×

Bank Linth macht einen Gewinn von 25 Millionen

Höherer Gewinn, besserer Ertrag, mehr Eigenkapital: Die Bank Linth hat im vergangenen Jahr ein starkes Geschäftsergebnis erreicht. Die grösste Regionalbank der Ostschweiz legte in allen Bereichen zu.

21.02.19 - 04:30 Uhr
Politik
Die Geschäftsleitung der Bank Linth mit David Sarasin, Urs Isenrich, Luc Schuurmans und Roland Greber (von links).
Die Geschäftsleitung der Bank Linth mit David Sarasin, Urs Isenrich, Luc Schuurmans und Roland Greber (von links).
BILD MANUELA MATT

Frohe Gesichter gab es gestern an der Bilanzpressekonferenz der Bank Linth in Rapperswil: Mit Stolz und Freude konnte die Chefetage der Regionalbank ein ausgezeichnetes Ergebnis präsentieren. Der Jahresgewinn von 25 Millionen Franken lag um 10 Prozent über dem Vorjahr. «Dazu beigetragen haben in einem herausfordernden Umfeld ein stabiles Kerngeschäft sowie ein umsichtiges Kostenmanagement», sagte David Sarasin, Vorsitzender der Geschäftsleitung: «Das Wachstum der Bank und die Gewinnsteigerung unterstreichen den Erfolg unserer Strategie zur ‘Bank der Zukunft’.» Die Bank Linth habe frühzeitig die Veränderungen im Kundenverhalten antizipiert und die richtigen Schritte unternommen, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Ein schlechtes Börsenjahr 2018

Ein Blick in die Zahlen zeigt auf: Der Geschäftsertrag stieg im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf knapp 100 Millionen Franken. Im Zinsengeschäft erhöhte die Bank Linth den Erfolg gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent auf 68 Millionen und verzeichnete eine stabile Marge. Die Anzahl der Vermögensverwaltungsmandate stieg um über 19 Prozent, das Volumen auf über 500 Millionen.
Alles war allerdings nicht Gold, was 2018 glänzte. So sprach Luc Schuurmans, Leiter Anlagegeschäft und Private Banking, vom schlechtesten Börsenjahr seit 2008. Dies schlug sich denn auch in der Bilanz nieder: Wegen des schwierigen Finanz- und Börsenumfelds schloss der Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft um 2,6 Prozent tiefer bei 20 Millionen.

Im Glarnerland steigen die Preise

Per Ende 2018 lag die Bilanzsumme bei 7,4 Milliarden und damit um 8,3 Prozent über dem Vorjahr. Die Eigenmittel erhöhten sich um 5,5 Prozent auf 488 Millionen. Die Kundenausleihungen stiegen im Berichtsjahr um 3 Prozent auf 6 Milliarden. Die Hypothekarforderungen erhöhten sich um 4 Prozent auf 5,9 Milliarden. «Dabei hält die Bank Linth nach wie vor an ihrer risikobasierten Kreditvergabepolitik fest», sagte Urs Isenrich, Leiter Kreditmanagement: «Die viel beschworene Immobilienkrise aufgrund einer Überproduktion von Wohn- und Gewerberaum kommt, ohne dass gleich eine Blase platzen wird.» Deswegen brauche es Korrekturen.

«Die Immobilienkrise wird kommen, ohne dass gleich eine Blase platzen wird.»

Urs Isenrich, Leiter Finanzen


Bemerkenswert sei, dass nicht nur Ausserschwyz, sondern auch das Glarnerland zu einem Hotspot mit einem hohen Preisanstieg geworden sei. «Der Grund dafür liegt darin, dass das Glarnerland eine gute Verkehrslage aufweist», sagte Isenrich.
Beim Ausbau ihres Geschäfts setzte die Bank Linth ihr Kostenmanagement fort. Der Geschäftsaufwand lag mit 61 Millionen auf Vorjahresniveau. Dabei blieb der Personalaufwand mit einem Anstieg um 2 Prozent auf 32 Millionenrecht stabil. Der Sachaufwand ging um 3 Prozent auf 28 Millionen leicht zurück, weil im Vorjahr höhere Kosten für den Umbau von Geschäftsstellen angefallen waren.

Rapperswil und Jona umgebaut

Im letzten Jahr hat die Bank Linth die Umstellung von klassischen Schalter-Geschäftsstellen auf das neue Beratungskonzept der «Bank der Zukunft» weiter beschleunigt und an 13 von 19 Standorten abgeschlossen. 2018 ist in Kaltbrunn und Schmerikon die Infrastruktur angepasst worden, indem Schalter und Kassen aufgehoben und stattdessen Beratungsstellen ausgebaut wurden.

«Der klassische Schalterbeamte stirbt aus. Was bleibt, sind unsere Öffnungszeiten den ganzen Tag über.»

Roland Greber, Leiter Services


«Der klassische Schalterbeamte stirbt aus», sagte Roland Greber, Leiter Operations und Services: Allerdings werde die Bank Linth nicht dazu übergehen, wie andere Banken die Öffnungszeiten auf einen halben Tag zu beschränken. Im kommenden Jahr werden nun noch die Bankfilialen in Rapperswil, Jona und Pfäffikon umgebaut. Im Jahr 2020 folgen zudem Rüti und Stäfa.
Im letzten Jahr weiter ausgebaut wurde auch die hybride Anlage- und Vermögensverwaltungslösung «Bank Linth Invest», die seit 2016 Informationstechnologie und individuelle Beratungsmodelle kombiniert. Gleichzeitig wurde das Online-Banking-Angebot erweitert. Zum Geschäftsmodell der «Bank der Zukunft» gehören zudem weitere Digitalisierungsinitiativen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR