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YB zuerst schlechter, dann viel besser

Der FC Zürich bringt die Young Boys im Duell des Zweiten gegen den Ersten an den Rand der zweiten Saisonniederlage. Die Berner aber kämpfen sich zu einem mehr als verdienten 3:3.

Agentur
sda
20.10.18 - 22:32 Uhr
Fussball
Roberto Rodriguez verwandelt nach einer knappen Stunde Zürichs zweiten Penalty zum 3:1 - es ist nicht die Vorentscheidung
Roberto Rodriguez verwandelt nach einer knappen Stunde Zürichs zweiten Penalty zum 3:1 - es ist nicht die Vorentscheidung
KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die Berner sind es seit letztem Winter in der Meisterschaft kaum noch gewohnt, Rückstände wettmachen zu müssen - schon gar nicht Rückstände von zwei Toren. Einen solchen erlebten sie letztmals beim 1:5 in Basel Anfang Mai, als das Meisterrennen schon gelaufen war. Und beim vorletzten Mal geschah es Anfang Dezember 2017, als YB in Thun 1:3 verlor.

An diesem verrückten Abend vor über 12'000 Zuschauern im Letzigrund schien die Messe gelesen, als die Young Boys nach 58 Minuten durch den insgesamt dritten Penalty des Spiels 1:3 ins Hintertreffen gerieten.

Gerade von diesem Moment an hatten jedoch nur noch die Berner das Szepter in der Hand. Innerhalb von fünf Minuten glichen Nicolas Moumi Ngamaleu und Guillaume Hoarau - Roger Assalé bereitete beide Treffer vor - zum 3:3 aus. Die Young Boys drückten bis zuletzt, während die Zürcher nach ihrer sehr guten ersten Halbzeit kaum noch aus ihrer Platzhälfte herauskamen. Die beste - eine sehr grosse - Chance zum 4:3 hatte Hoarau nach 77 Minuten. Aber der Franzose schoss aus acht Meter in günstiger Position darüber.

Die ganze zweite Hälfte offenbarte, dass der Leader in diesem Herbst über mehr Möglichkeiten und Fähigkeiten verfügt aus der FC Zürich. Es gab seit längerem keine Halbzeit, in der sich die Mannschaft von Trainer Ludovic Magnin im eigenen Stadion derart stark dominieren lassen musste. Um die Berner zu schlagen, hätten die Zürcher noch vor der Pause ein weiteres Mal zuschlagen müssen. Eine gute Chance hierfür war vorhanden, aber Antonio Marchesano scheiterte mit einem Kopfball nach 43 Minuten knapp.

Die erste Hälfte hatte tatsächlich ein anderes Bild abgegeben. Die ersten zehn Minuten, nach denen sie 0:2 zurücklagen, waren aus der Sicht der Berner eine schiere Katastrophe. Zuerst kamen sich die Innenverteidiger Steve von Bergen und Sandro Lauper im Mittelkreis in die Quere, sodass FCZ-Stürmer Stephen Odey allen auf David von Ballmoos losziehen konnte. Der Nigerianer bezwang den YB-Goalie mit einem trockenen Schuss in die nahe Ecke. Wenig später verfolgte Kevin Mbabu den davonziehenden Benjamin Kololli in den Strafraum und stiess diesen leicht in den Rücken. Kololli selbst verwertete den zu Recht verhängten Penalty. Die beide späteren Penaltys - je einer für YB und Zürich - waren vergleichsweise strenge Verdikte.

Zur miserablen Startphase der Berner gehörte auch der Ausfall von Von Ballmoos. Er stiess mit Verteidiger Andreas Maxsö zusammen und verlor eine Zeitlang das Bewusstsein. Später war er aber ansprechbar. Im Spital wurde eine Hirnerschütterung festgestellt.

Telegramm:

Zürich - Young Boys 3:3 (2:0)

12'663 Zuschauer. - SR Jaccottet. - Tore: 7. Odey (Hekuran Kryeziu) 1:0. 10. Kololli (Foulpenalty) 2:0. 56. Hoarau (Handspenalty) 2:1. 58. Rodriguez (Foulpenalty) 3:1. 64. Moumi Ngamaleu (Assalé) 3:2. 69. Hoarau (Assalé) 3:3.

Zürich: Brecher; Rüegg, Bangura, Maxsö, Pa Modou; Hekuran Kryeziu, Domgjoni; Rodriguez (68. Khelifi), Marchesano (74. Ceesay), Kololli (87 Winter); Odey.

Young Boys: Von Ballmoos (20. Wölfli); Mbabu, Lauper, Von Bergen, Benito; Moumi Ngamaleu (75. Fassnacht), Sow, Sanogo, Sulejmani (87. Nsame); Assalé, Hoarau.

Bemerkungen: Zürich ohne Palsson, Aliu, Kempter, Rohner und Omeragic (alle verletzt). Young Boys ohne Wüthrich und Lotomba (beide verletzt). Von Ballmoos verletzt ausgeschieden (Hirnerschütterung nach Zusammenstoss). 33. Pfostenschuss Hoarau. Verwarnungen: 37. Rüegg (Foul), 40. Sow (Foul), 46. Odey (Foul), 61. Sanogo (Foul), 61. Wölfli (Reklamieren), 61. Pa Modou (Reklamieren), 73. Hekuran Kryeziu (Foul), 91. Von Bergen (Foul), 94. Nsame (Foul).

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