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Guy Parmelin will Prämie für Freiberger Pferde beibehalten

Der Bundesbeitrag für die Erhaltung der Freiberger Pferderasse von 500 Franken pro Stute soll nicht gesenkt werden. Dies kündigte Bundesrat Guy Parmelin am Sonntag anlässlich der 117. Ausgabe des Marché-Concours in Saignelégier JU an. Züchter sind erleichtert.

Agentur
sda
14.08.22 - 16:06 Uhr
Politik

Der Landwirtschaftsminister erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die von den Züchtern geschätzte Unterstützung sich entwickeln müsse. Es gebe auch andere bedrohte einheimische Nutztierrassen. Das Parlament habe den Bundesrat im letzten Jahr beauftragt, auch diese zu unterstützen, jedoch ohne entsprechende finanzielle Mittel zu sprechen.

Trotzdem kündigte Parmelin an, das Projekt unter Federführung seines Departements wolle die Bemühungen der Züchter zu Gunsten der letzten einheimischen Pferderasse abgelten. «Alle Pferde der Freibergerrasse, die seit 1999 im Herdenbuch eingetragen sind, kommen für einen Beitrag in Frage», erklärte der SVP-Bundesrat.

Es sei geplant, dass der Bundesrat die entsprechende Vorlage im Herbst verabschieden werde. Der Magistrat zeigt sich zuversichtlich, dass «wir den Fuss im richtigen Steigbügel haben».

Der Entwurf zur Revision der Tierzuchtverordnung, der den Züchtern von Freiberger Pferden eine wichtige finanzielle Unterstützung entziehen wollte, hatte zu einem allgemeinen Aufschrei unter den Züchtern geführt. Der Aufstand veranlasste das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) zu einer Überarbeitung des Entwurfes.

Züchter sind erleichtert

Die Ankündigung von Guy Parmelin wurde vom Publikum mit Applaus aufgenommen. Die Erleichterung war auf den Gesichtern der Anwesenden sichtbar, insbesondere auf denen der Organisatoren des Marché Concours: «Die Ankündigung von Herrn Parmelin ist eine echte Erleichterung für uns und die Züchter. Zudem fällt sie in das Jahr des 125-jährigen Bestehens der Veranstaltung, das ist das Sahnehäubchen auf der Torte», sagte der Präsident des Marché Concours, Gérard Queloz.

Auch beim Schweizerischen Freibergerverband (FSFM) freute man sich sehr über die Zusagen des SVP-Bundesrats, bleibt aber vorsichtig. «Wir werden das Dossier nicht fallen lassen, auch nicht nach dem Votum des Bundesrats. Damit wollen wir verhindern, dass solche Risiken noch einmal auftreten», erklärt FSFM-Geschäftsführerin Pauline Queloz.

Zehntausende an der 125. Ausgabe

Tausende Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Schweiz und dem Ausland strömten am Sonntagmorgen in den Hauptort der jurassischen Freiberge, um dem Pferde-Grossanlass beizuwohnen. Nach drei entbehrungsreichen Jahren wegen der Corona-Pandemie waren die Erwartungen hoch, zumal der Traditionsanlass sein 125-jähriges Bestehen feiert.

Ehrengast der Jubiläumsausgabe war heuer der Kanton Aargau. Es war der zweite Auftritt am Concours nach 1989. Unter dem Motto «Typisch Aargau» präsentierte der Kanton seine vielfältigen Facetten unter anderem mit einer grossen Einkaufsallee, einer Pferdeshow mit über 100 Pferden und einem Folkloreumzug. Mit über 9000 Pferden ist der Kanton Aargau nach eigenen Angaben der viertgrösste Pferdehaltungskanton der Schweiz.

Bereits am Samstag waren viele Menschen zum traditionellen Tag der Züchter angereist. Die Veranstalter erwarteten für das gesamte Wochenende 40'000 bis 50'000 Besucherinnen und Besucher.

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