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Bericht: Aussenminister Chinas und Russlands brüskieren Japan

Die Aussenminister Russlands und Chinas haben beim Ministertreffen des Verbands Südostasiatischer Nationen (Asean) einem Medienbericht zufolge mit einer Protestaktion auf Kritik aus Japan reagiert. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag unter Berufung auf diplomatische Quellen beim Treffen in Phnom Penh berichtete, verliessen der russische Aussenminister Sergej Lawrow und Chinas Chefdiplomat Wang Yi den Sitzungssaal, als der Redebeitrag ihres japanischen Kollegen Yoshimasa Hayashi anstand. Damit reagierten sie offenbar auf Japans Kritik an Chinas militärischen Manövern vor Taiwan sowie an Russlands Angriffsrieg gegen die Ukraine, hiess es.

Agentur
sda
05.08.22 - 08:31 Uhr
Politik
Die Mitglieder des Verbandes Südostasiatischer Nationen (ASEAN) nehmen an einer Sitzung des Treffens der Außenminister mit Vertretern der zwischenstaatlichen ASEAN-Menschenrechtskommission (AICHR) teil. Foto: Heng Sinith/AP/dpa
Die Mitglieder des Verbandes Südostasiatischer Nationen (ASEAN) nehmen an einer Sitzung des Treffens der Außenminister mit Vertretern der zwischenstaatlichen ASEAN-Menschenrechtskommission (AICHR) teil. Foto: Heng Sinith/AP/dpa
Keystone/AP/Heng Sinith

Japan hatte zuvor gemeinsam mit den weiteren führenden demokratischen Wirtschaftsmächten (G7) betont, dass es keinen Grund dafür gebe, den Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan als Vorwand «für aggressive militärische Aktivitäten» zu benutzen. Der Besuch Pelosis war die ranghöchste Visite aus den USA seit einem Vierteljahrhundert. Peking sieht die Insel als Teil der Volksrepublik an und droht mit einer militärischen Eroberung. Taiwan hingegen versteht sich als unabhängig.

Das chinesische Aussenministerium China bestellte den japanischen Botschafter ein. Das Aussenamt berichtete am Freitag, ihm sei ein formeller Protest übergeben worden. Am Tag zuvor waren ähnlich schon die Botschafter der weiteren G7-Staaten und der EU-Vertreter einbestellt worden.

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