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Trump droht WHO mit Einfrieren von Beiträgen der USA

US-Präsident Donald Trump erhöht in der Coronavirus-Krise den Druck auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Trump drohte bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus, Gelder für die WHO einzufrieren.

Agentur
sda
08.04.20 - 02:08 Uhr
Politik
US-Präsident Donald Trump will untersuchen lassen, ob die WHO zu sorglos mit der Coronavirus-Pandemie umgegangen ist und zu stark auf China gehört habe.
US-Präsident Donald Trump will untersuchen lassen, ob die WHO zu sorglos mit der Coronavirus-Pandemie umgegangen ist und zu stark auf China gehört habe.
KEYSTONE/AP/Alex Brandon

«Ich sage nicht, dass wir es tun werden. Wir werden es untersuchen und die Beendigung der Finanzierung prüfen», sagte Trump. Er revidierte damit eine nur wenige Minuten zuvor getroffene Aussage, wonach US-Gelder für die WHO auf Eis gelegt werden sollten - was nach einem bereits getroffenen Entscheid klang.

Auf China gehorchen

Früher am Dienstag hatte Trump der WHO bereits vorgeworfen, es in der Coronavirus-Pandemie «wirklich vermasselt» zu haben. Am Abend legte er nach und sagte, wahrscheinlich habe die Organisation zu Beginn der Pandemie mehr gewusst, als sie offengelegt habe. Er warf der in Genf ansässigen Organisation zudem vor, «sehr chinazentriert» zu sein, und betonte, dass die USA den «grössten Anteil» zum WHO-Budget leisteten.

Die USA erreichen nach den Worten von Trump womöglich bald den Höhepunkt der Corona-Krise. Trotz einer sehr «schmerzhaften Woche» seien Hoffnungsschimmer zu erkennen. Er denke, dass die USA vielleicht dabei seien, am Punkt «ganz oben auf der Kurve» anzukommen. Trump bekräftigte zudem, dass er die Beschränkungen für das Wirtschaftsleben bald wieder aufheben wolle.

Cheerleader des Landes

Der US-Präsident habe zudem nichts von frühen Warnungen eines ranghohen Beraters vor der Corona-Pandemie gewusst. «Ich habe das nicht gesehen», sagte Trump am Dienstagabend im Weissen Haus in Washington. Er habe erst jetzt davon erfahren.

Ein ranghoher Berater des Präsidenten hatte Medienberichten zufolge bereits Ende Januar vor einer Coronavirus-Pandemie gewarnt, in deren Folge Hunderttausende Amerikaner ums Leben kommen könnten.

Zugleich beteuerte Trump erneut, es gehöre zu seiner Rolle, der Gesellschaft in Krisenzeiten gewisse Zuversicht zu vermitteln. «Ein Präsident muss ein Cheerleader für sein Land sein.»

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