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Luzern und Thun in der Europa-League-Qualifikation die Underdogs

Luzern und Thun stehen in der Qualifikation der Europa League vor grossen Hürden. Der FCL ist gegen Espanyol Barcelona ähnlich grosser Aussenseiter wie Thun gegen Spartak Moskau.

Agentur
sda
08.08.19 - 10:40 Uhr
Fussball
Auf die Luzerner Spieler wartet eine schwierige Aufgabe
Auf die Luzerner Spieler wartet eine schwierige Aufgabe
KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Mit dem Vorstoss in die 3. Qualifikationsrunde ist dem FC Luzern bereits ein seltenes Kunststück geglückt. Zum ersten Mal seit 27 Jahren überstand der Klub aus der Zentralschweiz eine Runde im Europacup. Um auch gegen Espanyol Barcelona zu bestehen, braucht es aber einen ungleich grösseren Effort. War Klaksvik ein Gegner von bescheidener Qualität, ist Luzern gegen Espanyol der klare Aussenseiter.

Espanyol spielt in einer ganz anderen Gewichtsklasse. Zwei Spieler in den Reihen der Katalanen - der U21-Europameister Marc Roca und der Stürmer Borja Iglesias - sind alleine mehr wert als das ganze Luzerner Kader. Zwar gehört der Klub in der Heimat nicht zu den Grossen, er hält sich aber seit 1928 ununterbrochen in der höchsten Liga, gewann viermal den spanischen Cup (zuletzt 2006) und erlebte auch internationale Glanzpunkte. Zweimal stand er dem Triumph im UEFA-Cup, der heutigen Europa League, sehr nahe. 2007 gegen den FC Sevilla und 1988 gegen Bayer Leverkusen verlor Espanyol im Final jeweils im Penaltyschiessen. Stjarnan Gardabaer, der Dritte der isländischen Meisterschaft, war in der 2. Qualifikationsrunde kein Gradmesser. 7:1 lautete das Gesamtskore für Espanyol, das sich noch nicht im Meisterschafts-Rhythmus befindet.

Mit Siegen gegen St. Gallen und Klaksvik sowie dem Remis gegen Zürich ist dem FC Luzern der Saisonstart gelungen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Häberli, die vorderhand ohne den am Blinddarm operierten Simon Grether auskommen muss, kassierte nur ein Gegentor und war auch dank den Paraden von Goalie Marius Müller in der Defensive stabil. In der Offensive fehlte aber bisweilen das Tempo, vor allem beim jüngsten 0:1 gegen Servette, dem fünften Pflichtspiel innert zwei Wochen. Der nun spielberechtigte Neuzugang Ibrahima Ndiaye soll dem gegen Espanyol ein erstes Mal entgegenwirken.

Spartak: Starker Gegner mit geringer Strahlkaft

Gegen den spanischen Widersacher erhofft sich der FCL am Donnerstag im Heimspiel auch dank den gemässigten Eintrittspreisen eine fünfstellige Zuschauerzahl. Thun seinerseits hatte in doppelter Hinsicht Pech. Spartak Moskau ist ein starker Gegner und doch kein Zuschauermagnet. Kommt hinzu, dass die Reise zum Rückspiel vergleichsweise hohe Kosten verursacht und mit viel Bürokratie verbunden ist.

Der russische Rekordmeister und Fünfte der letzten Saison, der seinen letzten Titel 2017 errungen hat, spielt in der Heimat aktuell nicht die erste Geige. Mit nur einem Sieg aus den ersten vier Spielen ist auch der Start in die neue Saison misslungen. André Schürrle, der von Dortmund verpflichtet wurde, brachte in seinem ersten Teileinsatz noch keinen Aufschwung beim Team von Coach Oleg Kononow.

Im Gegensatz zum gesetzten Lugano und allenfalls dem FC Basel sind Thun und Luzern noch zwei Stufen und einige Efforts von der Gruppenphase der Europa League entfernt. Immerhin: Schaffen sie gegen Espanyol respektive Spartak die Überraschung, wären die Gegner in den Playoffs auf dem Papier weniger stark als die aktuellen. Luzern träfe auf CSKA Sofia oder Sorja Lugansk, Thun auf Bröndby Kopenhagen oder Braga.

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