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Zum Schutz: Mehr Asylunterkünfte in Graubünden

In Graubünden werden zusätzliche Asylunterkünfte vorbereitet und in Betrieb genommen. Damit will der Kanton die Vorgaben des Bundes umsetzen und zusätzlichen Platz schaffen, damit in der Corona-Krise ein sicherer Abstand eingehalten werden kann. Verdachts- oder Erkrankungsfälle gibt es derzeit in den Zentren keine.

Südostschweiz
09.04.20 - 13:20 Uhr
Politik
Demonstration
Derzeit gibt es keine Verdachts- oder Erkrankungsfälle in den Asylzentren.
ARCHIV/THEO GSTÖHL / ARCHIV

Um die Pandemievorsorge in Asylzentren zu verstärken, werden in Graubünden zusätzliche Unterkünfte in Betrieb genommen. Das teilte die Bündner Standeskanzlei am Donnerstag mit. Das Amt für Migration und Zivilrecht setze die Vorgaben vom Bund für den Asylbereich während der Corona-Pandemie damit zeitnah und konsequent um. Mit mehr Asylunterkünften werde mehr Platz geschaffen, damit ein sicherer Abstand eingehalten werden könne.

Ende März wurde bereits eine Reserveliegenschaft in Disentis in Betrieb genommen. Unterkünfte in Chur und in Splügen sollen nun folgen. Mit dieser Massnahme kann die Belegung in den einzelnen Betrieben rasch und flexibel stark reduziert werden und die Vorgaben von Social Distancing können dadurch eingehalten werden, wie es heisst. Um den Betrieb der zusätzlichen Unterkünfte zu gewährleisten, wird das Amt von Angehörigen des Zivilschutzes unterstützt. Sie werden insbesondere für Zutrittskontrollen und wo möglich für Betreuungsaufgaben eingesetzt.

Aktuell sind im Kanton Graubünden 480 Menschen in zehn Asylzentren untergebracht. Die Auslastung liegt derzeit bei etwas mehr als der Hälfte des verfügbaren Platzes. Um Asylsuchende und die Mitarbeiter vom Amt für Migration und Zivilrecht vor einer Ansteckung zu schützen, werden neben den zusätzlichen Unterkünften auch Hygienemassnahmen angewendet, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Es seien umgehend betriebliche und organisatorische Anpassungen vorgenommen worden. Etwa keine Urlaubsbewilligungen, Hausverbot für Dritte, keine Transfers zwischen den Zentren, Ausdehnung der Öffnungszeiten für Küche und Waschküche, gestaffelte Nutzung der Gemeinschaftsräume und keine Mittagstische mehr. «Speziell wird auch darauf geachtet, dass in den Zimmern die Belegung auf ein Minimum reduziert wird», heisst es.

Bisher keine Erkrankungen

Einen Verdachts- oder Erkrankungsfall gibt es aktuell in keinem Asylzentrum in Graubünden. Man sei aber vorbereitet, um einen allfälligen Corona-Verdachtsfall zu betreuen, schreibt die Standeskanzlei. Entsprechende Isolierzimmer wurden eingerichtet und vorbereitet. Die Betreuung und das Vorgehen im Verdachtsfall erfolgen in enger Abstimmung mit der Kantonsärztin. (rac)

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