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Waltert nach Exploit: «Kapiere es noch gar nicht»

Ausgerechnet die grösste Aussenseiterin und die Jüngste hat in Lausanne den Schweizer Bann gebrochen: Die Bündnerin Simona Waltert gewann bei ihrem dritten WTA-Turnier erstmals ein Spiel – auch, weil ihre Gegnerin, die topgesetzte Deutsche Julia Görges, Mitte des dritten Satzes wegen einer Handgelenkverletzung aufgab.

Südostschweiz
16.07.19 - 18:20 Uhr
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Simona Waltert siegt gegen die Deutsche Julia Goerges.
Simona Waltert siegt gegen die Deutsche Julia Goerges.
KEYSTONE/ SALVATORE DI NOLFI

Aber Simona Waltert, die erst 18-jährige Churerin, setzte sich nicht durch, nur weil sich die viel prominentere Gegnerin zu Beginn des Entscheidungssatzes am Handgelenk verletzte. Waltert rang Julia Görges (WTA 25), die vor einem Jahr noch die Nummer 9 der Welt war, nach harzigem Start förmlich nieder.

Im verlorenen Startsatz (6:7) kämpfte sich Waltert zweimal nach Breakrückstand zurück. Mitte des zweiten Satzes ging sie erstmals überhaupt in Führung (4:3). Vom 4:4 im zweiten Satz bis zur 3:0-Führung im dritten Durchgang sicherte sich Waltert fünf Spielgewinne in Folge. Die Bündnerin düpierte Görges immer wieder mit Stoppbällen.

«Ich kapiere noch gar nicht, dass ich gewonnen habe», sagte Waltert noch auf dem Platz, «alles fühlt sich irgendwie komisch an.» Denn mit einem Sieg über Görges hatte Waltert nicht unbedingt gerechnet. «Natürlich hoffte ich, dass etwas möglich sein würde. Aber primär wollte ich mein bestes Tennis spielen und auf dem Platz Spass haben.»

Am Donnerstag das Duell mit Teichmann

Beim Stand von 3:0 im Entscheidungssatz zugunsten Walterts liess sich Görges erstmals am Handgelenk behandeln. Nach der Behandlungspause schaffte die Deutsche zwar noch den Anschluss zum 2:3. Im nächsten Aufschlagspiel musste sie aber einsehen, dass sie mit dem schmerzenden Handgelenk nicht mehr aufschlagen konnte. Am Ende hiess das Resultat zu Walterts Gunsten 6:7, 6:4, 3:2.

In den Achtelfinals trifft Waltert am Donnerstag auf Landsfrau Jil Teichmann (WTA 90), die Timea Bacsinszky (WTA 84) aus dem Turnier warf 6:2, 5:7, 6: . Damit steht fest, dass eine Schweizerin in Lausanne-Ouchy sicher die Viertelfinals erreichen wird. Das nächste Mal auf dem Platz steht Waltert indes bereits am Mittwoch. In der Doppel-Konkurrenz tritt sie mit Tess Sugnaux an.

Frust für Vögele und Perrin

Für die übrigen Schweizerinnen endete die Turnier-Premiere in Lausanne gleich bitter wie für Bacsinszky, die unweit der Plätze des TC Stade Lausanne aufgewachsen ist. Stefanie Vögele (WTA 113) dominierte gegen Mihaela Buzarnescu (WTA 55) den ersten Satz, brach danach aber komplett ein und kassierte mit 6:1, 1:6, 0:6 die elfte Erstrundenniederlage in dieser Saison (inklusive ITF-Turniere).

Conny Perrin (WTA 171) verpasste den ersten Saisonsieg auf der WTA-Tour gegen Natalja Wichljanzewa (WTA 100) mit 6:7 (4:7), 6:4, 3:6 knapper als bei den ersten drei Anläufen in Acapulco, Charleston und Bogota. Perrin wartet seit genau einem Jahr auf einen Sieg auf Stufe WTA-Tour. (sda/so)

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