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Seit 50 Jahren Spass am Turnen

Dieser Juni ist für den Turnsport ein ganz wichtiger. Nach sechs Jahren steht wieder ein «Eidgenössisches» auf dem Programm. Mit dabei auch der 65-jährige Christa Juon, Gründungsmitglied des Turnvereins Tenna.

14.06.19 - 04:30 Uhr
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03:43 Minuten aus «SO informiert» vom 13.06.2019.

Rund 40 Autominuten von Chur entfernt hoch über dem Safiental befindet sich das Bergdorf Tenna. 100 Menschen wohnen da. Und auch einige Ferienhäuser wurden ins steile Gelände gebaut. Eines davon gehört Christa Juon. Der heute 65- Jährige wohnt mittlerweile in Trin, kommt aber ursprünglich aus Tenna. Er ist eines von zwei Gründungsmitgliedern vom Turnverein Tenna, das auch heute noch aktiv im Verein mitturnt.

Mittlerweile sind seit der Gründung 1970 knapp 50 Jahre vergangen. Es habe sich im Turnsport viel verändert. «Früher bestand ein Turnverein nur aus Herren. Heute gibt es auch gemischte Turnvereine.» Zudem sei früher im Gegensatz zu heute nicht mit Musik geturnt worden. «Wir turnten nach dem Takt des Tamburins oder nach unseren eigenen Stimmen.» Auch die Kleidung sei nicht mehr mit heute zu vergleichen. Ganz zu schweigen von der Infrastruktur. «Als wir zu zehnt etwa mit knapp 16 Jahren unseren Verein gegründet haben, hat man uns ausgelacht und nicht mehr als fünf Jahre Bestehen zugetraut.»

Geld sei keines vorhanden gewesen, und so wurde auf einer mehr oder weniger flachen Wiese oberhalb des Dorfes die Disziplin Sprint geübt. Die Weitsprunganlage befand sich rund einen Kilometer weiter unten im Wald, und die Turnhalle mass gerade mal sechs auf acht Meter. «Spass gemacht hat das aber nicht weniger als heute, und geschwitzt haben wir auch immer», sagt Juon glücklich.

Austritt ist kein Thema

Viele Turnfeste sind seit damals vergangen. Die Anzahl der Turner in Tenna ist gewachsen, und der Verein zählt heute gut 40 Mitglieder. «Viele davon sind aber nicht mehr aus dem Dorf. Sie kommen von Schiers, Fläsch oder Seewis nach Valendas in die Turnhalle, wo der Verein mittlerweile trainiert», erzählt Christa Juon. Der Zusammenhalt sei so gross, da nehme man diese Kilometer gerne in Kauf. Die Kameradschaft ist es auch, die mitschuldig daran sei, dass er heute noch aktiv mitturne. Ans Austreten habe er seit der Gründung keine Sekunde gedacht.

«Das A und O im Turnsport»

Juon holt seine Fotoalben heraus und zeigt begeistert die ersten Bilder seiner Turnkarriere. Der 65-Jährige erzählt stolz von der ersten Teilnahme am Eidgenössischen Turnfest (ETF). «Das war 1972 in Aarau. Unser Verein war noch etwas zu jung, um mitzumachen, daher habe ich im Einzelwettkampf mitgemacht.» Das Eidgenössische Turnfest sei das A und O im Turnsport.

Juon holt drei weitere Alben voller Erinnerungen hervor. Auf den aktuellsten Bildern ist zu erkennen, dass er nicht mehr der Jüngste im Bunde ist. «Körperlich liegt bei mir schon nicht mehr alles drin. Aber unser Verein besteht aus gemischten Altersstufen. Das hält einen sehr jung», sagt er mit ei-nem Lachen im Gesicht. Und nun nimmt Juon auch am Eidgenössischen Turnfest 2019 teil. «Für mich schliesst sich dieses Jahr eigentlich ein Kreis. Meine erste Teilnahme an einem ‘Eidgenössischen’ war in Aarau, genau wie dieses Jahr.» Vielleicht sei dies also seine letzte Teilnahme als aktiver Turner.

«Auf das trainieren wir sechs Jahre»

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