Neff winkt auf unbekanntem Terrain der vierte EM-Titel

Mit Nino Schurter fehlt der zuverlässigste Medaillensammler auch diesmal. Doch auch ohne den Bündner ist den Schweizern auf dem unbekannten Terrain in Brünn einiges zuzutrauen, wie der Blick in die Vergangenheit zeigt. Die Schweizer Bilanz an der Kontinentalmeisterschaft der letzten zehn Jahre lässt sich jedenfalls sehen. Nicht weniger als 15 Medaillen errangen die Athleten von Swiss Cycling im Cross-Country in der Elite-Kategorie seit 2009, davon sechs goldene und sieben silberne. Mindestens ein Mann schaffte es in dieser Zeitspanne ausnahmslos in die Medaillenränge.

«Die EM ist mir wichtig»
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Letzte Saison triumphierten sowohl Lars Forster als auch Jolanda Neff – die Ostschweizerin zum dritten Mal nach 2015 und 2016. «Die EM ist mir wichtig», sagt Neff. Auch im Olympiajahr 2016 verzichtete sie nicht auf eine Teilnahme und siegte. Gut einen Monat vor der WM in Kanada, dem Saisonhighlight, ist Neff noch nicht ganz in Topform. Ihre Chancen in Brünn stehen dennoch gut – nicht nur, weil ihre grösste Gegnerin, die amerikanische Weltcup-Leaderin Kate Courtney, nicht startberechtigt ist.

Nutzt Lars Forster die Gunst?

Nicht alle gewichten die EM so hoch wie Neff. Schurter etwa trat auf Elite-Stufe einzig 2013 an der Heim-EM in Bern an (und wurde Zweiter). Oft schlug an der EM deshalb die Stunde der Aussenseiter. Lars Forster aus Neuhaus und sein Vorgänger, der Joner Florian Vogel, der 2017 seinen zweiten EM-Titel errang, zählen zu den Überraschungssiegern. Zu den Abwesenden in Brünn gehört neben Schurter und weiteren Topfahrern auch der Oberaargauer Mathias Flückiger, der diesjährige Weltcupsieger in Albstadt.

Forster spielt das in die Karten. Der 25-Jährige zählt aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs nicht zu den Hauptfavoriten, zumal Ausnahmekönner Mathieu van der Poel auf der Entry List figuriert. Forster, der auf diese Saison hin zum Scott-Team von Nino Schurter stiess, wurde durch einen schmerzhaften Sturz beim Weltcup-Auftakt Mitte Mai in Albstadt vorübergehend ausgebremst. Noch ist er ohne Top-Ergebnis in diesem Sommer. In Anbetracht seines Potenzials aber nicht mehr lange.

Duo vom VC Eschenbach für die Schweiz im Team-Wettkampf
An der Mountainbike-EM in Brünn sind insgesamt fünf Athleten aus der Region vertreten. Nebst Titelverteidiger Lars Forster und Florian Vogel startet am Sonntag auch der Feldbacher Andri Frischknecht vom VC Eschenbach im Elite-Rennen der Männer. Zwei weitere Mitglieder vom VC Eschenbach sind am Samstag im Einsatz: U23-Fahrerin Nicole Koller aus St. Gallenkappel und der Eschenbacher Dario Lillo bei den U19-Junioren. Frischknecht und Lillo sind zudem von Swiss Cycling für den Team-Wettkampf vom Donnerstagabend nominiert worden. (lz)