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Peking droht London mit Quittung bei Einbürgerung von Hongkongern

China hat mit Verärgerung auf die Drohung aus Grossbritannien reagiert, ehemaligen Untertanen des Vereinigten Königreichs aus Hongkong den Weg zur britischen Staatsbürgerschaft zu ebnen.

Agentur
sda
30.05.20 - 13:45 Uhr
Politik
Proteste in Hongkong: Die britische Regierung hatte im Streit um das von Peking geplante Sicherheitsgesetz für Hongkong gedroht, ehemalige Untertanen einzubürgern.
Proteste in Hongkong: Die britische Regierung hatte im Streit um das von Peking geplante Sicherheitsgesetz für Hongkong gedroht, ehemalige Untertanen einzubürgern.
KEYSTONE/AP/Kin Cheung

«Wir sind entschlossen dagegen. Wie behalten uns das Recht vor, entsprechende Massnahmen zu ergreifen», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums in Peking. Alle Chinesen in Hongkong - bis ins Jahr 1997 eine britische Kronkolonie - seien chinesische Staatsbürger.

Die britische Regierung hatte im Streit um das von Peking geplante Sicherheitsgesetz für Hongkong am Freitag gedroht, ehemalige Untertanen einzubürgern. Wenn China das Gesetz einführe, werde man Optionen prüfen, um Bürgern der Ex-Kolonie einen Weg zur britischen Staatsbürgerschaft zu eröffnen, sagte Innenministerin Priti Patel.

Bislang können Bürger Hongkongs sich bis zu sechs Monate ohne Visum in Grossbritannien aufhalten, wenn sie den Status eines British National Overseas (BNO) haben und im Besitz eines entsprechenden Ausweises sind. Derzeit sind das nach Angaben Londons rund 350 000 Menschen. Theoretisch wären aber knapp drei Millionen ehemalige Untertanen berechtigt, einen entsprechenden Pass zu beantragen.

Am Donnerstag hatte der Volkskongress in Peking die Pläne für das sogenannte Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit gebilligt und den Ständigen Ausschuss des Parlaments mit dessen Umsetzung beauftragt. Das Gesetz umgeht Hongkongs Parlament. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die als subversiv oder separatistisch angesehen werden.

In der chinesischen Sonderverwaltungszone gibt es seit Monaten Proteste gegen den Einfluss aus Peking. Grossbritannien und viele andere westliche Staaten sind besorgt, dass Hongkongs Sonderstatus mit dem Gesetz ausgehebelt werden soll.

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Weil die Briten über die Jahrhunderte nicht schon viel zu viel Unglück über China brachten (ähnlich wie der Angriffskrieg der Japaner gegen China mit dem Problemfolgeprodukt Taiwan, das ebenfalls Staatsgebiet Chinas ist), müssen Sie jetzt nach der viel zu späten Rückgabe an China schon wieder zu bohren anfangen? Hongkong ist Chinesisches Staatsgebiet. Und jeder Staat sollte nun solidarisch mit China Sanktionen gegen die Briten prüfen, erst recht die, die Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine fordern, wobei letzteres aber ein ganz anderer Fall ist, wo es um Selbstverteidigung Russland gegen die anrückenden US-Raketenbasen geht (vergleiche Kuba, was sich die USA mit sofortiger Atomkriegsdrohnung verbaten 1962) und insbesondere dem Umstand, dass erst durch die USA der Putsch in der Ukraine (gegen einen demokratisch gewählten Präsidenten) möglich bzw. initiiert wurde. Vergleiche auch die 5 Milliarden US-Dollar gemäss Victoria Nuland, die das den USA wert war, wozu, wenn nicht für einen mehrfachen Return-On-Investment via Krieg? What else? fragt George Clooney. Ich antworte, ja eben, es gibt keine andere Erklärung logischerweise.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kubakrise
Der Ist-Zustand ist sogar noch wesentlich ungünstiger für Russland als 1962, was nicht zuletzt den Europäern endlich dämmern sollte, denn die dürften rein logischerweise genauso Opfer der USA sein wie Russland.

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