden später unterbot sie diese Marke in 2:24,47 nochmals um fast eine halbe Sekunde. Trotzdem fehlten der 20-jährigen Zürcherin am Ende drei Zehntel für den Vorstoss in die Top 8.

Dafür unterbot Mamié, zuvor in Südkorea schon über 100 m Brust mit Landesrekord im Halbfinal (WM-13.), die sogenannte Olympic Qualifying Time des Schwimm-Weltverbands FINA zweimal deutlich, womit sie Tokio 2020 fix einplanen kann.

Wie für Mamié war auch für Roman Mityukov in Gwangju im WM-Halbfinal Endstation. Der Genfer, der am kommenden Dienstag 19 Jahre alt wird, klassierte sich im 13. Rang. In 1:57,93 senkte er seinen Schweizer Rekord, welchen er erst am Morgen im Vorlauf schon um 0,61 Sekunden verbessert hatte, nochmals um elf Hundertstel. Zur FINA-A-Limite für Tokio fehlen Mityukov nur noch rund vier Zehntel.

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