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Weniger Straftaten, gleich viele Verkehrsunfälle

Am Dienstag hat die Glarner Kantonspolizei die Zahlen zu den Verkehrsunfällen und Kriminaldelikten im letzten Jahr bekannt gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr kam es nur zu leichten Verschiebungen.

Südostschweiz
28.03.23 - 12:24 Uhr
Blaulicht
Einer der zwei Unfälle mit Todesopfern im Jahr 2022: Im Juni kommt ein 40-jähriger Lenker mit seinem Auto in Mollis von der Strasse ab und stürzt in den Tankgraben – die Rettungskräfte können ihn nur noch tot bergen. 
Einer der zwei Unfälle mit Todesopfern im Jahr 2022: Im Juni kommt ein 40-jähriger Lenker mit seinem Auto in Mollis von der Strasse ab und stürzt in den Tankgraben – die Rettungskräfte können ihn nur noch tot bergen. 
Pressebild

Als besondere Merkmale zur Unfallstatistik 2022 werden in der Medienmitteilung der Kantonspolizei Glarus ein milder Winter und das Ende der Pandemie genannt. Beides habe einen gewissen Einfluss auf das Unfallgeschehen gehabt: Weniger Unfälle in den Wintermonaten, mehr Unfälle aufgrund des Lenkerzustandes.

2022 registrierte die Polizei im Glarnerland 396 Verkehrsunfälle. Dies entspricht ziemlich genau dem Vorjahreswert von 392 Unfällen. Die Unfallzahlen bewegen sich grundsätzlich auf stabilem Niveau. «Auffällig ist hingegen der Anstieg des Personenschadens», steht in der Mitteilung. So kam es 2022 zu zwei Todesopfern im Verkehr, nachdem 2020 und 2021 keine Toten zu beklagen waren. Der Fünfjahresschnitt lag Ende 2022 bei 1,2 Todesopfer pro Jahr.

Mit einem Total von 117 Verletzten (Vorjahr 98) stieg der Jahreswert wieder über 100. Sowohl die Todes- wie auch die Verletztenzahlen bewegen sich laut Mitteilung seit mehreren Jahren in einer relativ engen Bandbreite mit ähnlichen Schwankungen, weshalb kein eindeutiger Trend nach oben oder unten ausgemacht werden konnte.

Positiver Pandemie-Effekt verflogen

2022 konnte die Abnahme der Unfälle nicht gehalten werden, die während der Coronapandemie verzeichnet wurde. Mit dem Ende der Einschränkungen in Gastronomiebetrieben und bei Veranstaltungen, welche die Möglichkeiten zum Ausgehen und den Alkoholkonsum 2021 markant reduziert hatten, wurden 2022 wieder Vor-Corona-Werte erreicht. Es kam zu 25 Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss (sechs im Jahr 2021). Weiter falle auf, dass die Unfallursache «Übermüdung» mit Sekundenschlaf in 22 Fällen zu einem Crash führte (Vorjahr 16 Fälle) und sich die medizinischen Ursachen von 5 auf 10 Fälle verdoppelten. Insgesamt erhöhte sich die Hauptursache «Lenkerzustand» von 27 Fällen im Vorjahr auf 57 Fälle 2022.

Als «Hauptunfalltypen» werden Schleuder-, Selbst-, Auffahr-, Parkierungs-, Ab- oder Einbiege-, Tierunfälle und Frontalkollisionen genannt. Bei all diesen Unfällen wurden praktisch die gleichen Zahlen wie im Vorjahr verzeichnet.

Grösste Unfallgefahr am Samstag

Die grösste Gefahr zu verunfallen bestand 2022 im Monat September, an Samstagen oder zwischen 17 und 18 Uhr. Hauptunfallursachen waren Unaufmerksamkeit und Ablenkung. Als «auffällig und erfreulich zugleich» wird der markante Rückgang der geschwindigkeitsbedingten Unfälle von 54 (2021) auf 29 genannt.

Beim Zweiradverkehr verunfallten im Berichtsjahr 21 Motorräder (Vorjahr 28). Bei den Fahrrädern blieb die Zahl praktisch gleich (18) und bei den E-Bikes konnte zum Vorjahr derselbe Wert festgestellt werden (5). «In Anbetracht der Beliebtheit und laufenden Zunahme von E-Bikes darf dieses Resultat als erfreulich bewertet werden», heisst es dazu.

Fast 1700 Straftaten

Die Kriminalstatistik 2022 des Kantons Glarus weist ein Total von 1697 Straftaten aus. Dies entspricht einer Abnahme von 36 Straftaten oder 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Fünfjahres-Durchschnitt liegt bei 1572, über zehn Jahre bei 1709 Straftaten. «Somit ist weiterhin eine stabile Kriminalitätsrate festzustellen», wird in der Mitteilung der Kantonspolizei Glarus festgehalten.

Die Zahlen zu den Straftaten nach Gesetzen geordnet: Strafgesetzbuch 1248 Delikte (73 Prozent), Betäubungsmittelgesetz 128 Delikte (8 Prozent), Ausländer- und Integrationsgesetz 102 Delikte (6 Prozent), Übriges 219 Delikte (13 Prozent).

Alles im langfristigen Trend

Zugenommen haben Einbruchdiebstähle (+43), Delikte gegen die Freiheit wie Drohung, Nötigung und Hausfriedensbruch (+58), strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität (+14) und Cyberdelikte (+20). Diese Zunahmen liegen laut Mitteilung jedoch insgesamt im langjährigen durchschnittlichen Rahmen beziehungsweise übersteigen den langfristigen Trend nicht.

Abgenommen haben die Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz (-52) und das Ausländergesetz (-13). Diese Abnahmen werden als «unauffällig» bezeichnet.

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