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Die Bündner Kurve zeigt wieder steil nach oben

In Graubünden haben sich mehr Menschen mit Covid-19 angesteckt als im Frühling.

Olivier
Berger
24.10.20 - 04:30 Uhr
Politik
Die täglich neu bestätigten Fallzahlen sind in Graubünden so hoch wie noch nie zuvor in dieser Pandemie.
Die täglich neu bestätigten Fallzahlen sind in Graubünden so hoch wie noch nie zuvor in dieser Pandemie.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Am Donnerstag verzeichnete Graubünden die höchste Anzahl an Neuansteckungen mit Covid-19 seit dem Beginn der Pandemie. Wie gestern auf der Website des Kantons vermeldet wurde, waren 92 Personen positiv getestet worden. Am Mittwoch waren es 61 neue Fälle gewesen, am Dienstag 36.

Die Zahl der aktiven Fälle im Kanton ist bis Donnerstag auf 329 gestiegen. Noch vier Wochen davor waren 20 Fälle gezählt worden, eine Woche später waren es 35. In der ersten Oktoberwoche verdreifachte sich die Anzahl auf 97.

Die aktiven Fälle nähern sich zahlenmässig damit wieder an die Höchstwerte vom Frühling an. Die höchste Zahl wurde am 1. April mit 461 vermeldet. Vier Wochen davor, am 4. März, waren es noch zwölf Fälle gewesen. Im Vergleich zur laufenden zweiten Welle stiegen die Zahlen im Frühling früher steil an als jetzt (siehe Grafik).

Aktuelle aktive Fälle im Vergleich zur ersten Welle. Quelle: www.gr.ch, Grafik: Südostschweiz
Aktuelle aktive Fälle im Vergleich zur ersten Welle. Quelle: www.gr.ch, Grafik: Südostschweiz

Weniger Spitalaufenthalte

13 Menschen befanden sich am Donnerstag in Spitalpflege, davon mussten drei intensivmedizinisch betreut und beatmet werden, wie es auf der Seite des Kantons heisst. Damit hat sich die Zahl der Hospitalisierungen innerhalb einer Woche verdoppelt. Noch vor vier Wochen hatten sich lediglich drei Menschen in Spitalpflege befunden.

Allerdings zeigt der Vergleich, dass die Zahl der hospitalisierten Menschen unter jener vom Frühling liegt. Damals waren bis zu 63 Menschen im Spital gepflegt worden.

Langer Einsatz erwartet

Der kantonale Führungsstab (KFS) bereite sich auf einen weiteren Einsatz vor, heisst es in einer Mitteilung der Regierung von gestern. «Die Struktur und die Arbeitsweise des KFS sind geeignet, um der Komplexität der gegenwärtigen Situation zu begegnen.» Man mache sich bereit für einen langen Einsatz. Die Führung des KFS übernehmen Walter Schlegel, Kommandant der Kantonspolizei, und Martin Bühler, Amtsleiter Amt für Militär und Zivilschutz.

Einen Drittel früh erkannt

Immer wieder kam in den vergangenen Wochen die Frage auf, wie effektiv das Contact Tracing tatsächlich funktioniert. Wie das Gesundheitsamt Graubünden nun schreibt, befinden sich 30 Prozent aller positiv getesteten Personen in Graubünden zum Zeitpunkt des Tests schon präventiv in Quarantäne. Das Contact Tracing kann also im Schnitt einen Drittel aller potenziell Infizierten ausfindig machen. Der Kanton stocke das entsprechende Personal immer wieder mit Zivilschützern auf, heisst es in der Mitteilung.

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte».

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Beobachtungen von Samstag, 24.10.2020:
- 07:54-8:26 Postautostation Chur = 73/100
- 8:30-8:45 Zugang Bahnhof = 85/100
- 10:20-10:28 Bahnhofstrasse 4 = 25/100
- 10:36-10:50 Steinbockstrasse 4 = 18/100
MaskenträgerInnen. In der Postautostation und in der Bahnhofunterführung besteht Maskenpflicht.

Wenn ich sehe wie die Leute in der Stadt herumlaufen kein Wunder das sich das verbreitet wenn jeder Abstand haltet sei es im Restaurant oder auf der Strasse denke könnte man vieles machen

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