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EU kritisiert türkisches Vorgehen gegen prokurdische HDP

Die Europäische Union hat das Vorgehen der Türkei gegen die prokurdische Oppositionspartei HDP scharf kritisiert. «Die zweitgrösste Oppositionspartei des Landes zu verbieten, würde die Rechte von Millionen Wählern in der Türkei verletzen».

Agentur
sda
18.03.21 - 17:22 Uhr
Politik
ARCHIV - Anhänger der pro-kurdischen Demokratischen Volkspartei der Türkei (HDP) nehmen vor einem Gerichtsgebäude an einem Protest teil. Foto: Emrah Gurel/AP/dpa
ARCHIV - Anhänger der pro-kurdischen Demokratischen Volkspartei der Türkei (HDP) nehmen vor einem Gerichtsgebäude an einem Protest teil. Foto: Emrah Gurel/AP/dpa
Keystone/AP/Emrah Gurel

Das teilten der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell und EU-Kommissar Oliver Varhelyi am Donnerstag mit. Es komme zu den Bedenken der EU wegen des Rückfalls bei Grundrechten hinzu und untergrabe die Glaubwürdigkeit des Engagements der türkischen Behörden für Reformen. Man sei tief besorgt. Als EU-Beitrittskandidat und Mitglied des Europarats müsse die Türkei dringend demokratische Kernverpflichtungen einhalten.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Ankara will die HDP unter anderem wegen Terrorvorwürfen verbieten lassen. Sie hat deshalb am Mittwoch eine Klage beim Verfassungsgericht eingereicht. Dem HDP-Abgeordneten Ömer Faruk Gergerlioglu wurde ebenfalls am Mittwoch aufgrund eines rechtskräftigen Urteils das Mandat als Abgeordneter und damit die Immunität entzogen. Auf beide Aspekte nehmen Borrell und Varhelyi in ihrem Statement Bezug. Das türkische Aussenministerium hatte sich am Donnerstag Kritik anderer Staaten in der Sache verbeten.

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Es wird böse enden mit R. Erdogan, wie mit allen Despoten. Spätestens wenn die Ökonomie am Ende ist, wird es gewaltig knallen. Zumindest diesen Schluss kann man aus der Geschichte ziehen. Bleibt da nur noch die grosse Frage: Wo kann man Geld darauf setzen, wo R. Erdogan zwischenzeitlich noch einen neuen Krieg anzetteln wird?

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