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«Die Kritik hat einen Prozess ausgelöst»

Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft hat an der EM eine unglaubliche Wende hingelegt. Seraina Friedli, Torhüterin der Frauen-Nationalmannschaft, schätzt die Entwicklung ein.

Südostschweiz
29.06.21 - 10:20 Uhr
Fussball
Begeistert über die Fussballsensation: Seraina Friedli, Torhüterin der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft.
Begeistert über die Fussballsensation: Seraina Friedli, Torhüterin der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Kritik und Hähme mussten sich die Fussballstars der Nationalmannschaft in der Vorrunde gefallen lassen. Kritik für das Auftreten auf und neben dem Platz. Ein Schrei der Empörung ging durch die Fussball-Schweiz, als bekannt wurde, dass ein Friseur eingeflogen wurde.

Am Montag reagierten mitunter die neufriesierten Granit Xhaka und Manuel Akanji auf die Kritik mit einer Weltklasseleistung. Der Weltmeister Frankreich wurde aus dem Turnier geworfen.

«Die Leistung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden», meint Seraina Friedli, Torhüterin der Frauen-Nationalmannschaft, am Tag danach. Die ganze Kritik von aussen habe in der Mannschaft einen Prozess ausgelöst meint Friedli.

QUELLE: TV SÜDOSTSCHWEIZ (VÉRONIQUE RUPPENTHAL)

Friedli zu Yann Sommer

Nach über zwei Stunden ist es Yann Sommer, der das Märchen zu einem glücklichen Ende führt. Weltstar Kylian Mbappé scheitert. Das ist kein Zufall, meint Seraina Friedli. «Dass Yann Sommer im Penalty-Schiessen ein überragender Goalie ist, wissen wir nicht erst seit Montag.»

Yann Sommer habe vorher schon wichtige Paraden gezeigt und habe sich im Penaltyschiessen in einen Rausch gespielt. Und: «Ich weiss, dass die Schweiz im Vorfeld des Spiels auch das Penaltyschiessen analysiert hat mit dem Goalietrainer. Dementsprechend war er gut vorbereitet und konnte auf seine Instinkte und Fähigkeiten vertrauen.»

Die Reise geht weiter

Nach dem Sieg gegen Frankreich stellt sich die Frage, wie weit die Reise gehen kann. Friedli hat dazu eine klare Antwort:

«Sie haben der ganzen Schweiz und vor allem sich selber bewiesen, dass sie jeden Gegner schlagen können, wenn sie es auf den Platz bringen und füreinander fighten.»

Das Viertelfinale spielt die Schweiz nächsten Freitag um 18 Uhr in Sankt Petersburg gegen Spanien, den Weltmeister von 2010 und Europameister von 2012. Die Spanier gewannen am Montag gegen Kroatien mit Müh und Not. Nach dem Ausscheiden der Franzosen und der Belgier, würde es ins Bild dieser EM passen, wenn auch Spanien … psst … man solls es nicht schon vorher verschreien. (krr/ruv)

Sendehinweis: TV Südostschweiz berichtet am Dienstagabend ab 18 Uhr ausführlich über die Schweizer Sensation. Mitunter gibt es das ganze Interview mit Seraina Friedli, die Einschätung der Trainerlegende Otto Pfister und Bilder der ausgelassenen Feier in den Churer Strassen.

 

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