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Frauen-WM in Calgary beginnt mit vier Monaten Verspätung

Im April erfuhren die Schweizerinnen erst 12 Stunden vor dem Abflug und nach dem Packen, dass die Eishockey-WM in Halifax abgesagt wurde. Ab Freitag wird sie in Calgary nachgeholt.

Agentur
sda
20.08.21 - 14:00 Uhr
Eishockey
Trotz fehlender Wettkampfpraxis: Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft traut sich an der WM in Calgary etwas zu
Trotz fehlender Wettkampfpraxis: Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft traut sich an der WM in Calgary etwas zu
Keystone/ALEXANDRA WEY

Endlich WM! Ursprünglich hätte die Weltmeisterschaft der Frauen, die schon 2020 der Pandemie zum Opfer fiel, im März stattfinden sollen. Aber sie wurde zuerst um einen Monat verschoben und später im allerletzten Moment wegen Covid-19 erneut abgesagt. Im Mai entschied die IIHF, die WM im Hochsommer doch noch nachzuholen.

Nicht nur für die Schweizerinnen entstanden daraus logistische Probleme, schliesslich opfern die Spielerinnen ihre ganzen Ferien, um im Nationalteam und an Titelkämpfen mitmachen zu können. Das Verschieben der Ferien gelang auch kurzfristig: Einzig eine der Torhüterinnen fehlt in Calgary berufsbedingt.

Frauen im Fokus

Dass die WM nun im Hochsommer stattfindet, stört im Schweizer Team niemanden gross. «Ich sehe es als Chance», sagt Colin Muller, der Schweizer Headcoach. «Für einmal steht das Frauen-Hockey im Vordergrund, weil keine anderen Turniere laufen.»

Colin Muller kommt in Kanada zur Premiere. Bei der WM 2019 war er noch als Assistent von Daniela Diaz dabei. Im Sommer 2019 übernahm der gebürtige Kanadier, der als Spieler seine grössten Erfolge beim EV Zug gefeiert hat, den Job des Headcoachs von Diaz, die in Calgary als Team-Managerin weiter mit von der Partie ist. Seit der Ernennung zum Headcoach bestritt Muller mit den Frauen bloss Testturniere.

Parmelin am Video-Meeting

Muller geht trotz fehlender Match-Erfahrung davon aus, dass die Schweizerinnen für das Turnier gerüstet sind. Im Zuger Trainingszentrum kamen neben einiger Intensiv-Wochen zahlreiche gemeinsame Trainings zu Stande. Kurz vor dem Turnier blieb den Schweizerinnen - wie auch allen übrigen Teams - während der «Eintritts-Quarantäne» nichts anderes übrig, als fünf Tage lang im Hotelzimmer individuell zu trainieren. Sie taten dies via Zoom-Meetings. Einmal schaltete sich sogar Bundespräsident Guy Parmelin ein, beantwortete Fragen, stellte selber welche und wünschte dem Schweizer Team alles Gute.

Die Schweiz bestreitet die Vorrunde der aufgestockten WM (10 statt 8 Teams) in der leistungsstärkeren Gruppe A. Die Gegnerinnen sind der Reihe nach die USA, Russland, Kanada und Finnland. Die fünf Teams der Gruppe A stehen schon als Viertelfinalisten fest. In der Gruppe B (mit Tschechien, Dänemark, Deutschland, Ungarn und Japan) werden die drei weiteren Viertelfinalisten ermittelt. Nach den Viertelfinals werden die Positionen 1 bis 8 ausgespielt. Colin Muller: «Wir wollen unseren Platz unter den stärksten fünf Teams verteidigen.»

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