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Lawrow beschuldigt Westen des «totalen hybriden Kriegs»

Die russische Führung hat das Handeln des Westens erneut mit Begrifflichkeiten aus dem Zweiten Weltkrieg kritisiert. «Der kollektive Westen hat uns den totalen hybriden Krieg erklärt und es ist schwer vorauszusagen, wie lange das alles dauert, aber es ist klar, dass die Folgen alle ohne Ausnahme zu spüren bekommen», sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow laut der Nachrichtenagentur Interfax am Samstag bei einer Sitzung des kremlnahen «Rats für Aussen- und Sicherheitspolitik» in Moskau.

Agentur
sda
14.05.22 - 16:41 Uhr
Politik
Sergej Lawrow: «Der kollektive Westen hat uns den totalen hybriden Krieg erklärt.» Foto: Maxim Shipenkov/Pool EPA/AP/dpa
Sergej Lawrow: «Der kollektive Westen hat uns den totalen hybriden Krieg erklärt.» Foto: Maxim Shipenkov/Pool EPA/AP/dpa
Keystone/Pool EPA/AP/Maxim Shipenkov

Russland habe alles getan, um eine direkte Konfrontation zu vermeiden, aber nehme die Herausforderung nun an, schliesslich sei das Land Sanktionen gewohnt, erklärte Lawrow. Er kritisierte einen «steinzeitlichen Ausbruch von Russenfeindlichkeit» im Westen.

Der Ausdruck «totaler Krieg» fand weite Verbreitung nach der Rede des Nazi-Propagandaministers Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast 1943. Vor Lawrow hatte bereits Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Begriff Wirtschafts-«Blitzkrieg» die westlichen Sanktionen gegeisselt. Dieser Ausdruck wird mit der Taktik der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in Verbindung gebracht. Gleichzeitig verbietet es der Kreml im eigenen Land, den russischen Angriff gegen die Ukraine als Krieg zu bezeichnen. Stattdessen heisst er offiziell «militärische Spezialoperation».

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