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FCRJ gibt gegen den Leader in der Nachspielzeit den Sieg aus der Hand

Der FC Rapperswil-Jona führt im Heimspiel gegen Leader Servette bis zur 91. Minute mit 1:0, kassiert dann aber noch zwei Gegentore und unterliegt den Genfern am Schluss mit 1:2. Weil Chiasso derweil gewann, sind die Rosenstädter wieder Tabellenletzter der Challenge League.

Linth-Zeitung
18.03.19 - 04:30 Uhr
Fussball
Schwache Schlussphase: Lange hält der FCRJ (hinten rechts Egzon Kllokoqi im Zweikampf mit Alex Schalk) dem Leader stand, geht letztlich dann aber doch leer aus.
Schwache Schlussphase: Lange hält der FCRJ (hinten rechts Egzon Kllokoqi im Zweikampf mit Alex Schalk) dem Leader stand, geht letztlich dann aber doch leer aus.
Bild Franz Feldmann

von Franz Feldmann

Wie schon Ende Oktober beim 3:2-Erfolg bei Aufsteiger Kriens zog Servette als souveräner Tabellenführer seinen Kopf auch im Joner Grünfeld erst in der Nachspielzeit mit zwei Toren noch aus der Schlinge. Das war bitter, sehr bitter für die Gastgeber, die 95 Minuten lang aufopfernd gekämpft hatten.

Wie abzusehen gewesen war, diktierten die Romands das Spielgeschehen. Doch «unser Gameplan ist lange aufgegangen», gab FCRJ-Trainer Urs Meier nach dem Spiel zu Protokoll. Will heissen: Mit der ersten wirklich gefährlichen Situation gingen die Einheimischen nach etwas mehr als einer halben Stunde in Führung. Joël Schmid drehte den Ball von der Seitenlinie aus dem Fussgelenk heraus massgenau in die Mitte, wo zwar Aldin Turkes den Ball noch unterlief, aber der aufgerückte Maren Haile-Selassie das Leder aus vier Metern Distanz an Torhüter Frick vorbei ins Netz drücken konnte. Die Führung war nicht ganz dem Spielverlauf entsprechend, aber eben auch nicht unverdient.

«Genf musste lange leiden», meinte Meier weiter. Zwar überliess seine Equipe den Grenats über weite Strecken den Ball, aber die Genfer wussten vor Torhüter Yanz oft nicht viel mit den hohen Flanken anzufangen. «Ich kann meiner Mannschaft beim besten Willen keinen Vorwurf machen. Kämpferisch waren wir einwandfrei», konstatierte Rapperswil-Jonas Übungsleiter.

Ausgerechnet Chagas

Letzteres stimmte nicht ganz. Im Gegensatz zu Servette waren die Rosenstädter in entscheidenden Situationen zu wenig abgeklärt oder auch zu wenig clever. Denn vor der hektischen Schlussphase hätte es eigentlich schon 3:0 für die Einheimischen stehen können, ja müssen. Einmal sündigte Haile-Selassie alleine vor dem Tor; sein Abschluss kullerte Zentimeter neben das Gehäuse (62.). Und einmal konnten die Gäste einen Schlenzer von Egzon Shabani noch knapp vor der Torlinie wegschlagen. Alles Hadern am Schluss vonseiten der Rapperswil-Joner wäre also nicht nötig gewesen. «Es ist schon verrückt, welche Qualität Servette in der Offensive von der Bank bringen kann», musste Meier neidlos anerkennen. Denn nach dem frühen Ausfall von Skorer Alexandre Alphonse und der späten Einwechslung des Ex-Rosenstädters Mychell Chagas war bei den Genfern im Gegensatz zum Heimteam kein Qualitätsunterschied feststellbar.

Im Gegenteil: Ausgerechnet Chagas machte in der von beiden Seiten sehr hektischen Schlussphase den Unterschied. In der 91. Minute sprang er nach einer Flanke am höchsten und traf per Kopf via hinteren Pfosten. Minuten später brachte der eingewechselte Eberle vor dem eigenen Strafraum den Ball nicht unter Kontrolle. Das Leder kam prompt in den Sechzehner zurück, wo Chagas mit dem Hinterkopf etwas glückhaft den Ball zur Mitte brachte. Sébastien Wüthrich sprang höher als Denis Simani und liess die Anhänger der Genfer mit dem 2:1-Siegtreffer ausflippen (94.).

Zurück am Tabellenende

«Dieser Spielausgang ist eine riesige Enttäuschung, ja. Doch wir müssen in der nun folgenden zweiwöchigen Pause die negativen Emotionen in positive Energie umsetzen», richtete FCRJ-Trainer Meier den Blick sofort wieder nach vorne. Das ist auch wichtig, denn nach der Nationalmannschaftspause gehts auswärts zum direkten Abstiegsgegner Vaduz. Es werden weitere Big Points sein, die darauf warten, von den Rosenstädtern gewonnen zu werden. Ansonsten wird es am Schluss der Meisterschaft eng werden, ganz eng. Umso mehr, als Chiasso gestern zuhause Wil mit 3:1 bezwang und damit die rote Laterne wieder an den FCRJ abgab.

Rapperswil-Jona – Servette 1:2 (1:0)

Grünfeld. 1630 Zuschauer. – SR: Von Mandach.
Tore: 34. Haile-Selassie 1:0. 91. Chagas 1:1. 94. Wüthrich 1:2.

Rapperswil-Jona: Yanz; Thiesson, Kllokoqi, Simani, Elmer; Haile-Selassie (81. Frick), Sarr, Schmied, Teixeira (83. Eberle); Shabani (71. Kubli); Turkes.
Servette: Frick; Sauthier, Routis, Rouiller, Iapichino (65. Follonier); Stevanovic, Macoppi (71. Imeri), Wüthrich, Cognat; Alphonse (14. Kone), Schalk (77. Chagas).
Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Hunn, Hadzi, Ciccone, Rexhepi, Zenuni, Nater (alle verletzt), Rohrbach (krank), Festic und Marinkovic (beide nicht im Aufgebot). Servette ohne Severin, Cespedes, Lang (alle verletzt), Busset (im Aufbau), Castanheira, Sarr und Duah (alle nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 6. Elmer, 61. Iapichino, 72. Simani, 86. Schmied (alle Foul), 95. Yanz (Reklamieren).

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