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Die Hoffnung für den HC Davos heisst EV Zug

Es ist Halbzeit in der Qualifikation der Eishockey-NLA und der HC Davos steht so schlecht da, wie seit dem Aufstieg 1993 noch nie. Zweitletzter Tabellenrang, 20 Punkte auf dem Konto und 18 Punkte Rückstand auf den 8. Genf über dem Strich. Da gibt es nicht mehr viel Hoffnung für eine Rettung in die Playoffs - ausser einem Blick in die Vergangenheit.

Südostschweiz
11.12.18 - 04:30 Uhr
Eishockey
SCHWEIZ EISHOCKEY DAVOS ZUG
Was der EV Zug in der Saison 2008/09 geschafft hat, darf dem HCD Mut machen.
JUERGEN STAIGER/KEYSTONE

Die Hälfte der Qualifikation ist gespielt in der Eishockey-NLA. Und der HCD steht auf einem Platz, auf dem er seit dem Aufstieg im Jahr 1993 zu diesem Zeitpunkt der Saison noch nie gestanden ist, auf dem zweitletzten. Dies mit mageren 20 Pünktchen auf dem Konto und einem Rückstand von schon 18 Punkten auf Genf-Servette auf dem 8. Platz über dem Strich. Immerhin, die Davoser haben zwei Spiele weniger absolviert als Servette, nach Verlustpunkten beträgt der Rückstand also «nur» 12 Punkte.

Wem im Laufe der letzten Wochen nicht bewusst war, wie prekär es um den HCD aus sportlicher Sicht steht, dem dürfte das spätestens mit dem Rücktritt von Arno Del Curto nach 22 Jahren an der Davoser Bande klar geworden sein. Nun weiss man in Davos genauso wenig, wie man einen Trainer sucht, wie die Spieler offenbar um den üblicherweise erwarteten Effekt eines Trainerwechsels wissen. Denn auch unter dem neuen Interims-Chef Michel Riesen hält die Misere an.

Weitere Zahlen, die die sportliche Schieflage der Davoser unterstreichen: seit dem 25. September oder zehn Mal in Folge hat der HCD zuhause nicht mehr gewinnen können. Und darunter waren Kanterniederlagen wie ein 0:7 gegen die SCL Tigers und ein 1:8 gegen den EV Zug. Dagegen liest sich die Auswärtsstatistik schon fast wie eine Stärke: sechs der letzten zwölf Spiele gewannen die Davoser auf fremdem Eis.

Hoffnung aus der Geschichte schöpfen

Der Blick auf die NLA-Tabellen der letzten zehn Saisons dürfte den Davosern auf den ersten Blick auch nicht allzu viel Gutes verheissen. Seit der Saison 2008/09 hat es kein einziges Team, das zur Saisonhälfte auf dem zweitletzten Platz stand, bis zum Ende der Qualifikation noch über den Strich geschafft. Bestenfalls noch auf Rang neun vorarbeiten konnten sich die 11.-Klassierten nach 25 Spieltagen. Immerhin, auf den letzten Platz abgerutscht ist auch keines dieser Teams.

Aber: Es gibt sie eben doch, die Eishockeywunder. Und ein solches braucht der HCD, wenn er die Playoffs doch noch schaffen will. Als Vorbild sollten sich die Davoser dafür ausgerechnet den Klub nehmen, der ihnen am Wochenende gleich zwei Niederlagen zugefügt hat: den EV Zug. Es war in der Saison 2008/09 als die Zentralschweizer das schier unglaubliche Kunststück fertig brachten, vom 12. und letzten Tabellenrang zu Saisonhälfte noch in die Playoffs vor zu stossen.

Dass die Zuger damals als 12. vier Punkte mehr auf dem Konto hatten als Davos aktuell, und dass der Rückstand auf den 8. Tabellenrang nur fünf statt 18 Punkte betrug – geschenkt.

Apropos Arno Del Curto: Vicky Mantegazza, die Präsidentin des HC Lugano, bestritt im «Corriere del Ticino» verschiedene Medienmeldungen, mit dem ehemaligen HCD-Trainer Kontakt gehabt zu haben. Man beabsichtige, mit Greg Ireland weiterzumachen.

VON 12 AUF 8! Also los, Finger raus und nachmachen, lieber HCD!

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