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Taliban: Truppenabzug im September ist klare Abkommensverletzung

Die militant-islamistischen Taliban sehen in der Verzögerung des Abzugs der US-Truppen aus Afghanistan eine klare Abkommensverletzung Washingtons und haben mit Gegenmassnahmen gedroht.

Agentur
sda
15.04.21 - 14:38 Uhr
Politik
ARCHIV - US-Soldat in der umkämpften Provinz Helmand im Süden Afghanistans Foto: Anja Niedringhaus/AP/dpa
ARCHIV - US-Soldat in der umkämpften Provinz Helmand im Süden Afghanistans Foto: Anja Niedringhaus/AP/dpa
Keystone/AP/Anja Niedringhaus

Die Entscheidung über den US-Abzug zum 11. September sei «ein klarer Verstoss gegen das Doha-Abkommen», heisst es in einer von den Taliban veröffentlichten Erklärung am Donnerstag. Die USA und alle anderen Länder wurden aufgefordert, das Land ohne weitere Ausreden «sofort» zu verlassen.

Das USA-Taliban-Abkommen, das noch unter US-Präsident Donald Trump im Golfemirat Katar unterzeichnet worden war, sieht einen Abzug aller US- und internationalen Truppen bis 1. Mai vor. Die Islamisten riefen die Vereinten Nationen und andere Länder, die bei der Unterzeichnung des Abkommens im Vorjahr anwesend waren, dazu auf, auf die USA Druck auszuüben, damit Washington seinen Verpflichtungen nachkomme.

Die Taliban warfen den USA auch weitere Abkommensverletzungen vor, darunter die verspätete Freilassung gefangener Taliban, dass sich Taliban-Mitglieder weiter auf Schwarzen Listen der UN befänden und weitere 1200 nicht näher spezifierte Verstösse. Sie selbst hätten alle Verpflichtungen erfüllt.

Allerdings haben die USA in der Vergangenheit auch den Taliban vorgeworfen, das Abkommen nicht einzuhalten. US-Offizielle hatten unter anderem auf ein zu hohes Gewaltniveau verwiesen.

In der Erklärung hiess es weiter, dass die Abkommensverletzungen der USA nun auch den Taliban «im Prinzip den Weg öffnen, jeglich notwendige Gegenmassnahme zu ergreifen».

US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan zum 11. September angekündigt. Das Datum markiert den 20. Jahrestag der Terroranschläge von 2001 in den USA, die der Anlass für den Einmarsch in Afghanistan waren. Auch die Nato kündigte am Mittwoch das Ende ihres Einsatzes in Afghanistan ein.

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Die Afghanen haben den Islam gewählt Die Afghanen haben Zeit genug gehabt sich gegen die Taliban zu erheben. Aber die meisten hassen den "Westen" mehr als die Taliban.
Das Problem ist doch allein die eingesetzte Regierung. Mehr Frauenrechte, westliche Werte usw. Alles gegen Islam und wofür dieser steht.
Wann endlich schickt Europa die ganzen afghanischen und anderen Islamfanatiker wieder nach Hause?
Die gut integrieren Afghanen, die Arbeiten gehen statt fünf mal in der Woche in die Moschee, können weiterhin in Europa bleiben.
Der Rest interessiert nicht. Afghanistan soll seinen eigenen Weg finden.

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