×

Premiere in der eigenen Wohnung

Linth-Zeitung
28.02.19 - 09:52 Uhr
Eishockey
Das Elternhaus verlassen: Cedric Hüsler wohnt seit 2018 mit seiner Freundin Nadia zusammen in Rapperswil.
Das Elternhaus verlassen: Cedric Hüsler wohnt seit 2018 mit seiner Freundin Nadia zusammen in Rapperswil.
Bild zvg

Eine Kolumne von Cedric Hüsler*

Die Festtage sind neben den Nationalmannschaftspausen eine der wenigen Gelegenheiten während der Saison, bei denen ich als Eishockeyspieler Zeit für Privates habe, die Möglichkeit, einmal richtig abzuschalten. Nach dem Match am 22. Dezember fuhr ich direkt ins Engadin, wo meine Eltern und meine Schwester seit gut drei Jahren wohnhaft sind. Obwohl ich nicht auf die Piste darf, bin ich gerne in den Bergen. Bei ausgiebigen Spaziergängen zusammen mit meiner Freundin Nadia abseits jeglichen Trubels genoss ich die frische Luft und die Ruhe. Von Eishockey will ich in dieser Zeit generell weder etwas sehen noch hören. Das wissen auch alle in der Familie. Die Ausnahme: Am 28. Dezember schaute ich das Spengler-Cup-Gruppenspiel zwischen Nürnberg und dem Team Canada, weil da mit Martin Ness und Dion Knelsen zwei Teamkollegen involviert waren.

Heilig Abend verbrachten wir in Rapperswil. Es war eine Premiere, denn erstmals waren wir nicht bei meinen Eltern eingeladen, sondern sie bei uns, in meiner ersten eigenen Wohnung, die ich mit Nadia teile. Am 25. folgte die Revanche, traditionell in grosser Runde.

Geschenke bedeuten mir nicht allzu viel – das Wichtigste an Weihnachten ist für mich, Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen. Insofern bin ich froh, dass unsere Familie beschlossen hat, sich nicht gross zu beschenken. Jeder bringt ein Geschenk mit, wofür er maximal 50 Franken ausgeben darf. Dann wird gewichtelt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich sogar dieses eine Geschenk vergessen habe. Zum Glück hatte Nadia noch einen Gutschein, den ich dann mitnehmen konnte. Als Gegenleistung lade ich sie zum Znacht ein.

Mehr erfreuen als an den Geschenken kann ich mich jeweils am feinen Essen über die Festtage. Käsefondue, Raclette mit Tischgrill oder auch Vegi-Schmaus – da greife ich beherzt zu und gönne mir auch ein Glas Wein. Bei solchen Gelegenheiten liegt das drin. An Silvester hielt ich mich dann aber zurück. Denn tags darauf stand ein wichtiges Training im Hinblick auf das erste Meisterschaftsspiel im 2019 an.

Natürlich hätte ich mir einen besseren Start ins neue Jahr gewünscht als eine 0:1-Niederlage. Die ZSC Lions wären zu schlagen gewesen an diesem 2. Januar, doch leider fanden wir zu lange nicht ins Spiel, konnten die guten Vorsätze nicht umsetzen. Für die kommenden Wochen bin ich dennoch zuversichtlich.

*Cedric Hüsler (24) ist Eishockey-Profi in der National League. Der Zürcher stürmt seit seiner Kindheit für die SCRJ Lakers, mit denen er 2018 den Schweizer Cup gewann.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Eishockey MEHR