FCRJ eilt seinen Zielen in der Challenge League voraus

von Elmedin Hasanbasic

Die ersten neun Partien der Challenge-League-Saison 2018/19 sind vorbei. Rapperswil-Jona hat nun gegen jeden Gegner einmal gespielt. Nur Wil (18 Punkte) und Lausanne (16) liegen vor der Rosenstädtern (16), die Waadtländer aufgrund des leicht besseren Torverhältnisses. Erwartet hat dieser hervorragende Start nicht werden können – in erster Linie, weil rund die Hälfte der Klubs das Ziel Aufstieg oder den in die Barrage führenden zweiten Rang angegeben hatten.

Lehrstunde gegen Winterthur

In die Meisterschaft gestartet waren die Rosenstädter gegen den FC Schaffhausen. So manch ein FCRJ-Anhänger zuckt heute noch zusammen, wenn er sich an die Auftaktpartie aus der vorherigen Saison erinnert. 0:6 gingen die St. Galler damals unter. Nicht so in der zweiten Saison. Mit einem scheinbar lockeren 3:0 legten sie den Grundstein für einen guten Start. Beflügelt durch den Auftakt, putzte das Team von Coach Urs Meier den Aufsteiger aus Kriens mit 4:1 vom Platz. Wenn auch nur für eine Woche, es war das erste Mal, dass der FCRJ in seiner Geschichte Tabellenführer der Challenge League war.

Am darauffolgenden Spieltag setzte es dann den ersten – und bisher auch einzigen – herben Dämpfer ab. Winterthur führte die Rosenstädter in deren eigenem Stadion vor und gewann 4:0. «Diese Niederlage war sehr bitter. Aber im Nachgang sind wir auf eine Art und Weise auch froh, dass uns Grenzen aufgezeigt wurden», blickt Captain Jonas Elmer zurück.

«Nur» eine Momentaufnahme

Es folgte eine knappe 0:1-Niederlage gegen Lausanne, ehe der FCRJ gegen Vaduz und Aarau mit zwei Siegen auf die Siegerstrasse zurückkehrte. Im Kantonsderby mit Wil konnte das Team vom Obersee auch im fünften Anlauf nicht gewinnen, dafür aber in Chiasso 2:0 und zuletzt knöpfte es zu Hause Servette, einem der heissesten Aufstiegsaspiranten, einen Punkt ab.

«Wir sind mehr als zufrieden mit dem Tabellenrang. Aber wir wissen, dass dies eine relativ frühe und noch nicht viel aussagende Momentaufnahme ist», versucht Elmer den Ball flach zu halten. Die gute Platzierung ändere nichts am ursprünglichen Ziel, das Ligaerhalt heisst, so Elmer. Nichtsdestotrotz fügte er aber an: «Wenn man einmal etwas hat, dann will man das nicht mehr hergeben.» Die Marschrichtung sei damit gesetzt. Zum Vergleich: Letzte Saison stand der FCRJ zum selben Zeitpunkt auf dem soliden sechsten Rang, allerdings hatte er damals lediglich neun Punkte (statt wie jetzt 16) auf dem Konto.

Erkennbare Handschrift

Trotz der guten Resultate: Im Grünfeld spricht man nur ungern über Topklassierungen, unabhängig davon, dass der FCRJ nur zwei Punkte Rückstand auf Leader Wil und deren zwölf Vorsprung auf Schlusslicht Aarau hat. «Die aktuelle Tabelle sieht für uns schön aus. Unser Fokus gilt aber auch dem fussballerischen Fortschritt und nicht allein dem Tabellenplatz», erklärt Elmer. Nach einem guten Jahr mit Urs Meier und Daniel Hasler an der Seitenlinie ist die Handschrift der beiden immer klarer erkennbar: Es steht eine kämpferische sowie disziplinierte Einheit auf dem Platz, die defensiv solide steht und mit schnellem Umschaltspiel nach Ballgewinnen den Gegner überrennt. «Das wird auch heute Abend unsere Waffe sein», blickt Elmer auf das Gastspiel in Schaffhausen voraus.

Aufgebot für Turkes, Yanz und Nater noch länger out
Der FCRJ muss voraussichtlich noch rund einen Monat auf seine zwei Stammkräfte Stephane Nater und Diego Yanz verzichten. Mittelfeldspieler Nater hat sich am 14. September im Cup-Match in Bavois (3:2 n.V.) am Rücken verletzt, Torhüter Yanz fällt seit dem Heimspiel gegen Servette (1:1) am vergangenen Samstag aus, weil es ihn in der Wade zwickt.
Eine erfreuliche Nachricht gab es derweil für Stürmer Aldin Turkes. Der aktuelle Topscorer des FCRJ (6 Treffer) erhielt vom bosnischen Verband ein Aufgebot für die Partie der U21-EM-Qualifikation gegen Portugal vom 16. Oktober in Funchal. (lz)