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Gipfel in Corona-Zeiten - Wie sich Merkel & Co. schützen

Persönliche Begegnungen zwischen Spitzenpolitikern sind während der Corona-Pandemie selten geworden, Gipfeltreffen wie nun der G7 in Grossbritannien umso mehr.

Agentur
sda
10.06.21 - 10:20 Uhr
Politik
ARCHIV - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zieht sich vor einer Pressekonferenz im Anschluss an den virtuellen G7-Gipfel im Februar 2021 eine Maske an. Foto: Annegret Hilse/Reuters/Pool/dpa Foto: Annegret Hilse/Reuters/Pool/dpa
ARCHIV - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zieht sich vor einer Pressekonferenz im Anschluss an den virtuellen G7-Gipfel im Februar 2021 eine Maske an. Foto: Annegret Hilse/Reuters/Pool/dpa Foto: Annegret Hilse/Reuters/Pool/dpa
Keystone/Reuters/Pool/Annegret Hilse

Doch der britische Premier Boris Johnson, der in diesem Jahr den G7-Vorsitz inne hat, wollte unbedingt einen «echten» Gipfel - und nicht nur einen virtuellen. Auch dank des erfolgreichen Impfprogramms geht dieser Wunsch nun in Erfüllung.

Doch die Corona-Schutzmassnahmen sind enorm und haben personelle Folgen. So können etwa deutlich weniger Journalisten anreisen als sonst und die, die da sind, müssen sich täglich auf das Virus testen - ohne tagesaktuelles, negatives Ergebnis darf kein Reporter ins Pressezentrum.

Ähnliches gilt allerdings auch für die Spitzenpolitiker und ihre Entourage: «Alle Delegationsmitglieder müssen sich einem strengen täglichen Testregime im Vorfeld und während der Reise unterziehen, zudem gelten durchgehend die Abstands- und Hygieneregeln», teilte ein Sprecher der Bundesregierung mit. Gastgeber Grossbritannien setze höchste Massstäbe an die pandemiegerechte Durchführung des Gipfels an.

Für den Trip nach Cornwall und danach zum Nato-Gipfel nach Brüssel gelten für Kanzlerin Angela Merkel und ihre Delegation deshalb scharfe Vorsichtsmassnahmen. Weil Grossbritannien als Gebiet eingestuft ist, in dem eine hochaggressive Virusvariante grassiert, wird am Freitag eine deutlich verkleinerte Delegation mit ihr nach Cornwall fliegen. Auf eine Begleitung durch Journalisten im Regierungs-Airbus verzichtet sie diesmal anders als sonst ganz.

Merkel gilt als extrem vorsichtig im Umgang mit Corona - und das nicht nur, weil sie Ende März 2020 in der ersten Pandemiewelle in Quarantäne musste. Damals hatte sie Kontakt zu einem Arzt, der anschliessend positiv auf das Virus getestet worden war. Vor allem sieht sich die Kanzlerin als Vorbild: Nachdem sie immer auf harte Corona-Beschränkungen bestanden hat, um die Pandemie einzudämmen, will sie sich nicht nachsagen lassen, es mit den Vorschriften selbst nicht so genau zu nehmen. Zudem ist Merkel erst einmal gegen Corona geimpft - am 16. April hatte sie sich das Mittel von Astrazeneca spritzen lassen.

Und warum müssen Merkel und die Mitglieder ihrer Delegation nicht wie sonst in Deutschland für Privatreisende vorgeschrieben 14 Tage lang in Quarantäne, wenn sie aus einem Virusvariantengebiet wie Grossbritannien kommen? Ein Regierungssprecher nennt gleich drei Gründe: Die Rahmenbedingungen der Reise, die Kürze des Aufenthalts - der Gipfel dauert nur zwei Tage. Am wichtigsten dürfte aber eine Ausnahmevorschrift in der deutschen Coronavirus-Einreise-Verordnung sein.

In Paragraf 6 Absatz 1 Satz 1 Nummer 4 heisst es dort, die Quarantänepflicht gelte nicht für Personen, die «als Teil von offiziellen Delegationen über das Regierungsterminal des Flughafens Berlin Brandenburg (...) nach Deutschland zurückreisen und sich weniger als 72 Stunden in einem Risikogebiet aufgehalten haben».

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Es wäre gut wenn solche Treffen wieder häufiger werden, und zwar auf allen politischen Ebenen.
Es wird jedenfalls ein ganz interessantes Treffen. Denn V. Putin ist ein Fuchs und J. Biden steht unter innenpolitischen Druck, eine harte Haltung zu zeigen.

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