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Steve Guerdat gewinnt in Göteborg vor Martin Fuchs

Steve Guerdat gewinnt in Göteborg zum dritten Mal in seiner Karriere den Weltcup-Final. Der Weltranglisten-Erste siegt auf Alamo vor Teamkollege Martin Fuchs im Sattel des Schimmels Clooney.

Agentur
sda
07.04.19 - 19:11 Uhr
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Bereits vor dem entscheidenden Umgang hatten Guerdat und Fuchs die Zwischenränge 1 und 2 belegt. Das Duo bewies Nervenstärke, verteidigte mit Blankoritten die Positionen bei dem mit 1,3 Millionen Euro dotierten Höhepunkt des Winterhalbjahres und sorgte für einen historischen Tag im Schweizer Reitsport. Den 3. Rang belegte Europameister Peder Fredricson aus Schweden mit Catch Me Not.

«Ich und das Pferd waren heute bereit, um zu kämpfen», betonte Guerdat. Zwar hatte er mit dem Wallach Alamo, eigentlich seiner Nummer 2 hinter Bianca, schon grosse Erfolge wie den Sieg beim Top-Ten-Final in Genf gefeiert, die beiden traten jedoch zum ersten Mal gemeinsam an einem Championat an. Deshalb wusste Guerdat nicht recht, wie Alamo am dritten Wettkampftag reagieren würde. «Ich versuchte, möglichst genau zu reiten, um ihm die Chance zu geben, alle Hindernisse zu nehmen», sagte der Olympiasieger von 2012. Das gelang auch dank einer Portion Glück. In beiden Umgängen touchierte Alamo eine Stange, sie fiel aber nicht.

Der 26-jährige Fuchs konnte mit der Niederlage leben, obwohl Clooney den stärkeren Eindruck als Alamo hinterliess. «Ich hätte natürlich gerne gewonnen», sagte der Sieger des Weltcupspringens von Anfang Januar in Basel. «Aber wenn schon ein anderer gewinnt, dann am liebsten Steve.»

In exklusiven Kreis aufgestiegen

Der inzwischen 36-jährige Guerdat holte in der nunmehr 41-jährigen Geschichte des Weltcup-Finals - zu vergleichen mit Hallen-Weltmeisterschaften - zum dritten Mal den Titel, etwas, was zuvor erst dem Österreicher Hugo Simon, dem Brasilianer Rodrigo Pessoa, dem Deutschen Marcus Ehning und der deutsch-amerikanischen Springreitern Meredith Michaels-Beerbaum gelungen war. 2015 triumphierte Guerdat mit Paille in Las Vegas und 2016 mit Corbinian in Göteborg. Und was die Podestplätze beim Weltcup-Final anbelangt, legte der gebürtige Jurassier einen Steigerungslauf hin: 2007 Dritter mit Tresor, 2012 und 2013 jeweils Zweiter im Sattel von Nino und nun die drei Siege.

Wie schon vergangenen Sommer an den Weltmeisterschaften in Tryon standen die eng befreundeten Guerdat und Fuchs gemeinsam auf dem Podest. Damals gab es Silber (Fuchs) und Bronze. Und wie in North Carolina überzeugten die beiden Schweizer am Finaltag. Guerdat war am Sonntag in Göteborg als Drittplatzierter, Fuchs als Nummer 4 zu den zwei finalen Umgängen gestartet. Der Leader Eduardo Alvarez Aznar aus Spanien fiel noch in den 8. Rang zurück, Publikumsliebling Fredricson verlor eine Position.

Guerdat und Fuchs sind eng befreundet. Ersterer hatte als junger Spitzensportler bei der Familie Fuchs ein zweites Zuhause gefunden. «Sie behandeln mich wie ihren dritten Sohn. Dies macht die Tatsache, zusammen mit Martin auf dem Podest zu stehen, so speziell», hatte Guerdat schon mehrfach betont.

Die beiden Reiter stehen inzwischen auf eigenen Beinen und besitzen in Elgg (Guerdat) und Wängi (Fuchs) ihre eigenen Stallungen. Ab und zu gibt es gemeinsame Trainings, die beiden wohnen ja nur acht Minuten voneinander entfernt. Und auch an den Turnieren unterstützen sie sich gegenseitig.

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