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Die Lakers wollen wieder zum Cup-Monster werden

Nach dem gelungenen Auftritt gegen Lugano in der Meisterschaft reisen die SCRJ Lakers mit positiven Gefühlen zur Cup-Viertelfinalpartie nach Davos und treffen dort auf einen Gegner mit Rachegelüsten.

Ruedi
Gubser
27.11.18 - 04:36 Uhr
Eishockey
Hungrig: Die SCRJ Lakers (im Bild Cédric Hüsler) wollen Davos im Schweizer Cup erneut in Bedrängnis bringen.
Hungrig: Die SCRJ Lakers (im Bild Cédric Hüsler) wollen Davos im Schweizer Cup erneut in Bedrängnis bringen.
Bild Tom Oswald Fotografie

Banal gesehen könnte die heutige Begegnung zwischen dem HC Davos und den SCRJ Lakers lediglich als eine von vier Partien der Viertelfinals des Schweizer Cups betrachtet werden. Sie ist aber mehr: Sie ist die Neuauflage des vergangenen Finalspieles. Eines denkwürdigen Finals, in dem B-Ligist Rapperswil-Jona den Schweizer Rekordmeister Davos mit 7:2 demütigte. Sie ist somit auch die Chance der Bündner, sich für diese Schmach im Cup zu rächen.

Die heutige Begegnung steht jedoch unter anderen Vorzeichen als der Cupfinal. Damals konnten die Lakers frisch von der Leber weg aufspielen und hatten gegen den Oberklassigen nichts zu verlieren. Heute haben sie als Titelverteidiger sehr wohl etwas zu verlieren. Damals traten sie im Flow eines eifrigen Punktesammlers an. Heute sind sie vor allem Punktelieferant. Damals spielten sie zu Hause. Heute müssen sie den Weg ins gegnerische Stadion gehen.

In der Krise

Aber nicht nur für die Lakers ist die Ausgangslage anders als im Februar. Damals stand der HC Davos als Sechster der Meisterschaft als Play-off-Teilnehmer fest. Heute droht er als Zweitletzter und einem Rückstand von zwölf Punkten auf den 8. Platz erstmals unter Trainer Arno Del Curto die Play-offs zu verpassen. Damals waren die Bündner nach einem happigen Meisterschaftsprogramm einfach nur müde. Diesen Herbst bringen sie kein Bein vors andere, weil sie die vielen (Heim-)Niederlagen lähmen.

Heim- gegen Auswärtsschwäche

Die Cup-Partie von heute Dienstag ist wahrlich eine interessante Affiche. Wer besitzt unter diesen Vorzeichen die besseren Karten, die Rapperswil- Jona Lakers oder der HC Davos? Die Lakers haben sich zuletzt verbessert, in der Abwehr stabilisiert und in der Offensive an Treffsicherheit gewonnen. Mit der Ausbeute von sechs Punkten aus den letzten vier Spielen zeigen sie eine klare Aufwärtstendenz. Nach oben zeigt die Formkurve aber auch beim HCD. Von den letzten acht Spielen gewann er die Hälfte, am Sonntag mit 5:1 bei den ZSC Lions. Diese Siege holte Davos alle auswärts. Zu Hause verloren die Bündner von zehn Partien neun. Den einzigen Heimsieg realisierten sie ausgerechnet gegen die Lakers. Umgekehrt haben die Lakers in dieser Saison auswärts noch nie gewonnen – ausser im Cup in Dübendorf und Olten.

Mit gutem Gefühl nach Davos

In den bisherigen zwei Meisterschaftsduellen der laufenden Saison schwangen die Davoser obenaus (2:0 zu Hause und 2:1 nach Verlängerung in Rap- perswil-Jona). So gesehen haben auch die Lakers noch eine Rechnung offen. «Ich sage nicht, dass wir eine Rechnung offen haben, wir wollen einfach im Cup eine Runde weiterkommen, egal, gegen wen wir spielen», betont Lakers-Trainer Jeff Tomlinson und ergänzt kämpferisch: «Wir wollen wieder zum Cup-Monster werden.»

Die Lakers werden im Landwassertal mit breiter Brust antreten, wie Jan Mosimann betont. «Die Partie gegen Lugano hat uns gezeigt, dass wir in der Lage sind, mit jedem Gegner mitzuhalten. Können wir das System, das unser Trainer vorgibt, 60 Minuten durchziehen, so ist ein Sieg in Davos möglich», sagt der Lakers-Stürmer, der zum Cup-Triumph im Februar das 5:1 beisteuerte. «Jedenfalls fahren wir mit positiven Gefühlen nach Davos», so Mosimann.

Fragezeichen Kparghai

Während Jeff Tomlinson heute mit dem Team antreten wird, das am Samstag Lugano besiegte («ich sehe keinen Grund für Veränderungen»), plagen Del Curto Verletzungssorgen. Mit Magnus Nygren (Rippenverletzung), Lukas Stoop (Hirnerschütterung) und Claude Paschoud (Kopfschmerzen) fehlten gegen den ZSC drei Verteidiger. Das Team hatte gestern frei. Über einen Einsatz des Trios wird daher kurzfristig entschieden. Unklar ist auch, ob Clarence Kparghai heute erneut im Kader steht. Der 33-Jährige gehört eigentlich Lugano, wurde von den Tessinern aber nach Biasca abgeschoben. Als Nothelfer kam er am Freitag erstmals für den HC Davos zum Einsatz.

Van Pottelberghe geht zu Kloten
Torhüter Joren van Pottelberghe spielt für den Rest der Saison leihweise beim EHC Kloten in der Swiss League. Der 21-Jährige kam in der laufenden Spielzeit beim HC Davos infolge der Verpflichtung des Schweden Anders Lindbäck nicht zum Einsatz. Im Oktober absolvierte Van Pottelberghe vier Partien in der dänischen Liga. Im letzten Winter stand er für den HCD in der National League in 24 Spielen im Tor. (sda)

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