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Pariser Eklat um anzügliche Videos

Der ehemalige Pariser Bürgermeister-Kandidat der französischen Präsidentenpartei hat nach einem Eklat um anzügliche Videos eine Strafanzeige eingereicht. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein, wie die Behörde am Samstag mitteilte.

Agentur
sda
15.02.20 - 22:55 Uhr
Politik
Der ehemalige Pariser Bürgermeister-Kandidat und Macron-Vertraute Griveaux hat nach einem Eklat um anzügliche Videos Strafanzeige eingereicht.  Archivbild)
Der ehemalige Pariser Bürgermeister-Kandidat und Macron-Vertraute Griveaux hat nach einem Eklat um anzügliche Videos Strafanzeige eingereicht. Archivbild)
KEYSTONE/EPA POOL/ETIENNE LAURENT / POOL

Benjamin Griveaux, ein Vertrauter von Staatspräsident Emmanuel Macron, hatte sich am Freitag aus dem Rennen um das Pariser Rathaus zurückgezogen. Er stellte nun Anzeige wegen Verletzung der Privatsphäre.

Eine Webseite hatte am Mittwochabend Screenshots von anzüglich erscheinenden Chatnachrichten veröffentlicht, die angeblich von Griveaux stammen. Ausserdem zeigt sie kurze Videos, auf denen zu sehen ist, wie ein Mann masturbiert - es ist aber nicht zu erkennen, um wen es sich dabei handelt.

Griveaux hatte am Freitag gesagt, eine Webseite und soziale Netzwerke hätten «abscheuliche Angriffe auf meine Privatsphäre verbreitet». Er wolle dies seiner Familie nicht länger zumuten. Er hatte in seiner Erklärung weder bestätigt noch bestritten, dass die Videos und Nachrichten von ihm sind.

Griveaux war im vergangenen Jahr als Macrons Regierungssprecher zurückgetreten, um Pariser Bürgermeister zu werden. In Umfragen hatte der 42-Jährige zuletzt eher schwach abgeschnitten.

Der russische Aktionskünstler Pjotr Pawlenski hatte behauptet, die Videos verbreitet zu haben. Er wurde am Samstag in einer anderen Sache in Polizeigewahrsam genommen und befragt - Hintergrund ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen Verdachts der Körperverletzung.

Die erste Runde der Kommunalwahlen findet am 15. März statt. Der Rückzug von Griveaux hatte in Paris ein Beben ausgelöst. Er erhielt von Parteien aus dem gesamten politischen Spektrum Unterstützung. Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye sprach von einer «Kampagne der Niedertracht».

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