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Iran testet Mittelstreckenraketen bei Militärübungen am Golf

Irans Streitkräfte haben bei Militärübungen am Persischen Golf erneut ihre umstrittenen Mittelstreckenraketen getestet.

Agentur
sda
16.01.21 - 12:15 Uhr
Politik
HANDOUT - Ein von der iranischen Revolutionsgarde zur Verfügung gestelltes Foto zeigt eine Rakete, die bei einer Übung gestartet wird. Foto: ---/Iranian Revolutionary Guard/Sepahnews/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit…
HANDOUT - Ein von der iranischen Revolutionsgarde zur Verfügung gestelltes Foto zeigt eine Rakete, die bei einer Übung gestartet wird. Foto: ---/Iranian Revolutionary Guard/Sepahnews/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit…
Keystone/Iranian Revolutionary Guard/Sepahnews/AP/---

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim verliefen die Tests am Samstag alle erfolgreich. Ausser den Raketen mit einer Reichweite von 1800 Kilometern waren in dem grossangelegten Seemanöver der Marine und der Revolutionsgarden auch Marschflugkörper und Drohnen getestet worden. Zudem wurden ein neuer Hubschrauberträger und ein neues Raketenschiff präsentiert. Sie sollen nach iranischen Angaben am Golf für mehr Sicherheit gegen potenzielle militärische Bedrohungen seitens der USA sorgen.

In den vergangenen Wochen gab es Spekulationen im Iran, dass US-Präsident Donald Trump vor dem Ende seiner Amtszeit noch einen militärischen Konflikt mit Teheran provozieren könnte. Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif hatte Trump und seinem Aussenminister Mike Pompeo vorgeworfen, auch in den letzten Tagen ihrer Amtszeit «Kriegshetzerei» gegen den Iran betreiben zu wollen. «Ohne sie (Trump und Pompeo) wird der Planet besser dran sein», schrieb der iranische Chefdiplomat auf Twitter.

Trump war 2018 nicht nur aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 ausgestiegen, sondern seine Regierung verhängte auch drakonische Sanktionen gegen den Iran. Diese führten in den vergangenen zwei Jahren zu einer akuten Wirtschaftskrise in dem ölreichen Staat. Ruhani hofft, dass Trumps Nachfolger Joe Biden zum Atomdeal zurückkehren und auch die Sanktionen aufheben wird. Im Juni steht im Iran eine Präsidentenwahl an.

Die iranischen Manöver sind nach Angaben der Führung in Teheran keine Bedrohung für die Länder in der Region, sondern dienen lediglich der Verteidigung des Landes gegen eventuelle Angriffe. Der Westen und die arabischen Golfstaaten sehen das anders. Für sie ist das iranische Militär- und Raketenprogramm eine Gefahr für die Golfregion, wo rund 40 Prozent der weltweiten Rohöltransporte abgewickelt werden. Zudem besteht die Sorge, dass besonders Irans Mittelstreckenraketen mit Reichweiten bis zu 2200 Kilometern jeden Teil Israels treffen könnten.

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Wer einem totalitären Regime, wie dem der Mullahs, bei der Erlangung der Möglichkeiten, umzusetzen was diese der Welt und ihren Nachbarn seit 1979 ankündigen, behilflich ist, wer damit die Menschen im Iran und in der Region auf ewig zu den Geiseln einer atomar bewaffneten Theokratie zu machen bereit ist, muss mit dem Widerstand derer rechnen, denen die Drohungen, die Erpressungen, die Gewalt des Regimes jetzt und in Zukunft gelten.
Wer ein Mullahregime mit Atomwaffen nicht verhindert ist verantwortlich für dessen Opfer. Wer die vom Regime mit Krieg und Vernichtung bedrohten zur Zurückhaltung aufruft, ist Komplize.

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