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Jedes sechste Kind in der Schweiz ist übergewichtig

Knapp jedes sechste Kind in der Schweiz ist übergewichtig. Das zeigt eine Untersuchung von Gesundheitsförderung Schweiz. Auffällig sind dabei die deutlichen Unterschiede der Anteile an übergewichtigen Kindern und Jugendlichen zwischen den Schulstufen.

Agentur
sda
25.04.19 - 14:53 Uhr
Politik
Jedes sechste Kind in der Schweiz hat Übergewicht. (Symbolbild)
Jedes sechste Kind in der Schweiz hat Übergewicht. (Symbolbild)
KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI

Aktuell sind 17,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig oder adipös. Dabei macht Adipositas knapp ein Viertel (4,1%) aus, wie Gesundheitsförderung Schweiz am Donnerstag mitteilte.

Der Anteil der Betroffenen steigt mit zunehmendem Alter der Kinder: So sind mit 12,4 Prozent nur halb so viele Kinder auf Stufe Kindergarten und 1. Klasse übergewichtig wie Jugendliche in der Oberstufe mit 24,8 Prozent.

Mit 19,3 Prozent weist die Unter- und Mittelstufe den tiefsten Prozentsatz an übergewichtigen Kindern seit Messbeginn im Schuljahr 2005/06 auf. Dieses Resultat zeige, dass die Trendwende hin zu einem geringeren Anteil übergewichtiger Kinder nun auch auf der Unter-/Mittelstufe sichtbar werde, heisst es in der Mitteilung.

Erfreuliche Langzeitentwicklung

Wenn die verschiedenen Untersuchungsjahre zu vier Perioden zusammengefasst werden, zeigt der Langzeitvergleich seit Messbeginn, dass auf Stufe Kindergarten und 1. Klasse sowie Unter- und Mittelstufe ein Abwärtstrend zu beobachten ist. Auf der Oberstufe kam es dagegen zu einem Anstieg, der sich aber über die letzten Jahre immerhin stabilisierte.

Für die Untersuchung liess Gesundheitsförderung Schweiz den Body-Mass-Index (BMI) von 13'916 Kindern und Jugendlichen aus den Städten Basel, Bern und Zürich analysieren. Im Rahmen des BMI-Monitorings wurden verschiedene Quartiere in den Städten genauer untersucht.

Die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung unterscheidet sich in den untersuchten Quartieren bezüglich Bildung, Einkommen und Staatsangehörigkeit erheblich. Tendenziell haben Quartiere mit einem durchschnittlich tieferen Bildungsstand einen höheren Anteil an übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, wie die Untersuchung zeigt.

Soziale Durchmischung hat positiven Effekt

Eine soziale Durchmischung schwächt die sozialen Ungleichheiten innerhalb eines Wohnquartiers ab. So sind etwa in Quartieren, deren Bevölkerung durchschnittlich besser gebildet ist, auch die Kinder von weniger gebildeten Eltern weniger übergewichtig als in Quartieren, wo der Anteil an tieferer Bildung höher ist.

Gründe dafür liegen etwa in der Vorbildfunktion von Gleichaltrigen aus anderen Milieus, unterschiedlichen Einkaufsmöglichkeiten in den Quartieren oder auch in der Tatsache, dass gewisse Wohnlagen eher zu regelmässiger Bewegung einladen, die ihrerseits ein Erklärungsfaktor für ein tieferes Körpergewicht ist.

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