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Schutzmasken gehen ins Geld: Gratis-Masken für Sozialhilfebezüger

Die Schutzmasken, die seit Anfang Woche im ÖV getragen werden müssen, gehen ins Geld. Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos) empfiehlt Städten und Gemeinden deshalb, sie kostenlos an Sozialhilfeempfänger abzugeben. Diese regeln das unterschiedlich.

Agentur
sda
08.07.20 - 10:14 Uhr
Politik
Seit Montag gilt im öffentlichen Verkehr in der Schweiz eine Maskentragpflicht. (Symbolbild)
Seit Montag gilt im öffentlichen Verkehr in der Schweiz eine Maskentragpflicht. (Symbolbild)
KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Viele Menschen, die von Sozialhilfe leben, fahren zwar nicht jeden Tag zur Arbeit. Doch auch sie sind auf den ÖV angewiesen, etwa wenn sie an Integrations-Massnahmen teilnehmen oder wenn ihre Kinder mit dem ÖV zur Schule fahren und älter als 12 Jahre sind. Ab diesem Alter gilt auch für Kinder Schutzmasken-Pflicht.

Die Sozialhilfe sieht vor, dass pro Monat 40 Franken für die Gesundheitsvorsorge ausgegeben wird. Der Kauf der Schutzmasken liegt da nicht drin. Diese Ausgabe, für eine vierköpfige Familie rund 100 Franken pro Monat, müsste dann etwa beim Essen eingespart werden.

Die Skos empfiehlt Kantonen, Städten und Gemeinden deshalb, den Sozialhilfebezügern mit kostenlosen Masken unter die Arme zu greifen.

Beitrag für Maskenkauf

Viele Gemeinden kommen dieser Empfehlung nach, wie der Präsident des Zürcher Gemeindepräsidentenverbandes, Jörg Kündig, gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» vom Mittwoch sagte. Im Kanton Zürich gebe es bereits Gemeinden, in denen die Sozialhilfebezüger die Schutzmasken kostenlos abholen könnten.

Andere Gemeinden zahlen den Betroffenen den Beitrag für die Masken aus, zusätzlich zum normalen Sozialhilfebetrag. In der Stadt Zürich erhalten die Sozialhilfebezüger den Betrag für den Maskenkauf zurück, wenn sie die Quittung vorweisen.

Weniger grosszügig zeigt sich der Kanton Bern: Die Berner Konferenz der Sozialhilfe (BKSE) empfiehlt, dass Sozialhilfebezüger selber für die Schutzmasken aufkommen, sie also aus dem Grundbedarf zahlen sollen. Damit dies nicht zu sehr ins Geld geht, sollen die Betroffenen eine Mehrwegmaske kaufen oder diese selber nähen.

Kostenlose Masken im Caritas-Laden

Kostenlose Schutzmasken erhalten Sozialhilfebezüger und andere Armutsbetroffene auch beim Hilfswerk Caritas. In den Caritas-Märkten erhalten Kundinnen und Kunden bei jedem Einkauf jeweils gratis eine Maske. Gemäss Angaben der Caritas sind 100'000 Masken vorrätig. Sie stammen von Lieferanten, die sie Caritas kostenlos überlassen haben.

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