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Coronavirus: 16 neue Fälle in China - Angst vor «Importen»

Die Zahl der neuen Coronavirus-Infektionen bleibt in China laut offizieller Zahlen auf niedrigem Niveau. Jedoch steigt die Sorge vor Erkrankten, die aus dem Ausland einreisen.

Agentur
sda
16.03.20 - 04:49 Uhr
Politik
China meldet am Montag, dass zahlreiche Neuerkranken mit dem Coronavirus auf Rückkehrer aus dem Ausland zurückzuführen seien.
China meldet am Montag, dass zahlreiche Neuerkranken mit dem Coronavirus auf Rückkehrer aus dem Ausland zurückzuführen seien.
KEYSTONE/EPA/MINISTRY OF NATIONAL DEFENSE / HANDOUT

Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Montag mitteilte, gab es landesweit 14 weitere Todesfälle und 16 neue Infektionen mit der Lungenkrankheit Covid-19. Dabei handelte es sich in zwölf Fällen um Personen, die nach ihrer Einreise nach China diagnostiziert und somit in der offiziellen Statistik als «importierte Fälle» geführt werden.

Die Hauptstadt Peking verschärfte ihre Quarantänemassnahmen für Reisende aus anderen Staaten. Seit Montag müssen alle Passagiere, die aus dem Ausland am internationalen Flughafen ankommen, für zwei Wochen zur Beobachtung in Quarantänezentren. Zuvor war auch eine Quarantäne in Hotels oder Zuhause möglich.

Geheilte Patienten

Seit Beginn der Epidemie im Dezember haben sich nach der offiziellen Statistik insgesamt 80«860 Menschen in Festlandchina mit dem neuen Coronavirus infiziert. Mehr als 65»000 haben die Spitäler wieder verlassen. 3213 Tote sind bisher in der Volksrepublik zu beklagen.

Die Gesundheitsbehörde hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass China den Höhepunkt der Coronavirus-Ausbreitung überschritten habe. Inwieweit die offizielle Statistik die wahre Lage widerspiegelt und wie hoch die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle ist, ist jedoch unklar.

Die Zahl der täglich erfassten Coronavirus-Infektionen in Südkorea ist ebenfalls weiter zurückgegangen. Doch äusserten die Gesundheitsbehörden am Montag angesichts der raschen Ausbreitung des Coronavirus weltweit ihre zunehmende Sorge, dass infizierte Menschen aus dem Ausland einreisen könnten. Auch lokale Häufungen von Infektionen im Land selbst stellen weiter ein erhöhtes Risiko dar, hiess es.

Hoffnung steigt in Südkorea

Am Sonntag wurden den offiziellen Angaben zufolge 74 Neuinfektionen festgestellt. Schon am Samstag war die Zahl zum ersten Mal seit mehr als drei Wochen auf unter 100 zurückgegangen. Die Gesamtzahl der bisher bestätigten Fälle in Südkorea stieg auf 8236. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus lag weiterhin bei 75.

Mehr als 80 Prozent aller erfassten Infektionen in Südkorea entfallen auf Daegu und die umliegende Region. Auch die meisten Neuinfektionen wurden wieder dort gemeldet. Die grösste Häufung im Land gibt es unter Anhängern der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu, die in Daegu stark vertreten ist und auch Verbindungen nach China hat.

Kleinere Häufungen traten jedoch zuletzt in anderen Regionen auf, darunter unter Mitarbeitern eines Callcenters im Südwesten von Seoul sowie unter Mitgliedern einer Gemeindekirche im südlich der Hauptstadt gelegenen Seongnam. Südkorea dehnte unterdessen seine verstärkten Einreisekontrollen zur Identifizierung erkrankter Reisender auf alle Teile Europas aus.

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