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Die Erfolgsgeschichte soll nicht enden

Die Rapperswil-Jona Lakers gehen als klarer Aussenseiter in den Cupfinal gegen Zug. Diese Rolle gefällt ihnen aber.

Ruedi
Gubser
14.02.19 - 16:22 Uhr
Eishockey
Die Heimkulisse soll die Lakers im Cupfinal gegen Zug beflügeln.
Die Heimkulisse soll die Lakers im Cupfinal gegen Zug beflügeln.
TOM OSWALD

Der Schweizer Cup und die Rapperswil-Jona Lakers: Das ist eine besondere Geschichte – eine Erfolgsgeschichte. Seit der Wiederbelebung des Cups in der Saison 2014/15 haben die Lakers 14 von 17 Cupspielen gewonnen, letztes Jahr als erster Swiss-League-Klub die Cup-Trophäe geholt, und nun stehen sie als National-League-Aufsteiger erneut im Cupfinal. Mittlerweile ist die Serie an siegreichen Partien im Cup auf neun angewachsen – und sie soll weitergehen. Mit einem weiteren Triumph wäre das «Cupmonster», wie Trainer Jeff Tomlinson sein  Team bezeichnet, die erste Mannschaft seit den ZSC Lions 1961, die den Titel verteidigen könnte.

Gemacht für die Big Games

Um dies zu realisieren, müssen die Lakers allerdings eine letzte Hürde überwinden. Und die ist besonders hoch. Mit dem EV Zug wartet am Sonntag ein grosskalibriger Gegner, der in der Meisterschaft zusammen mit Bern der Gegnerschaft enteilt ist, und gegen den die Lakers in dieser Saison alle bisherigen Spiele deutlich verloren haben. Wer die Favoritenrolle innehat, ist somit klar. Wäre da nicht die besondere Geschichte der Lakers. Diesen gefällt nämlich die Rolle des Underdogs – zumindest im Cup. Damit sind sie vergangene Saison und auch im aktuellen Wettbewerb sehr gut gefahren und haben mit Davos (4:3 nach Verlängerung) und Langnau (3:2) zwei Gegner ausgeschaltet, gegen die sie in der laufenden Meisterschaft ebenfalls alle Spiele verloren.

«Wir haben nichts zu verlieren, können nur gewinnen.»
Jeff Tomlinson, Trainer der Lakers

Das könnte ein gutes Omen sein – wie auch das komplett andere Gesicht, das die Lakers im Vergleich zur Meisterschaft im Cup jeweils zu zeigen pflegen. «Ich vermute, dass die Spieler im Cup lockerer auftreten. Sie spielen ohne Druck, den sie sich in der Meisterschaft selbst auferlegen», sagt Tomlinson. «Vielleicht sind wir gemacht für diese Big Games.» Die genauen Gründe für die Leistungsunterschiede in Cup und Meisterschaft zu erklären, sei sehr schwierig, meint der Trainer weiter. «Ich wünschte mir, dass jedes Spiel big wäre. Im Cup spüren Spieler und Staff in der Halle eine riesige Energie, die sich von den Zuschauern auf uns überträgt. Das beflügelt ungemein. Es wäre schön, könnten wir immer vor 6000 Besuchern spielen», so Tomlinson. Beflügeln wird diejenigen Spieler, die beim letztjährigen Cupsieg dabei waren, auch die Erinnerung an den Moment der Pokalübergabe, die Feier zuerst im Stadion und dann auf dem Hauptplatz in der Stadt. Erinnern sollen sie sich laut Tomlinson auch daran, dass sie nichts zu verlieren haben. «Wir können nur gewinnen», sagt er.

Auch finanziell ein Erfolg

Eine Erfolgsgeschichte ist der Cup für die Lakers auch auf der finanziellen Seite. Dank Prämien und zwei ausverkauften Heimspielen konnten die Lakers in der letzten Saison rund eine halbe Million Franken erwirtschaften. Auch in diesem Jahr dürfte sich der Cup ähnlich positiv auf die Kasse der Lakers auswirken. Die Tickets für den Final waren innert sechs Minuten ausverkauft. «Die Einnahmen vom Ticketing dürften sich zwischen 160 000 und 200 000 Franken bewegen», sagt Lakers-Geschäftsführer Markus Bütler. Und sollten die Lakers den Cupfinal gewinnen, kämen noch etwa 200 000 Franken an Siegprämien des Schweizer Eishockeyverbandes dazu. Bei einer Finalniederlage gäbe es nur 40 000 Franken. «Bei der Summe von rund einer halben Million sprechen wir von Bruttoeinnahmen. Ein Cupfinal im eigenen Stadion generiert aber auch Ausgaben, die deutlich höher sind als bei einem normalen Heimspiel», so Bütler.

Den Fans etwas zurückgeben

Neben dem finanziellen gibt es für Bütler bei diesem Cupfinal noch einen anderen wichtigen Aspekt. «Wir befinden uns als Aufsteiger in einer schwierigen Saison. Mit dem Cupfinal zu Hause vor einer super Kulisse können wir den Fans etwas zurückgeben.» Was gebe es für einen Spieler Schöneres, als vor dem eigenen Anhang um einen Pokal zu kämpfen, meint Bütler weiter. Auch für ihn ist klar, dass Zug in dieser Partie der haushohe Favorit ist. Dazu Bütler: «Für einen Sieg gegen Zug muss jeder Spieler von uns 100-Prozent seines Potenzials abrufen, weniger reicht nicht. Im Final vom letzten Jahr gegen Davos haben sie eine perfekte Leistung abgeliefert. Diese brauchts auch gegen Zug. Und in einem einzigen Spiel  ist alles möglich.»

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