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Wer oben bleiben will, muss viele Punkte holen

Der 9. Platz in der Super League ist nicht beliebt, denn die Barrage kann zum Abstieg führen. Wer in dieser Saison Achter wird - Sion oder Thun dürften es sein -, benötigt ungewöhnlich viele Punkte.

Agentur
sda
31.07.20 - 04:30 Uhr
Fussball
Schaffen Trainer Marc Schneider (rechts) und sein neuer Schlüsselspieler Leonardo Bertone mit Thun den Ligaerhalt?
Schaffen Trainer Marc Schneider (rechts) und sein neuer Schlüsselspieler Leonardo Bertone mit Thun den Ligaerhalt?
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Zwei Runden vor Schluss der Super League 2019/20 stehen die Walliser und die Berner Oberländer bei je 36 Punkten. Falls sie ihre Heimspiele am Freitag gewinnen (Sion gegen YB, Thun gegen Basel), werden zuletzt mindestens 39 Punkte vonnöten sein, damit der betreffende Klub ohne Entscheidungsspiele in der Liga bleiben kann. Gewinnen beide auch in der letzten Runde am Montag (Sion bei Servette, Thun in Zürich), steigt der Preis für den direkten Ligaerhalt auf mindestens 42 Punkte.

Die Marke von 42 Punkten ist in dieser Beziehung der Rekord in der 2003 eingeführten Super League. Mit diesen 42 Punkten wurde der FC Aarau im Frühling 2014 Neunter. Es hatte für die Aarauer keine Folgen, weil von 2013 bis 2018 keine Barragen durchgeführt wurden. In dieser Zeit blieb der Neunte ohne Umweg im Oberhaus. Der Zweitletzte mit der zweithöchsten Punktzahl waren die Grasshoppers 2018. Die Zürcher brachten es auf 39 Punkte. Aarau wie GC stiegen in den nachfolgenden Saisons (2015 respektive 2019) als Zehnte und Letzte ab.

Es gibt Beispiele von Saisons, an deren Ende der 8. Platz mit vergleichsweise wenig Punkten zu haben war. 2007 geriet Aarau mit 26 Punkten in die Barrage, sodass 27 Punkte für den direkten Ligaerhalt ausreichten. 2010 waren sogar nur 26 Punkte nötig, denn Bellinzona geriet mit 25 Punkten in die Barrage.

Thun schon während der gesamten Rückrunde und Sion seit sechs Runden (je drei Siege und Unentschieden) sind am Ende der englischen Wochen in einer so guten Verfassung, dass beiden noch je zwei Siege zuzutrauen sind. Der Schwierigkeitsgrad des Restprogramms spricht eher für die Berner Oberländer um Trainer Marc Schneider. Nach der Herbstrunde sahen sie fast schon wie der Direktabsteiger aus. Sie holten aus den 18 Runden nur gerade neun Pünktchen und lagen fünf Punkte hinter Neuchâtel Xamax, dem Vorletzten. Vor allem dank einer ausgeprägten Stärke in den Heimspielen spielten sie in den bisher 16 Meisterschaftspartien des Jahres 27 Punkte ein. Nur die Young Boys (32 Punkte) und St. Gallen (30) waren in diesem Jahr erfolgreicher, nicht aber beispielsweise Basel (24).

Während Sion am Freitag gegen einen Gegner (YB) spielt, für den es noch um etwas geht, wird sich zeigen, ob die Basler in der Stockhorn-Arena mit bedingungslosem Siegeswillen spielen werden. Den 3. Platz haben die Basler längst sichergestellt, der Vorstoss auf den 2. Platz auf Kosten von St. Gallen ist nicht realistisch.

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