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Als Spieler Legenden, als Cheftrainer Neulinge

Ab Montag werden die HCD-Legenden Reto und Jan von Arx beim EHC Chur gemeinsam das Amt als Cheftrainer übernehmen. Beide betreten damit Neuland. Wir blicken auf ihre bisherigen Karrieren zurück.

29.09.21 - 09:48 Uhr
Eishockey
Machten sich unsterblich: Reto und Jan von Arx spielten beide rund 20 Jahre für den HC Davos.
Machten sich unsterblich: Reto und Jan von Arx spielten beide rund 20 Jahre für den HC Davos.
Bild Archiv

Für Reto von Arx wird es die erste Anstellung als Cheftrainer eines Klubs sein. Erfahrungen sammelte er hingegen schon als Assistenztrainer beim Schweizer Eishockeyverband. Direkt nach Beendigung seiner Spielerkarriere im Jahr 2015 stieg er als Assistent bei der U16-Nationalmannschaft ein. Im gleichen Jahr wurde er gar in die A-Nationalmannschaft beordert, wo er an der Seite von Patrick Fischer an der Weltmeisterschaft assistierte.

Danach folgten vier Saisons, in denen er von der Stufe U17 bis U20 fast ausnahmslos als Assistent amtete. Einzig am «Five-Nations-Turnier» in der Saison 2017/18 war er kurzzeitig Cheftrainer der U18-Nationalmannschaft.

Reto von Arx (mitte) und Felix Hollenstein (links) assistierten an der Weltmeisterschaft 2016 Cheftrainer Patrick Fischer. 
Reto von Arx (mitte) und Felix Hollenstein (links) assistierten an der Weltmeisterschaft 2016 Cheftrainer Patrick Fischer. 
Bild Salvatore Di Nolfi/Keystone

Der zwei Jahre jüngere Jan von Arx verdiente seine Sporen als Trainer in der Juniorenabteilung des HC Davos ab. Zunächst amtete er für zwei Jahre als Assistenztrainer der U15-Mannschaft, danach folgten drei Jahre als Cheftrainer bei der U17.

Nun folgt der Einstieg als Cheftrainer in der dritthöchsten Spielklasse. Die Fussabdrücke der von Arx-Brüder als Trainer sind noch klein. Jene als Spieler dafür umso grösser.  

Erster Schweizer NHL-Torschütze

Reto von Arx prägte den HCD-Sturm wie kaum ein anderer Spieler seiner Zeit. 19 Saisons bestritt der Center in der NLA, immer für den HCD. Sechs Meistertitel gewann er mit den Bündnern. Von Arx brillierte als Offensivspieler mit viel Spielübersicht und Torgefahr. In seinen 1004 Spielen (Meisterschaft und Play-offs) für den HCD verbuchte er 265 Tore und 551 Assists. Im Schnitt kam die Nummer 83 auf 0.83 Punkte pro Spiel.

In der Saison 2000/01 verliess er den HCD und versuchte es als erster Schweizer Feldspieler in der NHL. Nach guten Vorstellungen und vielen Skorerpunkten im Farmteam Norfolk Admirals beorderten ihn die Chicago Blackhawks ins NHL-Team. Es war der 7. Oktober 2000 als Reto von Arx Geschichte schrieb. In seinem zweiten NHL-Spiel schoss Reto von Arx zwei Tore, es waren die ersten eines Schweizers in der NHL. Trotz dieses beeindruckenden Spiels konnte sich von Arx nicht in der NHL halten. In 19 Spielen gelangen ihm drei Tore und ein Assist. Nachdem er wieder ins Farmteam zurückgestuft wurde, entschied er sich für eine Rückkehr zum HCD.

Gar 20 Saisons für den HC Davos bestritt Verteidiger Jan von Arx. Auch er gewann sechs Schweizer Meistertitel. Er war ein kompletter Verteidiger, der sich einen Namen als Unterzahlspezialist machte. Ihn auf die Defensivarbeit zu reduzieren wäre aber falsch. Er brachte sich auch in der Offensive ein, war laufstark, wendig, mit gutem Schuss und Kreativität ausgestattet. Somit konnte er schnell aus dem Schatten seines Bruders herauswachsen.

Unrühmliches Ende verhindert

Im Jahr 2015 neigte sich die Ära der von Arx-Brüder dem Ende zu. Davos schaffte es einmal mehr bis in den Final. Dort traf man auf die ZSC Lions. Zuvor las man von der «Causa von Arx» in der Presse. Der HCD und die Brüder von Arx waren in Diskussionen über ihre Zukunft beim HCD. Lange war unklar, ob das Duo Jan und Reto von Arx bei Davos bleiben kann oder nicht. Es drohte ein unrühmliches Ende für die beiden HCD-Legenden. Eine Trennung im Streit. Ausgerechnet vor dem 1000. Spiel von Reto von Arx war die Stimmung am Tiefpunkt, wie der damalige Bericht von Tele Südostschweiz (heute TV Südostschweiz) zeigt:

Am Ende scheiterten die Verhandlungen tatsächlich. Sowohl Jan als auch Reto von Arx mussten gehen. Doch im letzten Spiel seiner Karriere sorgte die Nummer 83 selbst für einen versöhnlichen Abgang. Im letzten Finalspiel leitete er mit dem ersten Treffer den dritten Sieg in Serie und damit den Meistertitel ein, den insgesamt sechsten, sowohl für Reto als auch Jan von Arx.

Reto von Arx trifft im letzten Spiel seiner Karriere und wird noch einmal Schweizer Meister. (Archiv)
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