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Zahl der Virusfälle und Toten in China wieder stark gestiegen

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Toten durch das neuartige Coronavirus ist in China wieder schneller gestiegen als in den Tagen zuvor. Bis Mittwoch kletterte die Zahl der Patienten innerhalb eines Tages um 3887 auf 24'324.

Agentur
sda
05.02.20 - 01:38 Uhr
Politik

Dies berichtete die Gesundheitskommission in Peking am Mittwoch. Die Zahl der Toten legte um 65 auf nunmehr 490 zu. Alle 65 Toten sind in der Provinz Hubei gemeldet.

Hubei ist das Zentrum der Epidemie, von der dortigen Millionenmetropole Wuhan hatte das Virus seinen Ausgang genommen. Die Behörden haben Hubei weitgehend von der Aussenwelt abgeriegelt.

Millionen der Freiheit beraubt

Im Kampf gegen die Epidemie hatten die chinesischen Behörden am Dienstag weitere drastische Quarantäne-Massnahmen verhängt. So wurde auch in der Provinz Zhejiang an der Ostküste die Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt, rund zwölf Millionen Menschen sind davon betroffen. Zhejiang liegt in der Nähe der Wirtschaftsmetropole Shanghai.

Ausserhalb von Festland-China gibt es in mehr als zwei Dutzend Ländern rund 220 weitere Fälle. In Hongkong und den Philippinen sind zwei Patienten gestorben.

An Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes in Japan sind zehn Fälle des neuen Coronavirus festgestellt worden. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Mittwoch bekannt. für die Quarantäne-Massnahme war ein 80-Jähriger aus Hongkong, der am Samstag positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Mann sei am 20. Januar in Tokios Nachbarstadt Yokohama zugestiegen und fünf Tage später in Hongkong von Bord der «Diamond Princess» gegangen, hiess es.

Die Schweiz ist bisher von nachgewiesenen Infektionen verschont geblieben.

Neue Forschungsergebnisse

Das Coronavirus kann nach Erkenntnissen deutscher Forschungsinstitute auch von Patienten mit nur sehr milden Krankheitssymptomen übertragen werden. Dies teilten die Charité in Berlin, die München Klinik Schwabing und das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr am Dienstagabend in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Die Experten begründen ihre Aussage mit der Beobachtung, dass einige der derzeit in der München Klinik Schwabing wegen der Lungenkrankheit behandelten Patientinnen und Patienten mit Coronavirus-Infektion auch bei nur schwachen Krankheitssymptomen ansteckende Viren in ihrem Nasen-Rachen-Raum aufweisen würden.

Zudem sei festgestellt worden, dass sich das neuartige Coronavirus bei den betroffenen Patienten unabhängig von der Lunge auch im Nasen-Rachen-Raum und im Verdauungstrakt vermehrt. Diese Beobachtungen seien deutliche Hinweise für eine Übertragbarkeit des Virus bereits bei milder oder beginnender Erkältungssymptomatik wie zum Beispiel Halsschmerzen, einer Nasennebenhöhlen-Infektion oder nur einem leichten allgemeinen Krankheitsgefühl ohne Fieber.

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