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Economiesuisse fordert rasche Unterzeichnung des Rahmenabkommens

Der Wirtschaftsdachverband economiesuisse sieht die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz in Gefahr. Ein Grund dafür ist die Begrenzungsinitiative der SVP, ein anderer die Blockade beim Rahmenabkommen mit der EU.

Agentur
sda
28.01.20 - 10:15 Uhr
Politik
Noch brummt die Schweizer Wirtschaft. Der Wirtschaftsdachverband economiesuisse sieht aber die Wettbewerbsfähigkeit bedroht. (Archivbild)
Noch brummt die Schweizer Wirtschaft. Der Wirtschaftsdachverband economiesuisse sieht aber die Wettbewerbsfähigkeit bedroht. (Archivbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Economiesuisse verlangt vom Bundesrat, dieses noch im laufenden Jahr zu unterzeichnen. Der Stillstand führe zu grosser Unsicherheit für Unternehmen, hiess es gemäss Medienmitteilung an der Jahresmedienkonferenz vom Dienstag in Bern.

Der Medizintechnikbranche drohen bereits konkrete Schwierigkeiten. Weil es zum Rahmenabkommen keine Einigung gibt, könnten die Schweizer Unternehmen Ende Mai ihren privilegierten Zugang zum EU-Markt verlieren. «Die Erosion des bilateralen Wegs hat begonnen», schreibt economiesuisse.

Bei einer Annahme der SVP-Initiative würde dieser abrupt enden. Das Volksbegehren fordert die Kündigung der Personenfreizügigkeit und bedroht damit alle Abkommen der Bilateralen I. «Die Kündigungsinitiative zerstört den bilateralen Weg und damit die Basis einer erfolgreichen Europapolitik.»

Stabile Beziehungen zum wichtigsten Handelspartner seien aber unverzichtbar. Nach Ansicht von economiesuisse ist der Urnengang vom 17. Mai daher die aus wirtschaftspolitischer Sicht wichtigste Abstimmung im ganzen Jahr.

Eine weitere Herausforderung ist laut dem Verband die Konzernverantwortungsinitiative. Der Ständerat hat dazu einen Gegenvorschlag ohne Haftungsregeln beschlossen, mit er sich «arrangieren» könnte. Darüber hinausgehende «Sonderregulierungen» lehnt economiesuisse ab.

Auch in der Klimapolitik verlangt der Verband «marktwirtschaftliche und international abgestimmte Massnahmen». Als Beispiele nennt er Lenkungsabgaben und handelbare Emissionseinsparungen. Eine Klimaverträglichkeitsprüfung, einen Klimafonds oder eine Flugticketabgabe lehnt economiesuisse hingegen ab.

Seine Ideen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit hat der Verband in der Publikation «Kompass 2023 - Mit guter Wirtschaftspolitik für unser Land punkten» zusammengefasst. Themen sind der Steuerwettbewerb, Finanzen, Infrastruktur, das Bildungssystem oder die Flexibilität des Arbeitsmarkts.

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Der Economiesuisse scheint sogar keine Skrupel zu haben, die Unabhängikeit und Gerichtbarkeit der Schweiz auf zu geben. Ich denke die Damen und Herren der Economiesuisse haben nicht den ganzen Rahmenvertrag gelesen. Es steht auch darin, das wir mit der Unterschrift die Richter der EU über das der Schweiz stellen. Das die bilateralen Verträge nichtig wären, wir aber alle EU Gesetze übernehmen würden. Und die richterlichen Entscheide können nicht angefochten werden. D. h. es käme einem EU Beitritt gleich.

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