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Immer weniger Migranten auf Ägäis-Inseln

Die Zahl der Migranten, die auf den griechischen Inseln in der Ost-Ägäis ausharren, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Im Februar befanden sich nach Angaben der Regierung vom Donnerstag lediglich noch 15 220 Menschen in und um die Registrierlager auf Lesbos, Samos, Chios, Kos und Leros.

Agentur
sda
18.03.21 - 12:10 Uhr
Politik
ARCHIV - Migranten gehen nach starken Regenfällen durch das Flüchtlingslager «Kara Tepe». Das provisorische Zeltlager «Kara Tepe» war in Windeseile errichtet worden, nachdem das ursprüngliche Lager Moria bei einem Großbrand fast völlig zerstört worden…
ARCHIV - Migranten gehen nach starken Regenfällen durch das Flüchtlingslager «Kara Tepe». Das provisorische Zeltlager «Kara Tepe» war in Windeseile errichtet worden, nachdem das ursprüngliche Lager Moria bei einem Großbrand fast völlig zerstört worden…
Keystone/AP/Panagiotis Balaskas

Im Februar 2020 seien es 42 414 Migranten auf diesen Inseln gewesen, teilte das griechische Migrationsministerium mit. Auch die Bearbeitung der Asylanträge soll nach Angaben des Ministeriums beschleunigt worden sein. Im Februar 2020 waren noch 138 462 Asylanträge in Bearbeitung. Im Februar diesen Jahres sei die Zahl auf 74 934 zurückgegangen.

Zudem kehrten im Februar deutlich mehr Migranten in ihre Länder zurück, als aus der Türkei nach Griechenland kamen. «Für einen weiteren Monat ist die Bilanz positiv. Vergangenen Monat (Februar 2021) sind 399 Personen angekommen und 1137 abgereist», teilte der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis am Donnerstag schriftlich mit.

Die konservative griechische Regierung hat die Asylverfahren beschleunigt und zusätzliches Personal eingestellt. Zudem wurden mehrere Tausend Migranten - meist unbegleitete Minderjährige oder kranke Kinder mit ihren Familien - in andere EU-Staaten gebracht. Tausende Menschen, die mit grosser Wahrscheinlichkeit Asyl bekommen werden, etwa schwangere Frauen und ältere Menschen, brachte Athen aufs Festland. Zudem werden die Seegrenzen zur Türkei schärfer überwacht. Humanitäre Organisationen werfen Athen vor, illegale Zurückweisungen in die Türkei (Pushbacks) zu erlauben. Dies bestreitet die Regierung in Athen.

Am Donnerstag jährte sich zum fünften Mal der Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei. Darin hatte Ankara 2016 zugesagt, gegen irreguläre Migration vorzugehen. Das Abkommen sieht zudem vor, dass die EU Flüchtlinge und Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug soll die Europäische Union Syrer aus der Türkei aufnehmen. Zur Versorgung syrischer Flüchtlinge sagte die EU der Türkei bis zu sechs Milliarden Euro zu.

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