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Gesundheitsministerin will für Pariser Bürgermeisteramt kandidieren

Nach dem Rückzug des Wunschkandidaten des französischen Präsidenten für die Pariser Bürgermeisterwahl, Benjamin Griveaux, ist Gesundheitsministerin Agnès Buzyn in die Bresche gesprungen.

Agentur
sda
16.02.20 - 19:29 Uhr
Politik
Die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn gehört der von Präsident Macron gegründeten Bewegung La République en Marche LREM an. (Archivbild)
Die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn gehört der von Präsident Macron gegründeten Bewegung La République en Marche LREM an. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/CHRISTOPHE ENA

«Ich mache das, ich will es», sagte die 58-Jährige am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Ihr Ziel sei es zu gewinnen, fügte sie hinzu. Buzyn gehört ebenso wie Griveaux der von Präsident Emmanuel Macron gegründeten Bewegung La République en Marche (Die Republik in Bewegung, LREM) an.

Macrons früherer Regierungssprecher Griveaux hatte am Freitag nach der Veröffentlichung eines Sex-Videos überraschend seinen Verzicht auf die Kandidatur für das Bürgermeisteramt erklärt.

Das an eine Frau gerichtete Video eines masturbierenden Manns war am Mittwochabend von dem in Frankreich lebenden umstrittenen russischen Aktionskünstler Pjotr Pawlenski ins Internet gestellt worden; dieser behauptet, es handle sich um Griveaux. Allerdings ist bei den Aufnahmen nicht das Gesicht des Mannes zu sehen.

Pawlenski sagte, er habe die «Scheinheiligkeit» des 42-jährigen Bürgermeisterkandidaten blossstellen wollen, da dieser stets als treuer Familienvater auftrete.

Seit Griveaux' Rückzug hatte die LREM intensiv nach einem Nachfolger gesucht. Zahlreiche Mitglieder und Partner der Bewegung waren dabei auch an die Gesundheitsministerin herangetreten.

Nach den Verfahrensregeln von LREM muss deren Kandidatur noch von der LREM-Kommission gebilligt werden, die für die Auswahl der Kandidaten für die Kommunalwahlen am 15. März zuständig ist. Nach der offiziellen Bestätigung ihrer Kandidatur werde sie sofort die Regierung verlassen, erklärte Buzyn.

Für Macron, der eine zweite Amtszeit nach der Präsidentschaftswahl 2022 anstrebt, bedeutete der Rückzug Griveaux' eine Niederlage. Der Staatschef hatte sich gegen den Widerstand aus seiner Partei für seinen früheren Regierungssprecher eingesetzt.

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