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Beto O'Rourke gibt im Rennen um US-Präsidentschaftskandidatur auf

Der prominente US-Demokrat Beto O'Rourke aus Texas bewirbt sich nicht mehr um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei. Die Umfragewerte des 47-jährigen Hoffnungsträgers hatten in den letzten Monaten stagniert, das Eintreiben von Spendengeldern wurde schwieriger.

Agentur
sda
02.11.19 - 03:16 Uhr
Politik
Da waren es nur noch 17 Kandidaten: der US-Demokrat Beto O'Rourke wirft im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei das Handtuch. (Archivbild)
Da waren es nur noch 17 Kandidaten: der US-Demokrat Beto O'Rourke wirft im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei das Handtuch. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/MARCIO JOSE SANCHEZ

«Auch wenn es schwer zu akzeptieren ist, ist mir klar, dass diese Kampagne nicht die Mittel zur Verfügung hat, um erfolgreich weiterzukommen», teilte O'Rourke am Freitag auf der Website Medium mit. Nun sei es das Wichtigste, dass sich die Partei auf einen Kandidaten verständige, um Präsident Donald Trump bei der Wahl in einem Jahr mit vereinten Kräften zu schlagen, erklärte er weiter.

O'Rourke dankte seinen Unterstützern dafür, «weiterhin Zuversicht zu haben, dass wir aus diesem Moment grosser Gefahr einen Moment grosser Möglichkeiten für Amerika und die Welt machen können.» Nun gehe es darum, Trump zu besiegen und sich weiter für die wichtigen Themen wie strengere Waffengesetze, Überwindung von strukturellem Rassismus und der Bekämpfung des Klimawandels einzusetzen.

Noch 17 Kandidaten

Trump überschüttete O«Rourke bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Mississippi sogleich mit Spott. "Beto hat aufgegeben wie ein Hund", sagte er unter dem Jubel seiner Anhänger. "Er hat sich zum Deppen gemacht", sagte er weiter. Trump kritisierte O»Rourke auch für dessen Forderungen nach restriktiveren Waffengesetzen.

Der ehemalige Kongressabgeordnete O'Rourke galt im vergangenen Jahr noch als Hoffnungsträger der Demokraten, als er in der Republikaner-Bastion Texas nur knapp im Rennen um einen Senatssitz in Washington unterlag. Ihm war es gelungen, eine enthusiastische Graswurzelkampagne zu mobilisieren und eine beachtliche Spendensumme einzusammeln.

Mitte März hatte er seine Ambitionen auf das Präsidentenamt bekannt gegeben. Er reihte sich allerdings ein in ein breites Bewerberfeld bei den Demokraten und spielte zuletzt nur noch eine marginale Rolle. Nach dem Ausscheiden O'Rourkes bewerben sich noch 17 Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur. Die Favoriten sind Umfragen zufolge derzeit der frühere Vizepräsident Joe Biden sowie die Senatoren Elizabeth Warren und Bernie Sanders.

Vorwahlen beginnen im Februar

Die parteiinternen Vorwahlen, bei denen die Demokraten ihren Kandidaten für die Wahl im November 2020 festlegen, beginnen erst im Februar. Trump will bei der Wahl für die Republikaner antreten und sich eine zweite Amtszeit sichern.

Trump (73) machte sich vor seinen Anhängern auch über Biden lustig, den er konstant als «schläfrigen Joe» bezeichnete. Biden spreche so langsam, dass er mit ihm nicht mal eine Fernsehdebatte haben könne, sagte Trump. Biden habe nicht das Zeug zum Präsidenten, so Trump.

Der Präsident selbst stand zuletzt verstärkt unter Druck. Die Demokraten im Repräsentantenhaus haben wegen der Ukraine-Affäre die Vorbereitungen eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump eingeleitet.

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