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Blättler wurde das Amt des Bundesanwalts nahegelegt

Der Entscheid fiel ihm nicht leicht, aber nun stellt sich Stefan Blättler im September als Bundesanwalt zur Wahl. Er sei für das Amt angefragt worden - aus seinem engsten Umfeld, sagte Blättler auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Agentur
sda
19.08.21 - 16:14 Uhr
Politik
Stefan Blättler soll der neue Bundesanwalt werden. (Archivbild)
Stefan Blättler soll der neue Bundesanwalt werden. (Archivbild)
KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Aus eigenem Antrieb hätte er sich wohl nicht für den Posten als Bundesanwalt beworben, nun ist er der einzige Kandidat. Der 62-jährige Berner Polizeikommandant Stefan Blättler soll die Nachfolge von Michael Lauber antreten. Seit Laubers Rücktritt vor einem Jahr ist die Stelle vakant.

Er sei auf die schwierige Suche nach einer geeigneten Person angesprochen worden, sagt Blätter: «Ich bin aus dem engsten beruflichen Umfeld angegangen worden. Die Stelle wurde mir also sehr stark vom engsten Umfeld nahegelegt.»

Er gehe mit grossem Respekt an diese Wahl: «Es ist mir bewusst, dass es eine schwierige Aufgabe ist.» Mit seiner Erfahrung im Strafrecht und mit seiner Führungserfahrung könnte er in der Bundesanwaltschaft jedoch «entscheidende Akzente setzen».

Eigentlich hatte Blättler andere Pläne

Seine weitere Karriere hatte Blättler eigentlich anders geplant. Auf den 1. Januar 2022 wurde er zum Direktor des Schweizerischen Polizei-Instituts in Neuenburg ernannt.

«Es war für mich eine schwierige Wahl. Ich hätte die Stelle in Neuenburg sehr gerne angetreten.» Am Schluss sei es ein Abwägen gewesen. «Wenn die Gesellschaft mir dieses Amt gibt, dann werde ich dieses Amt übernehmen müssen - mit grossem Respekt vor der Aufgabe.»

Die Erhöhung des Rentenalters ist für ihn ein logischer Schritt. Das Parlament will die Altersgrenze für Bundesanwältinnen und Bundesanwälte ab 2022 erhöhen. So könnte Blättler also statt mit 65 Jahren mit 68 Jahren in Pension gehen.

Komplizierte Führungsprobleme

«Es zeigte sich, dass es in der jetzigen Situation eine erfahrene Persönlichkeit braucht. Und es macht Sinn, dass diese Person den Posten nicht gleich wieder verlässt.» Er sei nun 62 Jahre alt. Sechs Jahre seien ein Zeitraum, «in dem man etwas bewirken kann».

Inhaltlich möchte sich Blättler noch nicht zu seiner neuen Aufgabe äussern. Dies auch «aus Respekt vor dem Parlament, das die Wahl durchführt».

Er bringe jedoch Fähigkeiten und Eigenschaften mit, die ihn für den Posten qualifizierten. «Die Bundesanwaltschaft braucht nun eine Person, die schon komplizierte Herausforderungen gelöst hat. Eine Person, die vielleicht auch einen Change schaffen kann, wie ich dies mit der Schaffung einer Einheitspolizei bereits bei der Kantonspolizei Bern getan habe.»

Durch seine langjährige Erfahrung kenne er zudem das Strafrecht und vor allem auch das Strafprozessrecht. «Das sind sicher Kriterien, die mich für diese Aufgabe qualifizieren.»

Wahl Ende September

Die Gerichtskommission hatte am Mittwochabend einstimmig beschlossen, Blättler dem Parlament zur Wahl vorzuschlagen. Insgesamt musste die Gerichtskommission die Stelle drei Mal ausschreiben, bis nun Blättler als Kandidat feststand.

Der 62-Jährige leitet seit 2006 als Kommandant die Berner Kantonspolizei. Er machte sich in Bern und in der ganzen Schweiz einen Namen als zugänglicher, aber konsequenter Kommandant mit Weitblick und grosser Sachkenntnis.

Er wuchs als Sohn des damaligen Nidwaldner Polizeikommandanten im Kanton Nidwalden auf und ist promovierter Jurist. Die Wahl durch das Parlament ist für den 29. September 2021 vorgesehen.

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