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FCRJ kann Blockade nicht lösen

Der FC Rapperswil-Jona wartet auch nach der dritten Partie auf seine ersten Punkte im neuen Jahr. Im gestrigen Nachtragsspiel beim Tabellendritten FC Winterthur verlor das Schlusslicht der Challenge League mit 0:2 – verdientermassen, das Heimteam war klar besser.

Silvano
Umberg
21.02.19 - 04:30 Uhr
Fussball
Die Entscheidung: Taulant Seferi setzt sich gegen FCRJ-Verteidiger Jöel Schmied durch und schiesst zum 2:0 ein.
Die Entscheidung: Taulant Seferi setzt sich gegen FCRJ-Verteidiger Jöel Schmied durch und schiesst zum 2:0 ein.
Bild Madeleine Schoder

Wie schon in den ersten beiden Partien der zweiten Saisonhälfte gegen Aarau (1:2) und Lausanne (0:1) konnten sich die Rosenstädter auch gestern in Winterthur lange Zeit Hoffnungen auf einen Punktgewinn machen. Die Gastgeber, die mit diesem Sieg in der Tabelle mit dem Zweitplatzierten Lausanne gleichziehen konnten, waren zwar früh in Führung gegangen – nachdem Davide Callà den Ball an der Strafraumgrenze clever durchgelassen hatte, konnte sich Luca Radice die Ecke aussuchen (13.). Erlöst wurde das Gros der 2700 Zuschauer auf der Schützenwiese aber erst in der 89. Minute, als sich Taulant Seferi mit einer gekonnten Drehung Rapperswil-Jonas Innenverteidigers Jöel Schmied entledigte und zum 2:0 in die tiefe Ecke traf.

Wenige Minuten davor hatte sich bereits Roberto Alves die Chance geboten, den Sack zuzumachen, als er zu einem streng gepfiffenen Handspenalty (Denis Simani, der andere Innenverteidiger der St. Galler, war aus kurzer Distanz angeschossen worden) anlaufen konnte. Der Schütze schlenzte das Leder jedoch an die Querlatte (82.).

FCRJ zu Beginn völlig blockiert

«Das war wohl ein Stück weit ausgleichende Gerechtigkeit», meinte Schmied hinterher. Wie auch der Penaltypfiff wohl eine Kompensation einer Szene in der ersten Halbzeit gewesen sei. In der 11. Minute hatte Roman Güntensperger knapp innerhalb des Strafraums Alves von den Beinen geholt. «Da hätte man eher pfeifen müssen», befand Schmied.

Jene Offensivaktion war nicht die erste der Eulachstädter in der Startphase gewesen. Das Heimteam begann stark, zeigte sich spielfreudig und dominierte den Gegner praktisch nach Belieben. Und das mit scheinbarer Leichtigkeit. Auf der Gegenseite wirkte der FCRJ völlig blockiert. Die Spieler hielten extrem an ihren Positionen fest, sodass, wenn die Rosenstädter einmal in Ballbesitz waren, im Spielaufbau kaum Anspielstationen gefunden werden konnten. So blieb es vorerst bei zwei, drei Ansätzen von Kontern.

Besser ins Spiel fand die Mannschaft von Trainer Urs Meier erst nach einer weiteren Grosschance der Gastgeber, nämlich jener in der 25. Minute, als Alves an der rechten Grundlinie durchbrach, FCRJ-Keeper Diego Yanz jedoch zur Stelle war und den Abschluss noch an den Pfosten zu lenken vermochte.

«Offensiv muss mehr kommen»

In der Folge konnten die St. Galler das Geschehen für lange Zeit ausgeglichen gestalten. Zu echten Torchancen kamen sie jedoch praktisch nie. Winterthurs Goalie Raphael Spiegel wurde in der ganzen Partie nur einmal wirklich gefordert, in der 24. Minute durch einen Schuss des auffälligsten Rosenstädters, Maren Haile-Selassie. Nach einer guten Stunde ging dann immerhin noch ein Raunen durch die Zuschauerreihen, als ein Kopfball von Verteidiger Denis Simani nach einer Freistossflanke nur knapp am weiten Pfosten vorbeistrich. Das war es dann aber auch schon. In der Schlussphase wurde Winterthur wieder stärker und sicherte sich verdientermassen die drei Punkte.

«Diese Niederlagen nagen an den Spielern, vor allem an den jungen. Da bin ich als einer von wenigen Routiniers nun umso mehr gefordert.»
Jérôme Thiessen, Aussenverteidiger des FC Rapperswil-Jona

Wie Aarau und Lausanne sei auch Winterthur eine Spitzenmannschaft, «da ist es klar, dass wir zunächst sehr tief stehen und versuchen, möglichst lange die Null zu halten», beschrieb FCRJ-Aussenverteidiger Jérôme Thiesson die taktische Marschroute des Schlusslichts. Speziell nach dem Gegentreffer hätte er aber mehr erwartet. «Offensiv muss mehr kommen von uns. Ein Treffer in drei Partien im neuen Jahr ist definitiv zu wenig – auch wenn wir gegen drei absolute Topteams anzutreten hatten.»

Er sehe immer wieder gute Ansätze, doch dann würden die Angriffe nicht zu Ende gespielt, befand Thiesson. Da zeige sich die Verunsicherung nach nunmehr fünf Pleiten in Serie und 13 Partien ohne Sieg. «Diese Niederlagen nagen an den Spielern, vor allem an den jungen. Da bin ich als einer der wenigen Routiniers nun umso mehr gefordert», nahm sich der 31-Jährige für die kommenden Partien in die Pflicht.

Winterthur – Rapperswil-Jona 2:0 (1:0)

Schützenwiese. – 2700 Zuschauer. – SR Horisberger.

Tore: 13. Radice 1:0. 89. Seferi 2:0.

Winterthur: Spiegel; Lekaj, Isik, Hajrovic, Schättin (71. Wild); Arnold, Doumbia (64. Abedini); Callà, Alves (91. Gazzeta), Radice; Seferi (91. Sliskovic).

Rapperswil-Jona: Yanz; Thiesson, Schmied, Simani, Güntensperger (46. Marinkovic); Haile-Selassie (75. Eberle), Sarr, Kabacalman (87. Kllokoqi), Shabani; Pasquarelli (65. Teixeira); Turkes.

Bemerkungen: Winterthur ohne Lepik, Roth (beide verletzt), Cavar, Hamdiu, Mulaj, Rüegg, Schmid, Stettler und Sutter (alle nicht im Aufgebot). Rapperswil-Jona ohne Elmer (gesperrt), Kubli (krank), Ciccone, Frick, Hadzi, Nater, Rexhepi (alle verletzt), Festic, Samardzic und Truniger (alle nicht im Aufgebot). – 25. Pfostenschuss Alves. 82. Alves schiesst Handspenalty an die Latte. – Verwarnungen: 54. Thiesson (Foul), 61. Seferi (Foul), 75. Shabani (Foul).

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